KfW Research
Eurozone
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass zum Download
Mit den spürbar steigenden Reallöhnen und der wachsenden Kaufkraft der privaten Haushalte bleiben die Voraussetzungen für eine vom Konsum getriebene Erholung intakt. Die Erholung wird jedoch später einsetzen und etwas schwächer ausfallen als noch im Frühling erwartet. KfW Research revidiert deshalb seine Konjunkturprognose für Deutschland um jeweils 0,2 Prozentpunkte nach unten auf jetzt 0,1 % im Jahr 2024 und 1,0 % im Jahr 2025. Die deutsche Inflationsrate (HVPI) wird 2024 bei 2,6 % und 2025 bei 2,3 % liegen. Das BIP der Eurozone dürfte im laufenden Jahr um 0,8 % und im kommenden Jahr um 1,3 % zulegen.
KfW-Konjunkturkompass August 2024(PDF, 144 KB, barrierefrei)
Zur Themenseite KfW-Konjunkturkompass
Weitere Einschätzungen und Kommentare in unserem Dossier Konjunktur
Das deutsche BIP ist im ersten Quartal 2024 wieder leicht gewachsen und die bisher verfügbaren Konjunkturindikatoren deuten für das zweite Quartal ebenfalls auf eine Expansion hin. Überwiegend bestätigen die Entwicklungen bis heute die Annahmen aus der Winterprognose, weshalb KfW Research für Deutschland im Jahr 2024 weiterhin mit einem preisbereinigten Wachstum von 0,3 % rechnet, gefolgt von 1,2 % im Jahr 2025. Für das BIP im Euroraum erwarten wir nach einem überraschend guten Jahresauftakt jetzt ein Plus von 0,8 % 2024 und weiterhin 1,5 % 2025. Die Inflationsentwicklung wird in den nächsten Monaten voraussichtlich etwas holpriger, letztendlich dürfte der Preisauftrieb aber sowohl in Deutschland als auch im Euroraum weiter zurückgehen und im nächsten Jahr sehr nahe am Zielwert von 2 % liegen.
KfW-Konjunkturkompass Mai 2024(PDF, 173 KB, barrierefrei)
Zur Themenseite KfW-Konjunkturkompass
Weitere Einschätzungen und Kommentare in unserem Dossier Konjunktur
Fokus Volkswirtschaft
Bis 2040 möchte Europa seine Stromerzeugung nahezu vollständig dekarbonisieren. Die aktuelle Ausgangslage ist in den Ländern des Kontinents dabei höchst verschieden. Europa hat sich aber auf den Weg gemacht, einen gemeinsamen Strommarkt zu entwickeln und dabei komparative Vorteile der einzelnen Länder zu nutzen. Der bereits voranschreitende Ausbau hat das letzte Jahr zu einem Rekordjahr für erneuerbare Energien gemacht. Fast die Hälfte des Stroms (44 %) wurde im letzten Jahr auf dieser Basis erzeugt. Bis Mitte des Jahrhunderts müssen Sonne und Wind die Hauptenergiequelle der europäischen Stromerzeugung sein. Wenn die geplante Marktintegration und die Ertüchtigung der Stromnetze effizient umgesetzt werden, kann Europa nicht nur der erste Kontinent mit einer klimaneutralen Stromversorgung werden, sondern auch den hiesigen Verbrauchern günstigen Strom anbieten.
Raus aus der fossilen Stromerzeugung – wo steht Europa heute?(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Klimaneutralität
Wir halten trotz des schwierigen Winters an unserer Erwartung fest, dass Deutschland im Gesamtjahr 2024 wieder etwas wachsen wird. Wegen des ungünstigen Jahresstarts korrgieren wir unsere BIP-Prognose allerdings auf 0,3 % nach unten. Mit fallender Inflationsrate und höheren Nominallöhnen bleiben die Voraussetzungen für eine konsumgetriebene Erholung intakt. Zudem ist im weiteren Jahresverlauf mit einer Erholung des Welthandels und mit Leitzinssenkungen zu rechnen, was Investitionen und Exporte anregen und so der Industrie neue Impulse geben wird. Im Jahr 2025 dürfte das Wachstum auf 1,2 % beschleunigen. Die deutsche Inflationsrate (HVPI) wird von 2,5 % in diesem auf 2,0 % im kommenden Jahr sinken. Das BIP der Eurozone dürfte 2024 um 0,6 % und 2025 um 1,5 % zulegen.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2024(PDF, 180 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Am Konjunkturhimmel zeigt sich ein erster Silberstreif am Horizont: Nach der neuen Herbstprognose von KfW Research wird die deutsche Wirtschaft 2024 wieder moderat um 0,6 % wachsen, nachdem sie 2023 wohl um 0,4 % schrumpft. Die Hälfte des diesjährigen Rückgangs ist allein darauf zurückzuführen, dass 2023 zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung stehen als 2022. Die deutsche Inflationsrate wird von 6,1 % in diesem auf 2,5 % im nächsten Jahr sinken und so zu einer Erholung des Konsums beitragen. Das BIP der Eurozone dürfte 2023 um 0,5 % und 2024 um 0,8 % zulegen.
