Frau Dr. Fritzi Köhler-Geib ist Chefvolkswirtin der KfW und leitet KfW Research der KfW Bankengruppe. Sie analysiert die für die KfW relevanten Trends in Wirtschaft, Gesellschaft sowie auf den Finanzmärkten und setzt Impulse in der wirtschafts- und finanzpolitischen Diskussion. Inhaltliche Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen auf der Analyse von konjunkturellen Entwicklungen und Wachstumstrends in Deutschland. Besonders im Fokus stehen die Lage des Mittelstands, die Rolle von Innovation und Digitalisierung zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sowie Fragestellungen rund um das Ziel des klimaneutralen Wirtschaftens. Dr. Fritzi Köhler-Geib beschäftigt sich darüber hinaus mit Fragen der wirtschaftspolitischen Verknüpfungen Deutschlands mit Europa und der Welt.
„Die deutsche Wirtschaft hat im vergangenen Quartal zu einem leichten Wachstum zurückgefunden. Die guten Produktionsdaten haben das schon vor ein paar Wochen angekündigt, auch wenn die Stimmungsindikatoren im ersten Quartal noch überwiegend trüb ausgefallen sind. Inzwischen haben sich jedoch auch die Stimmungsindikatoren verbessert, sodass Anzeichen für ein Anziehen der Konjunktur von allen Seiten gegeben sind. Die strukturellen Herausforderungen insbesondere durch die demografische Alterung, die Dekarbonisierung und das in vielen Bereichen verschärfte Wettbewerbsumfeld bleiben weiterhin Belastungsfaktoren."
„Der deutsche Arbeitsmarkt erweist sich auch zum Frühjahrsbeginn 2024 als Stabilitätsanker für die deutsche Konjunktur. Auch im internationalen Vergleich ist er robust. Die Erwerbslosenquote lag im März bei 3,4 %. Sie ist niedriger als die von der Bundesagentur für Arbeit ausgewiesene Arbeitslosenquote (6,0 % im April), da auch registrierte Arbeitslose mit einer geringfügigen Beschäftigung als erwerbstätig gelten. Zum Vergleich: In den Staaten des Euro-Raums liegt die Erwerbslosenquote im Durchschnitt bei 6,5 %. Lediglich Malta wies eine etwas niedrigere Quote als Deutschland auf. Die niedrige Arbeitslosigkeit ist ein Erfolg der deutschen Arbeitsmarktpolitik, aber sie spiegelt auch die Engpässe am Arbeitsmarkt wider. Besonders viele unbesetzte Stellen gibt es unter anderem im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, im Baugewerbe und im Wirtschaftsbereich Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherungen. Zudem fehlt es an Nachwuchs: Nur 40 % der 455.000 im April gemeldeten Ausbildungsstellen konnten bis April besetzt werden. Es gab 76.000 weniger Bewerberinnen und Bewerber als vor fünf Jahren."
„In der Eurozone rückt der Beginn der Zinswende näher. Ich erwarte eine Senkung des Einlagensatzes spätestens im Juli. Insgesamt blieb der Verbraucherpreisanstieg im April unverändert. Für die EZB dürfte jedoch stärker ins Gewicht fallen, dass die Dienstleistungsinflation nach einem fünfmonatigen Stillstand nachgelassen hat. Zugleich spricht das Wachstumsumfeld in der Eurozone dafür, dass die Inflation auf Zielkurs bleibt. Das Bruttoinlandsprodukt hat im ersten Quartal zwar positiv überrascht und die Stimmung hat sich zuletzt etwas aufgehellt, dennoch dürfte die europäische Wirtschaft wohl nur langsam Fahrt aufnehmen. Das spricht für einen begrenzten heimischen Preisdruck. Allerdings bleibt die Entwicklung der Energiepreise aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen ein Risikofaktor für Inflation und Konjunktur.“
Bisherige Kommentare von Dr. Fritzi Köhler-Geib
Stand: 2. November 2022
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Energiekrise erschüttern die Grundfesten einer regelbasierten Weltordnung und des deutschen Wirtschaftsmodells. Über ein kurzfristiges Krisenmanagement hinaus sind Investitionen der Schlüssel für eine erfolgreiche Anpassung an das veränderte Umfeld. Sie ermöglichen den Umbau der Energieversorgung sowie die grüne und digitale Transformation – und verlangen gemeinsame Kraftanstrengungen von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten. Der Löwenanteil der Investitionen muss vom Privatsektor kommen. Die aktuellen Energiekostenbelastungen und Unsicherheiten wirken indes hemmend. Umso wichtiger ist es, die private Investitionstätigkeit anzuregen und intelligent zu unterstützen. Dem Staat fällt dabei eine zentrale Rolle zu für die Formulierung von Zielbildern und das Setzen von Rahmenbedingungen und Anreizen, aber auch als Investor in Infrastruktur und Humankapital, die für die produktive Entfaltung privater Aktivitäten notwendig sind.
Ein Investitionsschub für die Transformation – was ist konkret nötig?
Wirtschaftsfaktor Klimaschutz
In Deutschland hat sich Klimaschutz als relevanter Wirtschaftsfaktor etabliert. Bereits 30 % der Unternehmen in Deutschland haben Klimaschutzgüter in ihrem Produktportfolio.
