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    KfW Research – Dossier

    Investitionen in Deutschland

    Investitionen sind der Schlüssel zu einer zukunfts­fähigen Volks­wirtschaft und daher ein wichtiges Querschnitts­thema für KfW Research. Nur wenn Unternehmen, private Haushalte und der Staat entsprechend investieren, gelingt die Transformation zu einer klima­neutralen, digitalen und resilienten Volkswirtschaft. Produktivitäts­steigernde Investitionen sind außerdem essenziell, um trotz der demografischen Alterung Wohlstand zu erhalten, beziehungs­weise auszubauen. Welche Investitions­summe braucht es für die Klima­neutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts? Warum investieren Unternehmen oder auch nicht? Wie entwickelt sich der Wohnungsbau? Wie hoch ist der Investitions­rückstand in den Kommunen und wie lässt er sich am besten beheben? Diese und andere Fragen beantworten wir mit unseren Studien.

    Unternehmensinvestitionen

    Arbeiter in Maschinenfabrik
    Unternehmensinvestitionen in Prozent des BIP nach Jahren

    Mit ihren Ausgaben für Maschinen, Fahrzeuge, Wirtschafts­bauten sowie zunehmend auch für Geistiges Eigentum tätigen die Unternehmen den Großteil der Investitionen in Deutschland. Im Jahr 2023 waren sie für 55 % der Investitions­summe verantwortlich. Seit den 1990er-Jahren gehen die Unternehmens­investitionen, relativ zum Bruttoinlands­produkt, allerdings trendmäßig zurück. Dies hat vielfältige Ursachen, wobei die demografische Alterung gerade im Mittelstand eine große Rolle spielt. Bei IT-Investitionen gibt es bei vielen deutschen Unternehmen außerdem einen großen Nachholbedarf und es muss wesentlich mehr Geld für Klimaschutz­maßnahmen in die Hand genommen werden.

    Die Klimaschutzinvestitionen der Unternehmen in Deutschland sind im Jahr 2023 um real 5 % auf 85 Mrd. EUR angestiegen. Dieser Zuwachs wurde im Wesentlichen von den Groß­unternehmen getrieben. Dagegen haben das allgemein gestiegene Preisniveau, steigende Finanzierungs­kosten sowie die schwache gesamt­wirtschaftliche Entwicklung deutliche Bremsspuren in der Investitions­tätigkeit des Mittelstands hinterlassen. (November 2024)

    Eine mögliche Senkung der Leitzinsen durch die EZB könnte den Investitionen im Mittelstand im Jahr 2024 einen leichten Schub verleihen. Rund 5 bis 6 % der mittel­ständischen Unternehmen werden bei einer Leitzins­senkung ihre Investitionen sehr wahrscheinlich über das für das Jahr 2024 geplante Maß hinaus ausweiten. (Mai 2024)

    Die Unternehmens­investitionen werden 2023 um rund 2 % zulegen. In Relation zum BIP bleiben sie aber unterdurch­schnittlich. Um die duale Transformation zu stemmen, bedarf es mehr als einer auch durch Nachholeffekte getriebenen Erholung der unternehmerischen Investitionstätigkeit. (November 2023)

    Trotz wirtschaftlicher Unsicher­heiten sind die Klimaschutz­investitionen der Unternehmen in Deutschland im Jahr 2022 um real 18 % ange­stiegen – auf 72 Mrd. EUR. Neben den stark gestiegenen Energie­preisen für fossile Energieträger dürften auch Vorzieheffekte auf­grund der sich abzeichnenden Fremd­kapital­verteuerung und steigender Investitions­güterpreise den Klimaschutz­investitionen einen Schub verliehen haben. (November 2023)

    Die Digitalisierungsausgaben erreichen im Jahr 2021 einen Höchst­stand, der Anteil der Unternehmen mit Digitali­sierungs­aktivitäten ist jedoch gegenüber der Situation vor Corona kaum gestiegen. Der Schub aus der Corona-Pandemie hält weiter an, die Unternehmen gehen verstärkt komplexe Projekte an. Stellen­besetzungs­probleme treffen digital aktive Unter­nehmen in einem besonders starken Ausmaß. (März 2023)