KfW-Konjunkturkompass November 2023(PDF, 210 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Nach einer geringfügigen Schrumpfung in der ersten Jahreshälfte ist auch die Konjunkturlage im Sommer nur flau, denn der Bau und die Industrie haben mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen. Ein hoher Auftragsbestand dürfte die Produktion aber weiterhin stabilisieren und deutliche Lohnsteigerungen bei gleichzeitig nachlassendem Inflationsdruck den Konsum beleben. Nach einer Stagnation im laufenden Sommerquartal rechnet KfW Research daher mit einem langsam anziehenden Wachstum am Jahresende und im Laufe von 2024. Während die deutsche Wirtschaft im Gesamtjahr 2023 noch leicht schrumpft (-0,4 %), dürfte 2024 eine Wachstumsrate von 0,8 % folgen. Die Inflation wird voraussichtlich von 6,3 % (2023) auf 2,5 % (2024) zurückgehen. Für den Euroraum ist mit einer ähnlichen Inflationsentwicklung zu rechnen. Das Wachstum wird 2023 mit voraussichtlich 0,7 % aber deutlich höher als in Deutschland erwartet, gefolgt von 1,0 % 2024.
KfW-Konjunkturkompass August 2023(PDF, 190 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Volkswirtschaft Kompakt
Nach vielen Jahren des globalen Niedrigzinsumfeldes haben die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg zu deutlich steigenden Teuerungsraten geführt. Zur Inflationsbekämpfung begannen die Fed im März 2022 und die EZB im Juli 2022 den Leitzins anzuheben. Darüber hinaus wurden die Anleihekaufprogramme der Zentralbanken nach Jahren des Quantitative Easing zunächst zurückgefahren, bevor in einem weiteren Schritt damit begonnen wurde, die Anleihebestände zu reduzieren. Die in unserer neusten Veröffentlichung dargestellten Berechnungen geben einen groben Anhaltspunkt, wie groß die Effekte des Quantitative Tightening auf die Inflation und das BIP in der Eurozone und den USA sind (und in der Zukunft sein könnten) und wie viele Zinsschritte durch sie substituiert werden. Die Berechnungen legen nahe, dass die Zentralbanken mit der aktuellen Geldpolitik möglicherweise schon deutlicher im restriktiven Bereich sein könnten, als dies der Blick allein auf den Leitzins nahelegt.
Effekte der Bilanzverkürzung der EZB und der Fed auf Inflation und BIP(PDF, 122 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Nach einer Achterbahnfahrt durch das Jahr 2022 ist der europäische Großhandelspreis für Gas in den letzten Monaten deutlich gesunken, er liegt aber noch immer rund viermal so hoch wie in den USA. Dieser Fokus zeigt, dass auf Basis der Terminkurse ab 2025 mit einer fortlaufenden Normalisierung des Preisabstands zu den USA zu rechnen ist und der Gaspreis in Europa langfristig dem asiatischen LNG-Preis entspricht. Ein internationaler Vergleich zeigt außerdem, dass das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland schon relativ gas- und energieeffizient wirtschaftet, es aber bei der Gasintensität in der jüngeren Vergangenheit auch noch Luft nach unten gab. Bei der Energieeffizienz sind im internationalen Vergleich hingegen nur Verbesserungspotenziale in manchen der besonders energieintensiven Industriebereiche offensichtlich. Der internationale Vergleich legt überdies nahe, dass eine geringe Gas- und Energieintensität eine Voraussetzung für einen hohen Industrieanteil an der Volkswirtschaft ist.
Deutschland steht vor einer Konjunkturerholung mit angezogener Handbremse. Angebotsschocks lassen nach, aber die Bremseffekte der Geldpolitik zeigen zunehmend Wirkung. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet KfW Research mit -0,3 % praktisch eine Stagnation, gefolgt von einem moderaten Wachstum um 1,0 % im Jahr 2024. Das BIP der Eurozone dürfte 2023 um 0,8 % und 2024 ebenfalls um 1,1 % wachsen. Die Inflation dürfte von jeweils rund 6 % im laufenden Jahr deutlich zurückgehen und 2024 wieder in der Nähe des 2 %-Ziels liegen.
KfW-Konjunkturkompass Mai 2023(PDF, 253 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Ergänzend zum KfW-Konjunkturkompass bietet dieser Foliensatz einen Überblick über die globalen Konjunkturtreiber und -prognosen für 2023/2024: Die Weltwirtschaft erbt 2023 die Belastungsfaktoren des Vorjahres, in den USA belastet die Zinswende den Ausblick und aus China kommt nur ein Zwischenspurt mit begrenzter Zugkraft für die Weltwirtschaft. In Europa lässt die Belastung durch die Energiekrise zwar nach, aber die Bremswirkung der Geldpolitik nimmt zu. Unterm Strich kommen Deutschland und der Euroraum konjunkturell wohl mit einem blauen Auge davon. Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte 2023 in etwa stagnieren und 2024 wieder moderat wachsen.
Inflationsschock, kriegsbedingte Unsicherheit, Zinsanstieg und schwache Weltwirtschaft würgen das Wirtschaftswachstum vorübergehend ab. Deutschland rutscht im Winterhalbjahr 2022/2023 in eine moderate technische Rezession. Im Gesamtjahr 2023 wird das BIP knapp stagnieren und 2024 um 1,0 % wachsen. Die Inflationsrate wird 2023 mit 5,8 % hoch bleiben und sich 2024 auf 2,1 % abschwächen. Der Ausstoß von Treibhausgasen wird nach unserem Ökologischen Preisschild für das BIP voraussichtlich sinken, jedoch um 6 % (2023) bzw. 7 % (2024) weniger als angestrebt. Das BIP der Eurozone wird 2023 um 0,5 % und 2024 um 1,2 % wachsen. Die Inflationsrate wird dort bei 5,4 und 1,7 % liegen. Abhängig vom Verlauf des Russland-Ukraine-Krieges können deutliche Prognoserevisionen nötig werden.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2023(PDF, 211 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen finden Sie in unserem Dossier Konjunktur
Volkswirtschaft Kompakt
Seit Ende 2021 ist die Rendite von italienischen Staatsanleihen um mehr als 3 Prozentpunkte angestiegen, womit die Frage nach der Tragfähigkeit der italienischen Staatsschulden an Brisanz gewinnt. In diesem Onepager werden verschiedene Szenarien analysiert: Während die überraschend hohe Inflation 2022 noch zu einer Reduktion der Schuldenquote beitrug, werden mittelfristig die fiskalischen Belastungen durch die Zinswende überwiegen. Für Italien zählt jeder Basispunkt.
