Frachthafen mit vielen Verladekränen

KfW Research – Dossier

Konjunktur

Wirtschaft­liches Wachstum verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Zyklen: Phasen konjunk­tureller Unter- und Überaus­lastung der gesamt­wirtschaft­lichen Kapazitäten wechseln sich ab. Der Analyse solcher Zyklen und der Prognose konjunk­tureller Wende­punkte kommt eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Konjunktur setzt den wirtschaft­lichen Rahmen, in dem private Haushalte, Unternehmen und Staat ihre Entscheidungen etwa im Hinblick auf ihren Konsum oder ihre Investitionen treffen. Auch Geld- und Fiskal­politik sollten je nach Phase im Konjunk­turzyklus unterschiedlich ausgerichtet sein. KfW Research analy­siert die Konjunktur in Deutschland und der Eurozone und veröffentlicht vierteljährlich eigene Prognosen zum realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.

Kommentare KfW Research

02.05.2025 | Inflation Eurozone April 2025

Lupe
„In der Eurozone verteuern sich Dienst­leistungen wieder stärker und ziehen die Kerninflation mit nach oben. Ein Grund hierfür ist sicherlich der spätere Ostertermin. Trotzdem sind die Zahlen ein Warnsignal, denn sie zeigen, dass der Preisdruck im Dienstleistungs­sektor noch immer hartnäckig hoch bleibt. Mit großem Rückenwind von den Energie­preisen reicht es unter dem Strich dennoch für eine unveränderte Inflationsrate. Zusammen mit dem starken Euro, der Importe günstiger macht, und den wirtschaftlichen Belastungen aus dem Handelskonflikt dürfte es reichen, um den Verbrauche­ranstieg mittelfristig in der Nähe des 2-Prozent-Ziels zu stabilisieren. Die Tür für eine weitere Zinssenkung im Juni steht für die EZB damit offen.“
Stephanie Schoenwald

02.05.2025 | Vorabkommentar zur Fed-Sitzung am 7. Mai 2025

„Die US Federal Reserve sieht sich momentan einer ungewöhnlich komplizierten Gemengelage gegenüber. Der Grund für das hohe Ausmaß an Unsicherheit ist das Hin-und-Her der US-Regierung bei den Zöllen auf ausländische Güter. Zwar gibt es erste Anzeichen für eine Verlangsamung der US-Wirtschaft. Es ist aber sehr schwer abzuschätzen, wie stark sich die Konjunktur auf der anderen Seite des Atlantiks weiter abschwächen wird. Zudem ist es gut möglich, dass sich die Inflationsdynamik, trotz schwächelnder Konjunktur, wieder beschleunigen wird. Mit anderen Worten: die US-Wirtschaft sieht sich vermutlich einem negativen Angebotsschock ausgesetzt, der Inflation und Wachstum in unterschiedliche Richtungen treiben wird. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass die Fed kommende Woche die Zinsen zunächst unverändert lässt. Jerome Powell, Präsident der Fed, hat sich dahingehend geäußert, dass die hohe Volatilität an den US-Staatsanleihemärkten Teil eines notwendigen Anpassungsprozesses ist. Die Fed wird sich aber gezwungen sehen, in dem Maße wie sich die Konjunktur weiter abschwächt, die Zinsen weiter zu senken. Wir erwarten deshalb eine weitere Zinssenkung im Juni.”

Dr. Dirk Schumacher

Konjunktur

KfW-Konjunkturkompass

Die deutsche Wirtschaft bekommt kaum Wind unter die Flügel

25. Februar 2025

Die deutsche Konjunktur erhält gegenwärtig etwas Aufwind von der geldpolitischen Lockerung und höheren Reallöhnen. Gleichwohl bleibt der Konsum gedämpft und die Investitions­zurückhaltung hoch. Zudem schmälern die US-Zolldrohungen die Aussichten für den Export. Alles in allem ist davon auszugehen, dass sich die Wellblech­konjunktur vorerst hinzieht. Für das laufende Jahr erwartet KfW Research einen abermaligen geringen Rückgang des BIP um 0,2 %. 2026 dürfte das Realwachstum leicht auf 0,3 % anziehen. Für die Eurozone ist 2025 mit einem BIP-Anstieg von 0,6 % und für 2026 mit 0,8 % zu rechnen. Die Inflation (HVPI) wird 2025 wegen der zähen Teuerung der Dienstleistungen in der Eurozone voraussichtlich 2,2 % und in Deutschland 2,4 % betragen. 2026 dürfte sie auf 2,0 % beziehungsweise 2,2 % nachgeben.

Aktueller KfW-Konjunkturkompass

Globaler Konjunkturausblick 2025 / 2026

Dieser Foliensatz bietet einen Überblick über die globalen Konjunkturtreiber und -prognosen für 2025 und 2026: Für die Weltwirtschaft ist ein recht solides Wachstum zu erwarten, solange die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der USA keinen umfangreichen globalen Handelskrieg auslösen. Allein die hohe Unsicherheit bremst aber schon den internationalen Handel- und die Investitionstätigkeit. Dagegen wirkt die fortschreitende Normalisierung der Geldpolitik in vielen Ländern konjunkturstützend. Auch im Euroraum kommt etwas Rückenwind von der geldpolitischen Lockerung der EZB und einem moderaten Wachstum des privaten Konsums. Allerdings belasten der US-Protektionismus und andere ungünstige Rahmenbedingungen den Euroraum und insbesondere Deutschland.

Globaler Konjunkturausblick 2025 / 2026

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Mittelständische Unternehmen sind entscheidend für Wachstum und Wohlstand einer Volkswirtschaft. KfW Research analysiert mit seinen einzigartigen Umfragen, Studien und Statistiken die Bedürfnisse der mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Indikatorfamilie KfW-ifo-Mittelstandsbarometer basiert auf einer größenklassenbezogenen Auswertung der ifo Konjunkturumfragen, aus denen unter anderem der bekannte ifo Geschäftsklimaindex berechnet wird. Dabei werden monatlich rund 9.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt, darunter rund 8.000 Mittelständler.

Mittelstand zwischen Hoffen und Bangen

5. Mai 2025

Nach dem deutlichen Anstieg im März tritt das mittelständische Geschäftsklima im April nahezu auf der Stelle. Die kleinen und mittleren Unternehmen bewerten zwar ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat. Gleichzeitig fallen nun aber ihre Geschäfts­erwartungen wieder pessimistischer aus, was den Anstieg der Lageurteile größtenteils kompensiert. Zudem lässt der Anfang April eskalierte Zollstreit die Export­erwartungen des Verarbeitenden Gewerbes regelrecht einbrechen.

Aktuelles KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Grunddatensatz zum aktuellen KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer

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