DEG 2020
Mehr als Finanzierung
Die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren. Unternehmen, die sich dort engagieren, um neue Marktchancen zu erschließen, sind oft vor besondere Herausforderungen gestellt. Als zuverlässiger Partner mit fast 60-jähriger Erfahrung bietet die DEG ihnen auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittene Lösungen aus langfristigen Finanzierungen, individueller Beratung und Förderprogrammen.
Im Jahr 2020 war die DEG infolge der sich global verbreitenden und auswirkenden COVID-19-Pandemie besonders gefragt und gefordert. Sie entwickelte frühzeitig spezifische Angebote (COVID-Response Maßnahmen), um Unternehmen in Entwicklungsländern in der Pandemie zu unterstützen, beispielsweise eine Gesundheitsberatung für den Aufbau firmeneigener Krankenstationen sowie für die Auswahl geeigneter PCR-Testgeräte. Insgesamt lag der Fokus auf der engen Begleitung ihrer Bestandskunden, um so einen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätze und Existenzen zu leisten.
1,4 Mrd. EUR für unternehmerische Investitionen in Entwicklungsländern
Die Neuzusagen für die Finanzierungs- und Beratungsangebote der DEG erreichten im Jahr 2020 1,4 Mrd. EUR. Die Bandbreite der zugesagten Volumina reicht von Zusagen im einstelligen Millionenbereich bis zu großvolumigen Zusagen von bis zu 30 Mio. EUR, in Einzelfällen auch darüber hinaus. Das DEG-Portfolio lag zum Jahresende bei 8,5 Mrd. EUR, es verteilte sich auf fast 700 Engagements in rund 80 Partnerländern.
Die 1,4 Mrd. EUR Neuzusagen waren für 84 Investitionsvorhaben bestimmt. 741 Mio. EUR flossen dabei an kleine und mittlere Unternehmen und den Mittelstand. Mit 470 Mio. EUR ging rund ein Drittel der gesamten Neuzusagen an Finanzinstitute, die gerade auch während der Pandemie eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Unternehmen mit der nötigen Liquidität spielen. Für Vorhaben, die den Klima- und Umweltschutz fördern, stellte die DEG 2020 insgesamt 508 Mio. EUR bereit. Mit den Neuzusagen 2020 wurden unternehmerische Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 7,7 Mrd. EUR ermöglicht.
Angebote für deutsche Unternehmen
Deutsche Unternehmen sind eine zentrale Kundengruppe der DEG. Im Jahr 2020 blieb die Nachfrage dieser Unternehmen, die insbesondere in der verarbeitenden Industrie tätig sind, trotz der Pandemie hoch. Insgesamt stellte die DEG 369 Mio. EUR Eigenmittelfinanzierungen bereit. Ergänzend zu ihren Finanzierungen aus Eigenmitteln bietet die DEG Beratungsleistungen und Förderprogramme an. So ermöglicht sie über „Business Support Services“ Maßnahmen, die die Entwicklungswirkungen in den mitfinanzierten Vorhaben weiter erhöhen, sowie Pilotvorhaben und innovative Geschäftsmodelle. 2020 erreichte die DEG über Förderprogramme rund 80 deutsche Unternehmen, denen sie rund 19 Mio. EUR bereitstellte.
50 Mio. EUR für Corona-Hilfsprogramme
Im Jahr 2020 wurden für Förderprogramme insgesamt rund 63 Mio. EUR zugesagt. Dabei wurde rund die Hälfte dieser Mittel für 114 COVID-Response-Maßnahmen eingesetzt. Über AfricaConnect – ein Angebot für deutsche und europäische Unternehmen zur Finanzierung von Investitionsvorhaben in Afrika – stellte die DEG weitere rund 40 Mio. EUR bereit, davon über 21 Mio. EUR für Corona-Hilfsmaßnahmen. Insgesamt flossen rund 50 Mio. EUR in Corona-Maßnahmen.
Entwicklungspolitische Qualität erneut verbessert
Die DEG bewertet die Wirksamkeit ihrer Engagements in Bezug auf die Förderung lokaler Entwicklung und die Beiträge zur globalen Nachhaltigkeitsagenda, den 17 „Sustainable Development Goals“ (SDG), mit dem „Development Effectiveness Rating“ (DERa). Für das Jahr 2020 zeigt die DERa-Auswertung des Portfolios, dass die DEG-Kunden insgesamt 2,3 Mio. Mitarbeitende – und damit 11 % mehr als 2019 – beschäftigen. Außerdem erwirtschafteten diese Unternehmen ein lokales Einkommen von über 120 Mrd. EUR, eine Steigerung um 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit 80 Punkten lag der DERa-Score für das DEG-Portfolio 2020 deutlich über dem Zielwert von 75 Punkten. In einem jährlichen Entwicklungsbericht informiert die DEG über die Entwicklungswirksamkeit ihres Engagements und ihre Beiträge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen.
Auswirkungen der globalen Pandemie beeinflussen Ergebnis
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie prägten das Geschäftsjahr 2020 der DEG. Einem guten operativen Ergebnis mit Erträgen aus dem Darlehensgeschäft sowie aus Beteiligungserlösen stand eine infolge der Pandemie notwendige deutlich erhöhte Zuführung zur Risikovorsorge gegenüber, hinzu kamen Bewertungseffekte aus der Abwertung des USD. Dies führte dazu, dass die DEG das Geschäftsjahr 2020 mit einem Bilanz-Verlust in Höhe von 181 Mio. EUR abschließt. Sofern die wirtschaftliche Entwicklung in den Partnerländern 2021 wie prognostiziert verläuft, wird erwartet, dass die DEG wieder auf den Ertragspfad zurückkehrt. Die Ende 2020 vorliegenden Finanzierungsanfragen spiegeln eine weiter hohe Nachfrage privater Unternehmen nach den DEG-Leistungen wider.
Rechtlicher Hinweis:
Die Ausführungen dieses Online-Geschäftsberichts 2020 basieren auf dem Finanzbericht 2020 der KfW, den Sie hier downloaden können. Treten bei den mit größter Sorgfalt erstellten Inhalten dieses Online-Geschäftsberichts 2020 Widersprüche oder Fehler im Vergleich zum Finanzbericht auf, hat der Finanzbericht 2020 der KfW Vorrang.
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