Kaufkraftschwund, enorme Unsicherheit, Zinsanstieg und eine schwache Weltwirtschaft belasten die deutsche Konjunktur. Nach einem Wachstum von 1,7 % im Jahr 2022 wird das BIP 2023 um 1,0 % schrumpfen. Die kriegsbedingt sehr stark gestiegenen Energiepreise werden zunehmend weitergewälzt. Die Inflationsrate wird 2022 mit 8,8 % sehr hoch sein und sich im Jahresdurchschnitt 2023 lediglich auf 6,2 % abschwächen. Der Ausstoß von Treibhausgasen wird zwar sinken, jedoch um 6 % (2022) beziehungsweise 5 % (2023) weniger als politisch angestrebt - das signalisiert unser neuer Indikator, das Ökologische Preisschild für das BIP. Die Wirtschaft der Eurozone wird 2022 um 3,3 % wachsen und 2023 stagnieren. Angesichts der multiplen Krisenlage sind die Auf- und Abwärtsrisiken der Prognose deutlich größer als üblich.
KfW-Konjunkturkompass November 2022(PDF, 129 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Rekordinflationszahlen der vergangenen Monate haben die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed unter Zugzwang gebracht, den hohen Preissteigerungen mit einer restriktiveren Geldpolitik entgegenzuwirken. Während die Fed bereits im März mit der geldpolitischen Wende begonnen hat, vollzog die EZB ihren Kursschwenk erst mit der Ratssitzung im Juli 2022. Der vorliegende Fokus begründet dieses unterschiedliche Tempo der bisher erfolgten geldpolitischen Maßnahmen der beiden Notenbanken mit den unterschiedlichen Entwicklungen der Konjunktur und des Arbeitsmarktes nach der Pandemie. Da die EZB ihre Kehrtwende erst später eingeleitet hat, scheint das Zeitfenster für deutliche Zinsschritte zur Inflationsbekämpfung aufgrund der sich abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung in der Eurozone deutlich kleiner. Die EZB befindet sich in einer schwierigen Lage und ob sie ihren weiteren Kurs konsequent durchziehen kann, erscheint weniger eindeutig.
Zwei Notenbanken – ein Problem: nach Inflation droht Rezession(PDF, 269 KB, barrierefrei)
Die Konjunkturaussichten haben sich weiter eingetrübt. Nachdem die Aufholbewegung im Dienstleistungsbereich weitgehend abgeschlossen ist, überwiegt nun der konjunkturelle Gegenwind. Sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone ist spätestens im Winterhalbjahr mit negativen Quartalswachstumsraten zu rechnen. Nach einem Anstieg um 1,4 % im laufenden Jahr erwarten wir für 2023 einen Rückgang des deutschen BIP um 0,3 %. Bei einer Gasmangellage käme es 2023 zu einer echten Rezession (-2½ %). In der Eurozone wird das BIP-Wachstum 2022 dank einer starken ersten Jahreshälfte mit 3,0 % noch gut ausfallen, 2023 aber voraussichtlich nur bei 0,5 % liegen. Die Inflation wird erst im Verlauf von 2023 auf einen Abwärtstrend einschwenken. Nach 8,4 % im Gesamtjahr 2022 dürfte die deutsche Inflationsrate 2023 bei rund 5 % liegen. In der Eurozone ist mit ähnlichen Inflationsraten zu rechnen.
KfW-Konjunkturkompass August 2022(PDF, 128 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Ist die rekordhohe Erzeugerpreisinflation der Vorbote von noch höheren Preissteigerungen und steht uns das dicke Ende bei der Inflation sogar erst noch bevor? Die hier untersuchten empirischen Erfahrungen seit 1949 zeigen eine Abschwächung des Zusammenhangs zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen während der letzten Jahrzehnte. Basiseffekte aus dem Vorjahr wirken in den nächsten Monaten außerdem negativ auf die Erzeugerpreisinflation. Durch den immer wahrscheinlicheren Lieferstopp von russischem Gas überwiegen aber insgesamt die Aufwärtsrisiken für die Inflation.
Erzeugerpreise und Inflation: Kommt das dicke Ende erst noch?(PDF, 135 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Deutschland steht durch den Krieg in der Ukraine vor neuen energiepolitischen Herausforderungen. Steigende Energiepreise betreffen einkommensschwache Haushalte überproportional, da diese einen höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Energie aufwenden und den hohen Preisen kurzfristig nicht ausweichen können.