    Die Studie untersucht, welche Unter­nehmens­aktivitäten zur Steigerung der Produk­tivität in Unter­nehmen führen. Das zentrale Ergebnis ist, dass nicht nur eigene Forschung und Ent­wicklung, son­dern eine Vielzahl von Aktivi­täten die Produk­tivität steigern. Dazu zählen bspw. Ausgaben für Marketing, Weiter­bildungs­maß­nahmen oder Digitali­sierung. Solche Aktivitäten werden in Fachkreisen häufig Inves­titionen in intangibles Kapital genannt. (Dezember 2022)

    Die Stimmung in den Unternehmen hat sich merklich eingetrübt. Im Jahr 2022 zeichnet sich bereits jetzt Investitions­zurückhaltung, Druck auf die Eigen­kapitalquoten und ein erschwerter Kredit­zugang ab. Zumindest stand der Mittelstand zu Beginn der Krise auf einem soliden Fundament. Die harten Einschnitte des ersten Krisen­jahres wurden im Jahr 2021 weitgehend wett­gemacht. Umsätze, Beschäftigung und Profi­tabilität stiegen, auch die Eigen­kapital­quoten erholten sich im Vorjahr deutlich. (Oktober 2022)

    Die Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr rund 55 Mrd. EUR in den Klimaschutz investiert. Um das Ziel der Klima­neutralität Deutschlands im Jahr 2045 erreichen zu können, muss das jährliche Investitions­volumen mehr als verdoppelt werden. Dies zeigt die Unter­nehmens­befragung, die Klima­schutz­investitionen für den ge­sam­ten Unternehmens­sektor in Deutschland erhebt. (November 2022)

    Im Jahr 2020 haben rund 460.000 Unternehmen insgesamt 22 Mrd. EUR in Vorhaben investiert, die auch dem Klimaschutz dienen. Damit floss etwa jeder zehnte vom Mittelstand investierte Euro in Klima­schutz­vorhaben. Zudem planen drei von zehn Unternehmen verstärkt in Maß­nahmen zur Anpassung an den Klima­wandel zu investieren. (Dezember 2021)

    Die Investitionsbereitschaft hängt an den Geschäfts­erwartungen sowie den wirtschafts­politischen Rahmen­bedingungen. Innovationen und Digitalisierungs­anstrengungen sind wichtige Treiber. Das Streben nach finanzieller Unabhän­gigkeit und begrenzte Wachstums­ambition senken die Investitions­bereitschaft. Die rapide Alterung der Unter­nehmer stellt gerade im Mittelstand eine große Investitions­bremse dar. (November 2021)

    Die Corona-Krise hat die Investitions­laune des Mittelstands im Jahr 2020 gedämpft. Noch nie haben so viele Unternehmen auf die Umsetzung ihrer Pläne verzichtet und bei den noch getätigten Investitionen haben kleinere Projekte zur Krisen­anpassung dominiert. Insgesamt sanken die Investitionen um 7 %. (Oktober 2021)

    Deutschland liegt bei den IT-Inves­titionen im inter­nationalen Vergleich zurück. Einerseits ist es notwendig, den Unternehmen die Vorteile der Digitali­sierung weiter zu verdeut­lichen. Andererseits müssen Hemm­nisse, wie Fachkräfte­mangel und fehlende Kom­petenzen, Einschrän­kungen bei der Finanzierung sowie Mängel bei der digitalen Infra­struktur angegangen werden. (Mai 2021)

    Das Ziel der Klimaneutralität macht eine treibhaus­gas­neutrale Indus­trie in Deutschland erfor­derlich. Die Transformation ist mit heute bekan­nten Technologien möglich. Die notwendigen Investitionen in neue Produktions­prozesse sowie den erforderlichen Kapazitäts­aufbau für Erneuerbare Energien und grünem Wasserstoff sind allerdings groß. Zugleich bietet der klima­gerechte Umbau der Wirt­schaft beträchtliche Chancen für zukünftige Wert­schöpfung und Beschäftigung. (März 2021)