Das Investorenbarometer von BVK, KfW und Handelsblatt zeigt:
"Stimmung der Start-up-Investoren bleibt mau"
Hier geht es zum Video Investorenbarometer Q4/2023 (20:59)
26.01.2024│ntv Telebörse "EZB-Entscheid"
23.11.2023│Tagesschau24 Update Wirtschaft "Black Friday"
29.09.2023│Tagesschau24 Update Wirtschaft "Inflation"
31.08.2023│ntv Telebörse "Inflation und EZB-Entscheid"
21.07.2023│ARD Börsenstudio "Gründungstätigkeit in Deutschland"
15.06.2023│ZDF heute "EZB-Entscheid"
15.06.2023│ntv Telebörse "Entscheidung der Zentralbanken"
25.05.2023│ntv Telebörse "Rezession"
08.05.2023│MDR aktuell "Klimainvestitionen"
04.05.2023│ARD Börsenstudio "Fed und EZB"
02.05.2023│ntv "Inflation"
01.03.2023│Tagesschau24 Update Wirtschaft "Familie und Beruf"
07.02.2023│ZDF "Negativ-Trend: Reallöhne sinken deutlich"
06.02.2023│Deutscher Designer Club Podcast "Wege zur ökonomischen Transformation"
01.02.2023│Tagesschau24 "Wo bleibt die Rezession"
23.01.2023│Deutschlandfunk Podcast "Ära schumpfender Wohlstand"
23.01.2023│ntv "Ära schumpfender Wohlstand"
15.12.2022│CNBC "ECB"
15.12.2022│The Pioneer Podcast "Wettbewerbsfähigkeit erhalten wird teuer"
30.11.2022│Tagesschau24 Update Wirtschaft
29.11.2022│ntv "Inflation"
25.11.2022│Tagesschau24 Update Wirtschaft
26.10.2022│Tagesschau24 Update Wirtschaft
28.07.2022│ntv Telebörse "Fed-Zinsentscheid"
28.07.2022│ARD Börsenstudio "Fed-Zinsentscheid"
22.06.2022│ARD Plusminus "Steigende Energiepreise und hohe Inflation"
14.06.2022│ARD Plusminus "Inflation"
15.06.2022│MDR Aktuell "Gründungsmonitor"
31.05.2022│Tagesschau24 Update Wirtschaft
30.05.2022│rheinmain TV "rheinmain IM BLICK"
13.04.2022│Tagesschau24 "Wachstumsszenarien, Inflation, und Zinspolitik der EZB"
11.04.2022│WISO "Inflation und kein Ende?"
08.03.2022│ZDF heute "Energiepreise"
03.03.2022│3sat Wissenschaftstalk scobel "Die große Rohstoffkrise"
01.03.2022│ARD Hörfunk SWR Aktuell "Verbraucherpreise steigen weiter"
16.02.2022│ARD Plusminus "Welche Folgen die Zinswende hat"
31.01.2022│Le Figaro "Lieferkettenschwierigkeiten und die Auswirkungen auf die dt. Wirtschaft"
31.01.2022│ZDF heute "Inflationsentwicklung in Deutschland"
12.01.2022│hr-iNFO "Selbstständig in Deutschland – Arbeit mit Risiken"
16.12.2021│Interview MDR Aktuell (Hörfunk) EZB-Entscheid"
16.12.2021│ntv Telebörse "Fed-Zinsentscheid und Ausblick auf EZB-Sitzung"
16.12.2021│Interview CNBC live "Meeting of the ECB Governing Council"
10.11.2021│Alfred Herrhausen Gesellschaft Podcast "Towards the Zero Carbon City - Financing Urban Transformation"
26.10.2021│Inverview ZDF "Grüne Investments"
13.10.2021│Interview ntv "Wirtschaftsaussichten und anstehende Reformen"
03.09.2021│ZDF "Inflation"
30.08.2021│Tagesschau24 "Jackson Hole und Inflation"
16.08.2021│Deutscher Designer Club Podcast "Brücke für eine innovative Wirtschaft"
29.07.2021│heute journal "Die Inflation zieht an"
22.07.2021│Interview CNBC live "Meeting of the ECB Governing Council"
08.07.2021│Interview MDR Aktuell "Den Kommunen droht Long-Covid"
29.06.2021│ZDF heute "Gründung in der Krise"
21.06.2021│Interview WDR Hörfunk "Karrierechancen Frauen im Mittelstand"
17.06.2021│ntv Telebörse "Kommentar zur Sitzung des Federal Open Market Committee der Fed"
08.06.2021│makro 3Sat "Ursachen und Folgen der Rohstoffpreissteigerungen"
29.04.2021│Morgenmagazin ARD "Weiterbildung im Mittelstand in der Pandemie"
12.03.2021│Handelsblatt Podcast "Green Finance in der Kommunalfinanzierung"
02.03.2021│Interview Reuters "Gründungen"
24.02.2021│Interview ntv "Inflation USA"
28.01.2021│TV-Statement Arte "Auswirkungen von Corona auf Gründungen"
Der Wiederaufbau der Wirtschaft nach Corona und die Bekämpfung der Klimakrise müssen Hand in Hand gehen. Um das deutsche Klimaschutzziel zu erreichen, müssen vernachlässigte CO₂-Einsparpotenziale gehoben werden. Vor allem im Verkehrssektor ist das nötig. Und selbst im innovativen Gebäudebereich ist noch mehr drin.
30.04.2024 | 1. Atlantik-Brücke Strategy Session, Frankfurt
14.05.2024 | Deutscher Stiftungstag 2024, Hannover
22.05.2024 | Sitzung des Mittelstandsrats, Berlin
03.06.2024 | Ostdeutsches Wirtschaftsforum 2024, Bad Sarrow
04.06.2024 | BDI Ausschusssitzung, Frankfurt
10.06.2024 | ACHEMA 2024, Frankfurt
Portraitfotos zum Downloaden im
KfW-Bildarchiv
KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt,
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