KfW Research – Dossier
KonjunkturWirtschaftliches Wachstum verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Zyklen: Phasen konjunktureller Unter- und Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten wechseln sich ab. Der Analyse solcher Zyklen und der Prognose konjunktureller Wendepunkte kommt eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Konjunktur setzt den wirtschaftlichen Rahmen, in dem private Haushalte, Unternehmen und Staat ihre Entscheidungen etwa im Hinblick auf ihren Konsum oder ihre Investitionen treffen. Auch Geld- und Fiskalpolitik sollten je nach Phase im Konjunkturzyklus unterschiedlich ausgerichtet sein. KfW Research analysiert die Konjunktur in Deutschland und der Eurozone und veröffentlicht vierteljährlich eigene Prognosen zum realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
Kommentare KfW Research
28.05.2025 | Arbeitsmarkt Deutschland

„Der Arbeitsmarkt leidet weiterhin unter den Absatz- und Kostenproblemen der deutschen Wirtschaft. Durch die lange Phase der Stagnation zögern viele Unternehmen neues Personal einzustellen. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen lag im April bei 646.000. Das waren mehr als 200.000 weniger als zum Höchststand im Jahr 2022. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai weiter gestiegen. In diesem Jahr wird sich die Lage am Arbeitsmarkt voraussichtlich kaum verbessern. Es besteht jedoch die Aussicht, dass die Investitionsoffensive der Bundesregierung im nächsten Jahr einen spürbaren konjunkturellen Impuls auslöst. Durch die zähe Flaute hat sich die Fachkräfteknappheit deutlich entspannt. Nach dem aktuellen KfW-ifo-Fachkräftebarometer waren im April 27 % der Unternehmen von Fachkräftemangel betroffen. Im Sommer 2022 sah sich noch die Hälfte der Unternehmen durch fehlende Fachkräfte in ihrer Produktion beeinträchtigt. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel historisch hoch. Vor allem in der Industrie hat die Fachkräfteknappheit aufgrund von Entlassungen oder Einstellungsstopps nachgelassen. Viele Industrieunternehmen sind von Absatzrückgängen betroffen und ringen um ihre Wettbewerbsfähigkeit.“
Martin Müller
Konjunktur
KfW-Konjunkturkompass
Zwischen Handelsschock und Fiskalimpuls
26. Mai 2025
Nach langer Durststrecke bietet der geplante Fiskalimpuls die Aussicht auf einen Aufschwung im kommenden Jahr. Wir gehen in unserer aktuellen Frühlingsprognose davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2025 stagniert, 2026 aber spürbar um 1,0 % wachsen wird. Neben einer Stabilisierung der Exporte dürften 2026 vor allem von den staatlichen Investitionen erhebliche Wachstumsimpulse ausgehen. Im laufenden Jahr dürften die Investitionen hingegen noch kraftlos bleiben, während die Exporte angesichts der erhöhten US-Zölle erneut fallen. Für die Eurozone ist 2025 mit einem BIP-Wachstum von 0,8 % und für 2026 mit ebenfalls 1,0 % zu rechnen. Einer persistenten Dienstleistungsinflation stehen sinkende Energiepreise und inflationsdämpfende Effekte der US-Zollpolitik gegenüber. Wir reduzieren unsere Inflationsprognosen (HVPI) für 2025 auf 2,0 % in der Eurozone und auf 2,1 % in Deutschland.

Globaler Konjunkturausblick 2025 / 2026
Dieser Foliensatz bietet einen Überblick über die globalen Konjunkturtreiber und -prognosen für 2025 und 2026: Für die Weltwirtschaft ist ein recht solides Wachstum zu erwarten, solange die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der USA keinen umfangreichen globalen Handelskrieg auslösen. Allein die hohe Unsicherheit bremst aber schon den internationalen Handel- und die Investitionstätigkeit. Dagegen wirkt die fortschreitende Normalisierung der Geldpolitik in vielen Ländern konjunkturstützend. Auch im Euroraum kommt etwas Rückenwind von der geldpolitischen Lockerung der EZB und einem moderaten Wachstum des privaten Konsums. Allerdings belasten der US-Protektionismus und andere ungünstige Rahmenbedingungen den Euroraum und insbesondere Deutschland.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Mittelständische Unternehmen sind entscheidend für Wachstum und Wohlstand einer Volkswirtschaft. KfW Research analysiert mit seinen einzigartigen Umfragen, Studien und Statistiken die Bedürfnisse der mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Indikatorfamilie KfW-ifo-Mittelstandsbarometer basiert auf einer größenklassenbezogenen Auswertung der ifo Konjunkturumfragen, aus denen unter anderem der bekannte ifo Geschäftsklimaindex berechnet wird. Dabei werden monatlich rund 9.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt, darunter rund 8.000 Mittelständler.
Mittelstand zwischen Hoffen und Bangen
5. Mai 2025
Nach dem deutlichen Anstieg im März tritt das mittelständische Geschäftsklima im April nahezu auf der Stelle. Die kleinen und mittleren Unternehmen bewerten zwar ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat. Gleichzeitig fallen nun aber ihre Geschäftserwartungen wieder pessimistischer aus, was den Anstieg der Lageurteile größtenteils kompensiert. Zudem lässt der Anfang April eskalierte Zollstreit die Exporterwartungen des Verarbeitenden Gewerbes regelrecht einbrechen.
Aktuelles KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Grunddatensatz zum aktuellen KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer

Kontakt
KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt, research@kfw.de
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