Die Studie analysiert bereits beschlossene und mögliche zukünftige Kompensationsmaßnahmen für private Haushalte mit Blick auf verschiedene Zielkriterien. Ein Maßnahmenmix, der gezielt das Einkommen besonders vulnerabler Haushalte stärkt, anstatt Preise zu kappen und den Verbrauch fossiler Energie zu subventionieren, kann in Kombination mit einer weiteren Strompreis-Reduktion kurzfristig Entlastung schaffen und langfristig die Anreize für Energieeffizienz und Klimaschutz stärken.
Der Krieg in der Ukraine zerstört die Hoffnung auf einen kräftigen Aufschwung und treibt die Inflation. Das deutsche BIP wird 2022 nur noch um 1,6 % wachsen, 2023 wird das Wirtschaftswachstum dann sogar auf 1,2 % nachgeben. Während die Bremseffekte der Corona-Pandemie nachlassen und sich die Dienstleistungen über Frühling und Sommer etwas erholen, verlängert der russische Angriffskrieg die globalen Lieferkettenprobleme, treibt die Energiekosten in die Höhe und belastet die Kaufkraft. Die deutsche Inflationsrate wird 2022 mit 6,3 % sehr hoch sein und sich 2023 auf 3,0 % abschwächen. Die Eurozone dürfte 2022 um 2,5 % und 2023 um 1,3 % wachsen, die Verbraucherpreise werden dort um 6,4 % (2022) und um 3,1 % (2023) steigen. Unsere neue Prognose basiert auf der Annahme anhaltend hoher Energiepreise, aber ohne Gasembargo.
Nach dem Rückschlag im Herbst 2021 hat die Pandemie auch den konjunkturellen Jahresstart verhagelt. Wegen der sehr hohen Infektionszahlen ist im Durchschnitt des ersten Quartals mit dem Ausfall von gut 1 % der Erwerbstätigen zu rechnen, was dazu beiträgt, dass das Wachstum allenfalls schwach ausfällt. Anschließend dürfte es aber mit einem deutlich höheren Tempo weitergehen, denn durch die geplante Aufhebung der meisten Eindämmungsmaßnahmen erhält der private Konsum einen Schub. Die Materialengpässe werden sich im Jahresverlauf voraussichtlich soweit bessern, dass vom Verarbeitenden Gewerbe ebenfalls ein deutliches Wachstum ausgeht. Gegenwind kommt von den sehr hohen Energiepreisen, die die Kaufkraft schmälern und auch die energieintensive Produktion belasten. Unterm Strich rechnet KfW Research in Deutschland 2022 mit einem Wachstum von 3,2 %, gefolgt von 2,9 % im nächsten Jahr. Im Euroraum erwarten wir 3,6 % und 2,7 %. Ein wesentliches Konjunkturrisiko sind die Folgen des russischen Einmarschs in die Ukraine.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2022(PDF, 176 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Der Einfluss eines steigenden CO2-Preises auf die Inflationsrate wird maßgeblich durch die Stärke der Vermeidungsreaktionen hin zu weniger CO2-intensiven Gütern bestimmt. Je stärker die (intendierte) Ausweichreaktion auf die fossilen Preissteigerungen, desto geringer der allgemeine Preisauftrieb. Wie sich die Inflation entlang der Klimatransformation entwickelt, hängt daher maßgeblich von deren Umsetzung ab. Durch die Ausgestaltung ihrer Wirtschafts- und Klimapolitik, insbesondere durch Langfristorientierung, Konsistenz und Effizienz, kann die Politik maßgeblich dazu beitragen, dass mittel- bis langfristig der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft unter weitgehend stabilem Preisniveau gelingt.
Grüne Inflation? Zwischen Klimaschutz und Preisniveaustabilität(PDF, 259 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Durch nie dagewesene Infektionszahlen und den damit verbundenen Arbeitsausfällen tritt in der Omikron-Welle ein neuer wirtschaftlicher Belastungsfaktor auf, dessen Ausmaß hier abgeschätzt und eingeordnet wird. Infektionen und Quarantäneanordnungen dürften während des laufenden Quartals etwa 1,2 % der Erwerbstätigen ausfallen lassen. Hochgerechnet summieren sich die Verluste auf etwa 33 Mio. Tage. Die im Bruttoinlandsprodukt ausgewiesene Wirtschaftsleistung wird aber voraussichtlich weit weniger stark beeinträchtigt.
Arbeitsausfälle durch Omikron summieren sich auf etwa 33 Mio. Tage (PDF, 129 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Für eine Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten im Handlungsrahmen von Zentralbanken gibt es gute Argumente, denn der Klimawandel selbst sowie die zu seiner Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen betreffen Zentralbanken in mehrfacher Hinsicht. Der EZB stehen hierfür verschiedene Instrumente zur Verfügung, doch nicht alle sind gleichermaßen geeignet um die Herausforderung zu adressieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von KfW Research, die Potenziale und Fallstricke des neuen klimabezogenen Aktionsplans der EZB analysiert.
Volkswirtschaft Kompakt
Die Preise und die Inflationsrate im Euroraum kennen aktuell nur einen Weg: nach oben. Vor allem der starke Anstieg der Rohöl- / Energiepreise lassen die Inflation in diesem Jahr nach oben schnellen. Während ein Teil dieses Anstiegs den aktuellen Engpässen der Energieversorgung geschuldet ist, dürfte der maßgebliche Teil des Anstiegs der (Energiepreis-)Inflation aus dem Vergleich mit den unterdurchschnittlich niedrigen Rohöl- / Energiepreisen des Vorjahres stammen. Dieser statistische Einfluss starker, kurzfristig auftretender Preisänderungen im Vorjahresvergleich – auch Basiseffekt genannt – kann den Blick auf den tatsächlichen Preisdruck verzerren und eine Einordnung in das makroökonomische Gesamtbild erschweren. Unser neuer KfW Research One Pager berechnet diese Effekte für die Jahre 2020, 2021 und schätzt die Auswirkungen auf das Jahr 2022 ab.