    Öffentliche Investitionen

    Neubau einer Autobahnbrücke
    Öffentliche Investitionen in Prozent des BIP nach Jahren

    Auf den Staat gingen zuletzt nur etwa 12 % der gesamt­wirtschaftlichen Investitionen zurück. Wegen des komplementären Charakters der Infrastruktur für die private Investitions­tätigkeit spielen die öffentlichen Investitionen dennoch eine große Rolle für das Wachstums­potenzial der Volkswirtschaft. Innerhalb des Staates stemmen die Kommunen mit 41 % den relativ größten Anteil der öffentlichen Investitionen; bei den öffentlichen Bauten allein ist es mit 59 % sogar die absolute Mehrheit. Das reicht von Straßen über Brücken, Tunnel und Kanäle bis hin zu Schulgebäuden und deren Ausstattung. Mit dem KfW-Kommunalpanel verfügt KfW Research über eine einzigartige Daten­grundlage zu den kommunalen Aktivitäten. Den wahrge­nommenen kommunalen Investitions­rückstand beziffert die aktuelle Ausgabe auf 166 Mrd. EUR.

    Steigende Anforderungen an den Zustand der Rathäuser, Bürgerämter und Co. treffen auf verschiedene Investitions­hemmnisse. Dabei erfordern beispielsweise die Energie- und Wärmewende umfangreiche energetische Sanierungen des öffentlichen Gebäude­bestandes. Doch die Ergebnisse zeigen, dass diese Gebäude aber nur eine geringe kommunal­politische Priorität besitzen. (August 2024)

    Die steigenden Ausgaben bei den Sozial-, Personal- und Sachkosten sind langfristige Herausforderung für die Kommunal­haushalte und verringern die kommunalen Investitions­spielräume. Obwohl die Investitionen im vergangenen Jahr noch einmal leicht stiegen, reichte dieses Wachstum nicht aus, um die Bedarfs- und Preis­steigerungen auszugleichen. In der Folge steigt der wahr­genommene Investitions­rückstand der Kommunen weiter. (Mai 2024)

    Trotz der aktuellen Mehrfachkrise und der negativen Prognosen, die daraus für die kommunalen Finanzen abgeleitet wurden, sind die Angaben der Kämmereien von Stabilität gekennzeichnet. Sowohl die aktuelle Finanzlage als auch die Investitionen zeigen sich robust, der wahrgenommene Investitions­rückstand wächst nur moderat und die Finanzierungs­möglichkeiten sind trotz Zinswende noch auskömmlich. (Mai 2023)

    Befragungsdaten zeigen die gegen­wärtig getätigten Investitionen für Klimaschutz und Klima­anpas­sung der deutschen Kommunen. Zudem wird die von den Städten, Gemein­den und Landkreisen erwartete Entwicklung zu den künftigen Klima­investitionen, deren Finanzierung sowie Hemm­nissen und Treibern beleuchtet. (April 2023)

    Das Zinsniveau für öffentliche Schuldner hat zuletzt spürbar angezogen. In der Folge werden Zinszahlungen wieder einen größeren Anteil in den Haushalten einnehmen. Noch überwiegen andere Heraus­forderungen wie die gestiegenen Baupreise oder Personal­knappheiten und stellen die Kommunen vor große Hürden. (Februar 2023)

    Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, inves­tieren die deutschen Kommunen seit mehreren Jahren verstärkt in ihre Kindertages­einrichtungen. Laut bundesweiter Hoch­rechnung im KfW-Kommunal­panel 2022 liegen die geplanten Investitionen für Kitas bei 3,2 Mrd. EUR, etwas weniger als in den Vorjahren. (November 2022)

    Laut KfW-Kommunalpanel 2022 planen die Kommunen Investitionen in Höhe von 9,8 Mrd. EUR für ihre Schulen. Allerdings beträgt der wahrgenommene Investitions­rückstand 45,6 Mrd. EUR. Und die regionalen Unterschiede in Deutschland nehmen zu. (September 2022)

