KfW Research – Dossier
KonjunkturWirtschaftliches Wachstum verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Zyklen: Phasen konjunktureller Unter- und Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten wechseln sich ab. Der Analyse solcher Zyklen und der Prognose konjunktureller Wendepunkte kommt eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Konjunktur setzt den wirtschaftlichen Rahmen, in dem private Haushalte, Unternehmen und Staat ihre Entscheidungen etwa im Hinblick auf ihren Konsum oder ihre Investitionen treffen. Auch Geld- und Fiskalpolitik sollten je nach Phase im Konjunkturzyklus unterschiedlich ausgerichtet sein. KfW Research analysiert die Konjunktur in Deutschland und der Eurozone und veröffentlicht vierteljährlich eigene Prognosen zum realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
Kommentare KfW Research
22.05.2025 | ifo Geschäftsklima Mai 2025

„Trotz Handelskonflikt sehen die deutschen Unternehmen zuversichtlicher in die Zukunft, während die Einschätzung der aktuellen Lage sich marginal verschlechtert. Die gestiegene Bereitschaft der USA Kompromisse einzugehen, ist vermutlich der Grund hinter der Verbesserung der Erwartungen im ifo Index. Aber der Anstieg scheint auch ein gestiegenes Vertrauen der Unternehmen in die eigene Robustheit zu signalisieren. Gleichwohl bleibt die Lage komplex und Zölle im Handel mit den USA werden aller Voraussicht nach höher sein als zu Beginn des Jahres. Alles in allem spricht dies aber für eine demnächst beginnende Überwindung der langjährigen deutschen Stagnation. Für die Erholung braucht es allerdings mehr als das Fiskalpaket für Verteidigung und Infrastruktur. Dieses Geld ist zwar notwendig, aber nicht hinreichend für die Wende zum Besseren. Auch Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungsverfahren und die Vermeidung angebotsseitiger Engpässe etwa aufgrund fehlender Fachkräfte sind für das Gelingen essenziell.“
Dr. Dirk Schumacher
Konjunktur
KfW-Konjunkturkompass
Zwischen Handelsschock und Fiskalimpuls
26. Mai 2025
Nach langer Durststrecke bietet der geplante Fiskalimpuls die Aussicht auf einen Aufschwung im kommenden Jahr. Wir gehen in unserer aktuellen Frühlingsprognose davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2025 stagniert, 2026 aber spürbar um 1,0 % wachsen wird. Neben einer Stabilisierung der Exporte dürften 2026 vor allem von den staatlichen Investitionen erhebliche Wachstumsimpulse ausgehen. Im laufenden Jahr dürften die Investitionen hingegen noch kraftlos bleiben, während die Exporte angesichts der erhöhten US-Zölle erneut fallen. Für die Eurozone ist 2025 mit einem BIP-Wachstum von 0,8 % und für 2026 mit ebenfalls 1,0 % zu rechnen. Einer persistenten Dienstleistungsinflation stehen sinkende Energiepreise und inflationsdämpfende Effekte der US-Zollpolitik gegenüber. Wir reduzieren unsere Inflationsprognosen (HVPI) für 2025 auf 2,0 % in der Eurozone und auf 2,1 % in Deutschland.

Globaler Konjunkturausblick 2025 / 2026
Dieser Foliensatz bietet einen Überblick über die globalen Konjunkturtreiber und -prognosen für 2025 und 2026: Für die Weltwirtschaft ist ein recht solides Wachstum zu erwarten, solange die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der USA keinen umfangreichen globalen Handelskrieg auslösen. Allein die hohe Unsicherheit bremst aber schon den internationalen Handel- und die Investitionstätigkeit. Dagegen wirkt die fortschreitende Normalisierung der Geldpolitik in vielen Ländern konjunkturstützend. Auch im Euroraum kommt etwas Rückenwind von der geldpolitischen Lockerung der EZB und einem moderaten Wachstum des privaten Konsums. Allerdings belasten der US-Protektionismus und andere ungünstige Rahmenbedingungen den Euroraum und insbesondere Deutschland.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Mittelständische Unternehmen sind entscheidend für Wachstum und Wohlstand einer Volkswirtschaft. KfW Research analysiert mit seinen einzigartigen Umfragen, Studien und Statistiken die Bedürfnisse der mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Indikatorfamilie KfW-ifo-Mittelstandsbarometer basiert auf einer größenklassenbezogenen Auswertung der ifo Konjunkturumfragen, aus denen unter anderem der bekannte ifo Geschäftsklimaindex berechnet wird. Dabei werden monatlich rund 9.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt, darunter rund 8.000 Mittelständler.
Mittelstand zwischen Hoffen und Bangen
5. Mai 2025
Nach dem deutlichen Anstieg im März tritt das mittelständische Geschäftsklima im April nahezu auf der Stelle. Die kleinen und mittleren Unternehmen bewerten zwar ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat. Gleichzeitig fallen nun aber ihre Geschäftserwartungen wieder pessimistischer aus, was den Anstieg der Lageurteile größtenteils kompensiert. Zudem lässt der Anfang April eskalierte Zollstreit die Exporterwartungen des Verarbeitenden Gewerbes regelrecht einbrechen.
Aktuelles KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Grunddatensatz zum aktuellen KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer

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