Das deutsche BIP wird 2022 mit 4,4 % deutlich kräftiger wachsen als 2021 mit 2,6 %. Nach Stagnation im Winterhalbjahr infolge hartnäckiger Materialengpässe und pandemiebedingter Wertschöpfungsverluste bei kontaktintensiven Dienstleistungen nimmt das Quartalswachstum ab dem kommenden Frühling wieder richtig Fahrt auf. Der Auftragsbestand der Industrie ist rekordhoch und wird im Verlauf von 2022 für ein deutliches Produktionsplus sorgen, sobald die Materialknappheiten nachlassen. Mit Eindämmung der Pandemie wird zudem der Konsum wieder anziehen, zumal die Haushalte erhebliche Überersparnisse angesammelt haben, mit denen sie auch den energiepreisbedingten Kaufkraftverlust zumindest abfedern können. Die Eurozone dürfte 2022 um 4,2 % wachsen, nach 5,0 % im Jahr 2021. Die Pandemie ist weiterhin das zentrale Risiko, wie die neu entdeckte Virusvariante Omikron augenfällig unterstreicht.
KfW-Konjunkturkompass November 2021(PDF, 96 KB, nicht barrierefrei)
Weiter Informationen zum KfW Research Ausblick 2022 – temporäre oder dauerhafte Belastungsfaktoren?
Fokus Volkswirtschaft
Durch die krisenbedingt erhöhte Verschuldung entsteht in den nächsten Jahren ein signifikanter Konsolidierungsbedarf, während gleichzeitig erhebliche öffentliche Investitionen notwendig werden. Daher ist es wichtig, die Struktur der Staatsausgaben und vor allem deren Effizienz in den Blick zu nehmen: Das heißt, die Leistung bei den durch die Ausgaben verfolgten Zielen ins Verhältnis zu den eingesetzten Mitteln zu setzen. Der vorliegende Beitrag bietet hierzu einen Denkanstoß: Anhand aktueller Indikatoren wird die Effizienz der deutschen Staatsausgaben im internationalen Vergleich untersucht. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Bildung und Infrastruktur. Insgesamt scheint der deutsche Staat in beiden Kategorien bisher recht effizient zu wirtschaften. Bei eher durchschnittlichen Leistungen ergibt sich die Effizienz aber vor allem aus vergleichsweise niedrigen Ausgaben für diese Bereiche. Eine große Herausforderung ist es auch bei höheren Ausgaben effizient zu bleiben.
Staatsausgaben: Es kommt auch auf die Effizienz an(PDF, 265 KB, nicht barrierefrei)
Die EU-Kommission plant im Rahmen des Green Deal die Einführung eines importseitigen CO2-Grenzausgleichssystems (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) und hat hierfür im Juli 2021 einen Gesetzentwurf vorgelegt. Bei der Umsetzung sind juristische Rahmenbedingungen, außenpolitische Auswirkungen und administrative Umsetzbarkeit zu beachten. Gelingt es der EU, die zu erwartenden Betroffenheitsmuster im Ausland geschickt zu berücksichtigen und politische Risiken zu minimieren, kann der CBAM seine internationale Ausrichtung als Stärke ausspielen. Im Idealfall führt über ihn der Weg zu einer global koordinierten Klimapolitik.
Das Wachstum ist zurück. Dank der zeitweise deutlich gesunkenen Infektionszahlen erholt sich die Wirtschaft im zweiten Quartal: Das deutsche BIP wächst um 1,6 %, die Wirtschaftsleistung im Euroraum sogar um 2,0 %. Durch den Aufholeffekt bei den Dienstleistungen und einen starken privaten Konsum wird das Wachstum im laufenden Quartal voraussichtlich kräftig ausfallen, bevor es im Herbst mit moderaterem Tempo weitergeht. Die Delta-Variante und vor allem die Materialengpässe begrenzen aber die Luft nach oben, weshalb wir für 2021 in Deutschland nur noch ein Wachstum von 3,0 % erwarten. Ein statistischer Überhang und die aufgestauten Industrieaufträge dürften 2022 für ein Plus von 4,2 % sorgen. Aufgrund einer überraschend starken ersten Jahreshälfte in anderen Mitgliedstaaten wird die Prognose für das diesjährige Wachstum im Euroraum dagegen nach oben korrigiert: Für 2021 rechnen wir jetzt mit einem Plus von 4,7 %, gefolgt von 4,3 % im kommenden Jahr.
KfW-Konjunkturkompass August 2021(PDF, 136 KB, nicht barrierefrei)
Die Inflationsraten und Zinsen in den Industrieländern (IL) gehen seit gut 30 Jahren trendmäßig zurück. Heute liegen sie deutlich unter ihrem langfristigen Durchschnitt. Dabei sind die Notenbanken mit ihrer Niedrig- und Negativzinspolitik zwar ein wichtiger, aber keinesfalls alleiniger Treiber dieser Entwicklung. So dürften es vor allem demografische Prozesse, der Aufstieg Chinas und die fortschreitende Globalisierung seit den 1990er-Jahren gewesen sein, die Abwärtsdruck auf Preise und das Zinsniveau ausgeübt haben. Das heißt: Selbst ohne die geldpolitischen Krisenmaßnahmen des letzten Jahrzehnts dürften Zinsen und Inflation heute niedriger als beispielsweise noch in den 1990er-Jahren sein. Unsere Studie diskutiert die Wirkungsketten dieser Prozesse näher und erläutert, dass längerfristige Aufwärtsrisiken für die Inflationsrate und die Zinsen in den IL vor allem aus einer Umkehr derselben resultieren dürften.