    Damit Deutschland bis 2045 seinen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten und Klimaneutralität erreichen kann, sind umfangreiche privatwirtschaftliche und öffentliche Investitionen in die Transformation nötig. Rund 10 % der gesamt­staatlichen Investitions­bedarfe werden durch Bund, Länder und Kommunen direkt umgesetzt werden müssen. (Juli 2022)

    Das KfW-Kommunalpanel 2022 zeichnet noch die Auswirkungen der Corona-Krise und Flutkata­strophen des Jahres 2021 nach, während mit den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs die nächsten Heraus­forderungen für die Kommunen bereits absehbar sind. Die zunehmenden Investitions­bedarfe führen bei deutlich teureren Baupreisen zu einem höheren Investitions­rückstand. (Mai 2022)

    Für die Umsetzung öffentlicher Investitionen benötigen die Kommunen neben einer ausreichenden Finanz­ausstattung auch genügend personelle Kapazitäten in den Bau- und Planungs­bereichen der Verwaltung. In den letzten Jahren hat es in diesen Bereichen keinen hinlänglichen Stellenaufwuchs gegeben (April 2022)

    Die Preise für öffentliche Baumaßnahmen sind spürbar gestiegen. Das verteuert kommunale Investitions­vorhaben. Auf der Finanzierungs­seite hat das niedrige Zinsniveau keinen entsprechenden Entlastungs­effekt gehabt, sodass es schwieriger geworden ist, die öffentlichen Bauvorhaben in den kommunalen Haushalten abzubilden. (März 2022)

    Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und die Investitions­bedarfe für Klimaschutz, Digi­ta­lisierung und Demo­grafie bringen neue Finanzierungs­heraus­for­derungen mit sich. Dabei wird der Kommunal­kredit eine wichtige Rolle spielen. Der Verschuldung sind aber Grenzen gesetzt. Ohne eine struk­turelle Verbes­serung der kommu­nalen Finanz­ausstattung sind die anstehenden Zukunfts­investitionen darum nicht zu bewältigen. (Dezember 2021)

    Private Wohnbauten und Klimaschutztechnologien

    Energieffiziente Gebäude
    Öffentliche Investitionen in Prozent des BIP nach Jahren

    Die ausreichende Verfügbarkeit qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Wohnraums dort, wo er benötigt wird, ist eine zentrale gesellschaftliche Frage, denn ein Trend zur Urbanisierung, kleineren Haushalten und die Zuwanderung aus dem Ausland haben regional zu ausgeprägten Wohnungsknappheiten geführt. Zugleich entstehen durch die demografische Entwicklung Rückbaubedarfe in schrumpfenden Regionen sowie die Notwendigkeit für mehr Barrierefreiheit in den Wohnungen. Ein hoher Investitionsbedarf besteht außerdem für Klimaschutz­maßnahmen in Wohngebäuden, die im Jahr 2021 (nach dem Quellprinzip) für etwa 11 % der Treibhausemissionen in Deutschland verantwortlich waren. Mit 33 % hat der Wohnbau einen beträchtlichen Anteil an den gesamtwirt­schaftlichen Investitionen. Seit dem Tief im Jahr 2005 haben die Investitions­ausgaben für Wohnbauten zumeist schneller zugenommen als das nominale Bruttoinlands­produkt. Dieser langjährige Aufwärtstrend hat sich in den fünf Jahren bis 2022 einschließlich nochmals beschleunigt, zuletzt allerdings nur noch weil die Preise für Bauleistungen weit kräftiger gestiegen sind als das allgemeine Preisniveau. Bereinigt um Preiseffekte schrumpften die Wohnbau­investitionen 2023 schon das dritte Jahr in Folge, wobei erhebliche Kaufkraftverluste der privaten Haushalte, gestiegene Zinsen, teure Baumaterialien und teilweise auch ein Mangel an Fachkräften zentrale Ursachen sind.