Der Impffortschritt hat deutlich zugelegt und die dritte Infektionswelle ist gebrochen. Mit den Öffnungsschritten wird das deutsche BIP im laufenden Quartal wieder wachsen. Im Sommer folgt dann voraussichtlich ein deutlicher Schub, bevor im Herbst das Vorkrisenniveau überschritten wird. Insgesamt dürfte das deutsche BIP 2021 um 3,5 % expandieren. Für 2022 wird mit 4,0 % gerechnet, wobei sich die hohe Rate aber vor allem aus einem außergewöhnlich großen statistischen Überhang ergibt. Das BIP der Eurozone dürfte 2021 dank eines kräftigen Aufholwachstums um 4,5 % und 2022 um 4,3 % zulegen. Abwärtsrisiken ergeben sich insbesondere aus dem Pandemieverlauf. Bei einer schnellen Auflösung der Engpässe im Verarbeitenden Gewerbe könnte das Wachstum aber auch höher ausfallen.
KfW-Konjunkturkompass Mai 2021(PDF, 124 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Infolge der Corona-Krise sind die Staatsschulden global deutlich gestiegen. Doch wie tragfähig sind die angehäuften Schulden? In diesem Beitrag werden am Beispiel von Deutschland und Italien die Aussichten für die Rückführung der Staatsschuldenquoten analysiert. Der Fokus liegt dabei auf der längerfristigen Entwicklung ab 2023, wenn sowohl die Rezession als auch die unmittelbare Erholungsphase voraussichtlich abgeschlossen sein werden. Anhand von verschiedenen Szenarien wird gezeigt, wie entscheidend das Verhältnis zwischen Zinsen und Wirtschaftswachstum für die Konsolidierungsherausforderung ist. Bei den gegenwärtig äußerst niedrigen Zinsen könnte Deutschland die Maastricht-Grenze schon im laufenden Jahrzehnt wieder unterschreiten und selbst in Italien ist ein langsamer Abbau der Schuldenquote mit nur moderaten Haushaltsüberschüssen möglich. Ein struktureller Anstieg der Zins-Wachstumsdifferenz wäre dagegen ein großes Risiko für die Schuldentragfähigkeit in Italien.
Infolge des weiterhin erhöhten Infektionsgeschehens, des Risikos ansteckenderer Virusmutationen und der deswegen verlängerten Einschränkungen wird die deutsche Wirtschaft im Startquartal 2021 spürbar schrumpfen. Mit zunehmenden Impffortschritten und zunächst vorsichtigen, dann aber immer umfassenderen Lockerungen bei erfolgreicher Zurückdrängung des Virus und Vermeidung einer dritten Welle zeichnet sich dann aber eine deutliche Erholung im Frühling und ein Wachstumsschub im Sommer ab. Insgesamt wird das deutsche BIP 2021 voraussichtlich um 3,3 % und 2022 um 3,4 % steigen. Das Vorkrisenniveau wird im vierten Quartal 2021 wieder erreicht. Das BIP der Eurozone dürfte 2021 dank eines kräftigen Aufholwachstums um 4,6 % und 2022 um 4,0 % zulegen. Ihr Niveau vor Krisenausbruch wird die Eurozone als Ganzes im Jahr 2021 allerdings noch verfehlen.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2021(PDF, 128 KB, nicht barrierefrei)
Deutschland und die Eurozone konnten über den Sommer einen großen Teil des vorangegangenen Konjunkturabsturzes aufholen. Infolge der seit Herbstbeginn wieder stark gestiegenen Covid-19-Neuinfektionen und der dadurch notwendigen Einschränkungen wird die Erholung jedoch vorübergehend abreißen. Für das Winterhalbjahr 2020/2021 ist mit einer rückläufigen Wirtschaftsentwicklung zu rechnen. Angesichts der guten Aussichten auf bald verfügbare effektive Impfstoffe geht KfW Research davon aus, dass es mit der Rückkehr des öffentlichen und sozialen Lebens ab dem kommenden Frühjahr zu einem Wachstumsschub kommen wird. Deutschland dürfte 2021 um 4,0 % wachsen, die Eurozone von tieferem Niveau aus sogar um 5,1 %.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone November 2020(PDF, 86 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland und der Eurozone zu einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung geführt. Der Tiefpunkt wurde allerdings schon im April durchschritten. Es folgte eine kräftige Aufholbewegung, die sich in einem sehr hohen Wachstum im laufenden Quartal niederschlägt. Der Gegenwind nimmt jetzt aber zu.
KfW Research erwartet für Deutschland auf Jahressicht weiterhin einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund 6 %, gefolgt von einem Wachstum von 5 % im nächsten Jahr. Im Euroraum insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2020 um rund 8 % schrumpfen. Eine starke zweite Infektionswelle bleibt das größte Risiko, obgleich neue Eindämmungsmaßnahmen wohl gezielter ausfallen dürften als im Frühjahr.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone August 2020(PDF, 152 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Europäische Zentralbank (EZB) überprüft derzeit ihre geldpolitische Strategie. Zentral ist dabei das Inflationsziel – in einem Umfeld deutlich niedrigerer Preissteigerungsraten als zur Zeit der Festlegung des aktuellen Ziels von „unter, aber nahe 2 %“. Wir halten eine Flexibilisierung des Ziels für besonders sinnvoll, wodurch auch Inflationsraten von unter 2 % toleriert werden könnten. Ein solches flexibleres Ziel wäre mit der Erfüllung des EZB-Mandats vereinbar, würde der momentanen neuen Realität niedriger Inflation Rechnung tragen, der EZB größere Spielräume eröffnen und ihr perspektivisch auch den Exit aus ihrer unkonventionellen Geldpolitik erleichtern.
EZB-Inflationsziel: Flexibel in die Zukunft(PDF, 237 KB, nicht barrierefrei)
Die Pandemie hat Europa wie ein Blitz getroffen. In Breite und Tiefe ist die Rezession einzigartig. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2020 um rund 6 % einbrechen. Wenn eine zweite Infektionswelle ausbleibt, sollte jedoch schon im zweiten Halbjahr eine zunächst kräftige und dann abflauende Erholung beginnen, die sich 2021 in einem aufholenden Wachstum von 5 % niederschlägt. Das Ausgangsniveau wird so im Herbst 2021 wieder erreicht. Die insgesamt verlorene Wirtschaftsleistung beträgt dann etwa 300 Mrd. EUR.
Im Euroraum dürfte die Rezession noch tiefer ausfallen (2020: -7 %; 2021: +6 %), denn gerade die anderen großen Länder Frankreich, Italien und Spanien wurden von der Pandemie besonders hart getroffen und auch die strukturellen Voraussetzungen sind ungünstig.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone Mai 2020(PDF, 115 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Handelskonflikte, Brexit, Sanktionen, geopolitische Auseinandersetzungen und jetzt auch noch das Coronavirus: Schwierige internationale Rahmenbedingungen belasten anhaltend den globalen Warenverkehr. Das setzt nicht nur den europäischen Exportunternehmen zu, sondern bremst auch die Konjunktur im Euroraum spürbar aus.
Aber nicht auf allen Absatzmärkten europäischer Exporte hat sich die Schwäche im vergangenen Jahr gleichermaßen manifestiert. Vielmehr konzentriert sich der Dynamikverlust seit 2017 auf China und die mit dem Land der Mitte eng vernetzten dynamischen Volkswirtschaften Asiens. Für die stockende Nachfrage der Region nach europäischen Gütern dürften daher neben dem Handelskonflikt auch weitere Faktoren wie der Umbau des chinesischen Wachstumsmodells, der forcierte Ausbau der E-Mobilität sowie die Abschwungphase im globalen Elektronikzyklus von Bedeutung gewesen sein.
Politische Störfeuer, fehlende Impulse: Konjunktur ohne Schwung
Die Konjunktur kommt nicht Recht in Fahrt. Auch im neuen Jahr wird es in Deutschland, Europa und der Welt nur in schleppendem Tempo aufwärts gehen.
Ausgebremst wird die weltwirtschaftliche Entwicklung weiterhin von tief greifenden Verwerfungen der internationalen Ordnung, die mit einer Vielzahl von Konflikten auf einer breiten Palette von Politikbereichen einhergehen. Die damit verbundene, außergewöhnlich hohe Unsicherheit belastet die Investitionstätigkeit weltweit und schwächt das international vernetzte Verarbeitende Gewerbe. Immerhin zeigt die jüngste Annäherung zwischen den USA und China, dass der Appetit auf weitere Eskalationsrunden geringer wird.
Der Jahresausblick 2020 von KfW Research zeigt anschaulich im Präsentationsformat, welche Folgen die schwache Auslandsnachfrage für Deutschland und die Eurozone hat und warum die Binnenwirtschaft dennoch für moderates Wachstum sorgt.
KfW Research Jahresausblick 2020(PDF, 469 KB, nicht barrierefrei)
Von Juli bis September hat die Wirtschaft der Eurozone das gemächliche Tempo des Vorquartals beibehalten, was angesichts rückläufiger Stimmungsindikatoren und einer zeitweisen Zuspitzung der politischen Risiken keine Enttäuschung ist. Insbesondere die französische und spanische Wirtschaft zeigen sich robust, während Italien und das besonders stark vom Industrieabschwung betroffene Deutschland nur marginal expandieren.
Zuletzt hat der politische Gegenwind auch etwas nachgelassen. Insbesondere ist der noch im Sommer befürchtete harte Brexit am 31. Oktober nicht eingetreten, was uns zu einer Aufwärtsrevision des Winterhalbjahrs veranlasst. KfW Research rechnet nun mit einer Fortsetzung des niedrigen, aber immerhin klar positiven Wachstums im laufenden und kommenden Quartal sowie einer schrittweisen Rückkehr zum Trendwachstum ab dem Frühjahr. Im Gesamtjahr 2019 dürfte die Wirtschaftsleistung der Eurozone um 1,2 % und im Jahr 2020 um 1,0 % zulegen.