    82 % der Haushalte in Deutschland stehen hinter dem Projekt Energiewende. Fast ein Drittel aller Haushalte nutzt gegenwärtig Technologien wie Photovoltaik­anlagen oder Wärmepumpen. Weitere 6 % planen eine Anschaffung für das aktuelle Jahr. Finanzielle Einschränkungen und Aspekte der Wirtschaftlichkeit sind die zentralen Hindernisse für eine stärkere Nutzung - und das Ziel der Klimaneutralität. (September 2024)

    Fast 90 % der Haushalte stehen weiterhin hinter dem Projekt Energiewende. Fast ein Drittel aller Haushalte nutzt gegenwärtig Technologien wie Photovoltaik­anlagen oder Wärmepumpen, das sind 1,2 Mio. Haushalte mehr als im Vorjahr. Weitere 7 % planen eine Anschaffung für das aktuelle Jahr. Auch Haushalte ohne Energiewende­technologie können sich inzwischen mehrheitlich die Nutzung einer solchen vorstellen. (September 2023)

    Auf Privathaushalte entfällt mehr als ein Viertel des Energie­verbrauchs in Deutschland, ein Großteil davon für das Heizen von Innenräumen und zwar noch immer im Wesentlichen auf Basis fossiler Energieträger. Die Verbesserung der Energie­effizienz von Wohn­gebäuden ist daher ein wichtiger Faktor auf dem ange­strebten Weg zur Klima­neutralität. Der Schlüssel hierfür ist eine Ausdehnung der Sanierungs­aktivitäten im Gebäude­bestand – und die Überwindung von Sanierungs­hindernissen. (Dezember 2022)

    Rund 90 % der Haushalte in Deutschland halten die Energie­wende für wichtig. Gleichzeitig gibt es große Vor­be­halte, ob bei der Umsetzung der Energie­wende ein fairer Ausgleich zwischen allen gesell­schaft­lichen Gruppen erreicht werden kann. Diese Vor­behalte wirken sich negativ auf die Handlungs­bereit­schaft der Haushalte aus. Dennoch nutzen inzwischen rund 29 % der Haus­halte Energie­wende­techno­logien, weitere 13 % planen das für das aktuelle Jahr. (September 2022)

    Die Zustimmung zur Energiewende ist weiterhin hoch und liegt sogar leicht über dem Vorjahres­niveau. Gut 15 % der Haushalte nutzen Energie­wende­techno­logien, weitere 7 % planen die zeitnahe Anschaffung. Derzeit sind Haushalte mit hohem Einkommen in ländlichen Regionen am häufigsten unter den Nutzern. Die Klimaziele lassen sich jedoch nur erreichen, wenn auch Haushalte mit niedrigen Einkommen aktiviert werden – und die jährlichen Emissions­einsparungen im Gebäude­bereich in den nächsten 10 Jahren doppelt so hoch ausfallen wie bisher. (September 2021)

    Die Wohnungsbauinvestitionen sind 2020 trotz Corona-Krise weiter gestiegen. 2021 könnten erstmals seit 20 Jahren wieder mehr als 300.000 Wohnungen gebaut werden – in Ballungs­räumen wird Wohnraum dennoch knapp und teuer bleiben. Ein Abbau von Überschuss­nachfrage kann zum einen durch den Bau neuer Wohnungen, zum anderen durch die Umlenkung von Wanderungs­strömen erfolgen. Der Ausbau des öffentlichen Regional­verkehrs und der digitalen Infrastruktur sind hierfür wichtige Ansätze. (Februar 2021)

    Gebäude haben seit 1990 mehr als 40 % ihrer Treibhausgase (THG) eingespart, müssen aber gemäß Klimaschutz­gesetz die jährlichen Einsparungen bis 2030 noch einmal deutlich steigern, um Klimaneutralität zu ermöglichen. Ein angemessener CO2-Preis erhöht die Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienz­maßnahmen. (Juli 2020)