KfW-Konjunkturkompass Eurozone Dezember 2019(PDF, 87 KB, nicht barrierefrei)
Going Digital – The Challenges Facing European SMEs
Mehr als jeder zweite europäische Mittelständler hält die Nutzung neuer digitaler Technologien für notwendig, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dass viele Mittelständler in der Umsetzung noch nicht so weit sind, liegt an vielfältigen Liberalisierungserfordernissen – darunter fehlende digitale Infrastruktur und mangelnde Digitalkompetenzen in den Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt. Dies zeigt eine gemeinsame Studie von KfW Research mit den europäischen Förderbanken Bpifrance, BGK, ICO und der British Business Bank, für die mehr als 2.500 kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragt wurden. Obwohl einige Mittelständler davon ausgehen, dass durch die Digitalisierung einzelne Tätigkeiten in ihrem Unternehmen wegfallen könnten, erwarten die allermeisten, dass die Zahl ihrer Mitarbeiter in der Zukunft gleich bleibt – oder sogar wächst.
European SME Survey 2019(PDF, 7 MB, nicht barrierefrei)
(Die Studie ist nur in Englisch verfügbar)
Volkswirtschaft Kompakt
Bulgarien hat sich für den Beitritt zum Wechselkursmechanismus II und letztlich zum Euro in Position gebracht. Die Maastrichter Konvergenzkriterien erfüllt das EU-Land schon seit Längerem. Vor Kurzem wurde auch ein Stresstest der EZB bestanden, in dem die wichtigsten Banken des Landes auf Herz und Nieren geprüft wurden. Damit der Beitritt zur Eurozone zur Erfolgsgeschichte wird, muss Sofia in einigen Bereichen aber noch Verbesserungen erreichen.
Während die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, geschrumpft ist, reichte es für die Währungsunion insgesamt immerhin noch zu einem mageren Wachstum von 0,2 % im Vergleich zum Vorquartal.
Die Aussichten für die weitere Entwicklung beurteilen wir nun skeptischer als noch im Frühjahr. Die jüngsten Umfragen unter den Unternehmen zeigen, dass kein Ende der Industrierezession absehbar ist. Sowohl die Verschärfung der handelspolitischen Konflikte als auch die konfrontative Brexit-Strategie der britischen Strategie fordern ihren Tribut.
Daher rechnen wir bis Mitte 2020 mit Fortsetzung der konjunkturellen Durststrecke und korrigieren unsere Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht auf 1,0 % und für das kommende Jahr deutlich auf 0,7 % nach unten.
KfW-Konjunkturkompass Eurozone September 2019(PDF, 183 KB, nicht barrierefrei)
Die Jahresmitte 2019 ist erreicht. KfW Research zieht eine konjunkturelle Halbzeitbilanz und zeigt anschaulich im Präsentationsformat, wie es um die wirtschaftliche Entwicklung in der Welt, der Eurozone und in Deutschland steht:
Die Konjunktur ist ins Stocken geraten, der Welthandel kraftlos und die Industrie befindet sich in einem regelrechten Abschwung. Dieses Bild zeigt sich inzwischen mehr oder minder ausgeprägt in allen wichtigen Volkswirtschaften. Handels- und geopolitische Konflikte sind dafür nicht die alleinige Ursachen, aber sie tragen maßgeblich dazu bei, die Abkühlung zu verlängern und zu vertiefen.
Noch erwarten wir, dass sich die Wachstumsdynamik in Deutschland und der Eurozone zum Jahresende hin wieder verstärkt. Dafür muss jedoch die hohe Unsicherheit sinken, die auf der Stimmung der Unternehmen lastet. Entspannungssignale vom G20-Gipfel am kommenden Wochenende könnten ein Anfang sein – mehr nicht. Die Abwärtsrisiken für die Konjunktur bleiben darüber hinaus hoch.
Konjunkturprognose Halbzeit 2019(PDF, 469 KB, nicht barrierefrei)
Die Eurozone hat im ersten Quartal 2019 positiv überrascht. Dennoch behält KfW Research die Wachstumsprognosen unverändert bei, da die Stimmungsindikatoren kein Ende der konjunkturellen Schwächephase signalisieren. Das reale BIP in der Währungsunion wird in diesem Jahr daher voraussichtlich nur um 1,1 % zulegen können. Nächstes Jahr könnte es mit einem Zuwachs von 1,5 % wieder besser aussehen.
KfW-Konjunkturkompass Eurozone Juni 2019(PDF, 586 KB, nicht barrierefrei)
Im Lauf des Jahres 2018 hat sich die konjunkturelle Entwicklung in der Währungsunion deutlich abgekühlt und der rapide Stimmungsverfall in den europäischen Unternehmen verheißt für den Jahresstart nichts Gutes. Trotz abklingender Sondereffekte (WLTP-Umstellung) gibt es keine Anzeichen für eine kräftige Erholung. Insbesondere die Industrie leidet weiterhin unter der Eintrübung der globalen Aktivität und den handelspolitischen Spannungen.
KfW Research senkt daher die BIP-Prognose für 2019 auf nur noch 1,1 % ab. 2020 sollte dann mit 1,5 % wieder etwas schwungvoller ausfallen. Allerdings setzen wir dabei voraus, dass sich keines der großen Abwärtsrisiken manifestiert. In diesem Fall wäre eine Rezession wohl kaum noch zu vermeiden.
KfW-Konjunkturkompass Eurozone Februar 2019(PDF, 185 KB, nicht barrierefrei)
Seite teilen
Um die Inhalte dieser Seite mit Ihrem Netzwerk zu teilen, klicken Sie auf eines der unten aufgeführten Icons.
Hinweis zum Datenschutz: Beim Teilen der Inhalte werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise
Alternativ können Sie auch den Kurz-Link kopieren: https://www.kfw.de/s/dekBbrjj
Link kopieren Link kopiert