    Querschnittsthema Transformation

    Entwicklung der Investitionsbedarfe über verschiedene Zeiträume

    Bei Umwelt- und Klimaschutz­investitionen sind alle Sektoren – Unternehmen, Privathaushalte und der Staat – gefordert, damit die Transformation zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Gesellschaft gelingt. Grüne Investitionen werden von uns daher in unterschiedlichen Zusammen­hängen adressiert. Von den Klimaschutz­investitionen in mittelständischen Unternehmen, den technologischen Lösungs­ansätzen in der Industrie, den Investitions­bedingungen in den Kommunen, bis hin zur Nutzungs­bereitschaft von Energiewende­technologien in privaten Haushalten. In einer von uns beauftragten Studie haben wir außerdem den gesamtwirt­schaftlichen Investitions­bedarf berechnen lassen, der für das Erreichen der Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts notwendig wird. Was getan werden muss, um die für die Transformation erforderlichen Investitionen zu verwirklichen, erläutern wir in einem Positionspapier.

    Im Jahr 2022 haben 4,3 % oder rund 160.000 der privaten Unternehmen in Deutschland in die Erzeugung und Speicherung von Strom oder Wärme aus erneuerbaren Energien investiert. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr. In Folge der durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gestiegenen Preise für fossile Energieträger wurden Investitionen in erneuerbare Energien attraktiver. Insgesamt nutzen über die Hälfte der Unternehmen (54 %) bereits Strom aus erneuerbaren Energien. Nur jedes zehnte Unternehmen gab dagegen an, Wärme aus erneuerbaren Energien einzusetzen. (April 2024)

    Die Finanzwirtschaft stellt die Finanzierung für einen großen Teil der notwendigen Investitionen für die Klimatrans­formation bereit und bepreist die dabei möglichen Risiken. Green Finance-Maßnahmen können originäre Klimapolitik unterstützen. Dafür braucht es einen Rahmen, der dazu beiträgt Nachhaltigkeit in der Breite des Markts zu verankern und strukturelle Hemmnisse bei der Verfügbarkeit besonders relevanter Kapitalquellen sowie beim Zusammenspiel zwischen verfügbarem Kapital und notwendigen Investitionen abzubauen. Eine Lenkung von Finanzströmen in nachhaltige Investitionen in der Breite wird aber nur dann gelingen, wenn sich die relativen Preise in der Realwirtschaft durch einen ambitionierten CO2-Preis belastbar verändern. (Januar 2023)

    Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Energiekrise erschüttern die Grundfesten einer regelbasierten Weltordnung und des deutschen Wirtschafts­modells. Über ein kurzfristiges Krisen­management hinaus sind Investitionen der Schlüssel für eine erfolgreiche Anpassung an das veränderte Umfeld. Sie ermöglichen den Umbau der Energie­versorgung sowie die grüne und digitale Transformation - und verlangen gemein­same Kraftan­strengungen von Staat, Unter­nehmen und privaten Haushalten. Der Löwen­anteil der Inves­titionen muss vom Privat­sektor kommen. Dem Staat fällt eine zentrale Rolle zu für die Formu­lierung von Ziel­bildern und das Setzen von Rahmen­bedingungen und Anreizen, aber auch als Investor in Infrastruktur und Human­kapital, die für die produktive Entfaltung privater Aktivitäten notwendig sind. (November 2022)

    Für Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts sind Investitionen in Höhe von rund 5 Bio. EUR erforderlich. Dabei handelt es sich jedoch vielfach um ohnehin anstehende Investitionen, die nun in eine nachhaltige Verwendung fließen müssen. Um bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden, stehen Mehrinves­titionen von jährlich 72 Mrd. EUR an. Während es zur Mobilisierung der Mehr­investitionen zentral ist, bestehende Investitions­hemmnisse, wie etwa aufwendige Planungs- und Genehmigungs­verfahren, zeitnah abzubauen, gelingt die Kanalisierung von Klimaschutz­investitionen in nachhaltige Bereiche vor allem durch eine zielgerichtete Anpassung der Rahmen­bedingungen und strukturelle Reformen. (Oktober 2021)

    Kontakt

    KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt,

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