KfW Research
Länder und Weltregionen
Fokus Volkswirtschaft
Seit Jahren ist China Deutschlands wichtigstes Herkunftsland für Warenimporte. In Anbetracht der geoökonomischen Entwicklungen stellt sich daher die Frage nach Diversifizierungsmöglichkeiten. Um alternative Handelspartner zu identifizieren, können die Handelsbeziehungen mit Ländern, aus denen Deutschland ein ähnliches Warenprofil wie aus China bezieht, intensiviert werden. Ebenso ist es möglich, die Handelsbeziehungen mit Ländern auszuweiten, deren Exportprofil dem Warenprofil ähnelt, welches Deutschland aus China bezieht. Im Ergebnis werden 15 Länder – vor allem europäische und asiatische Länder sowie die USA – identifiziert, die sich unter diesen Gesichtspunkten als Diversifizierungsmöglichkeiten zu China anbieten, mit denen teilweise jedoch schon intensive Handelsbeziehungen bestehen. Schon vorhandene Handelsabkommen bieten grundsätzlich günstige Rahmenbedingungen, teilweise hohe Importanteile signalisieren jedoch eine potenzielle Risikokonzentration für andere Länder als China.
China+N=Diversifizierungspotenzial für die Importnachfrage Deutschlands(PDF, 377 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum Thema Außenwirtschaft
Volkswirtschaft Kompakt
Die Halbleiter-Wertschöpfungskette ist international aufgestellt, auf Effizienz ausgerichtet und umfasst mehr als die Produktion fortschrittlichster Mikrochips. Auch wegen des Risikos geoökonomischer Fragmentierung stellt sich die Frage nach der Widerstandsfähigkeit dieser Lieferketten gegenüber Störungen. Wie eine Analyse der Handelsdaten zeigt, ist Deutschland kein reiner Nettoimporteur entsprechender Warenkategorien. Allerdings sind die Halbleiter-Importmärkte oftmals stärker konzentriert als die Exportmärkte und werden von Herkunftsländern außerhalb Europas dominiert. Daher greift der Schutz vor geopolitischen Risiken durch den europäischen Binnenmarkt und kurze Transportwege aufgrund regionaler Verflechtungen beim Import verschiedener, zur Halbleiter-Wertschöpfungskette gehörenden Warenkategorien nur bedingt.
Deutschland in der Halbleiterlieferkette: verletzliche Importseite(PDF, 289 KB, barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Außenwirtschaft
Die zukunftsfeste Aufstellung der Versorgung Deutschlands mit mineralischen Rohstoffen ist für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts zentral, auch wegen des steigenden Bedarfs für Zukunftstechnologien. Eine von KfW Research in Auftrag gegebene und von IW Consult und Fraunhofer ISI erstellte Studie analysiert die rohstoffhaltige Wertschöpfung für die Rohstoffe Kupfer, Lithium und Seltenen Erden. Hohe Abhängigkeiten bestehen in Branchen, die das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland prägen. Besonders ausgeprägt sind diese im Wirtschaftszweig Kraftwagen und -teile, aber auch bei der Herstellung elektrischer Ausrüstungen sowie elektronische und optische Erzeugnisse. Entlang der Produktions- und Lieferketten der drei Rohstoffe ergeben sich aus unterschiedlich gelagerten Länderrisiken und Marktkonzentrationen differenzierte Angebotsrisiken. Mit Blick auf die heterogenen Risikoprofile bietet sich ein Baukastenansatz an, um die künftige Versorgung mit Rohstoffen resilienter zu gestalten.
Weitere Informationen zum Thema Rohstoffe
Bekannt ist, dass Deutschland und die EU bei einer Reihe von Rohstoffen und bestimmten Schlüsseltechnologien wie Photovoltaik oder Windturbinen stark von China abhängig sind. Um jedoch Abhängigkeiten in der Breite der Warenimporte zu ermitteln, werden in der Literatur verschiedene Vorgehensweisen gewählt, die die Marktmacht der Anbieter und die Ausweichmöglichkeiten auf andere Märkte bei der Einfuhr der einzelnen Güter nach Deutschland oder die EU abbilden. Eine Anwendung der unterschiedlichen quantitativen Kriterien – insbesondere für die Marktkonzentration und den Marktanteils Chinas – auf die Warenimporte Deutschlands zeigt, wie heterogen die Gütergruppen sind, für die sich eine entsprechende Abhängigkeit ermitteln lässt. Daher sind vor allem die Unternehmen selbst gefragt, ihre Lieferbeziehungen auf kritische Marktkonzentration und Länderrisiken laufend zu überprüfen.
Importabhängigkeiten von China in der Breite schwer fassbar(PDF, 149 KB, barrierefrei)
Weiter Veröffentlichungen zum Thema Deutschlands starke Verbindung zur Weltwirtschaft
How Development Finance Institutions Can Build Bridges to Unlock Private Capital
Die globale Dekarbonisierung und Anpassung an den Klimawandel erfordern jährliche Investitionen in Billionenhöhe, größtenteils aus dem privaten Sektor. Um das Ziel der Begrenzung der Erderwärmung im Sinne des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen die globalen Klimaschutzinvestitionen jährlich um mindestens 30 % steigen – dreimal schneller als bisher. Entwicklungs- und Förderbanken (DFIs) spielen bei der Klimafinanzierung eine zentrale Rolle und können insbesondere die Hindernisse für private Klimafinanzierungen senken. Ein gemeinsames Papier von BCG und KfW gibt einen Überblick darüber, wie sich DFIs im Einklang mit ihren ehrgeizigen Klimazielen weiterentwickeln und innovative Ideen voranbringen. Entlang mehrerer Dimensionen – von den Geschäfts- und Betriebsmodellen bis zu den notwendigen real- und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen – zeigt das Papier auf, wie DFIs weltweit einen wertvollen Beitrag zum Schließen der drohenden Finanzierungslücke leisten können.
Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema COP28
Volkswirtschaft Kompakt
Bei der 28. UN-Klimakonferenz (COP28) ab Ende November wird im ersten Global Stocktake Prozess der kollektive Fortschritt in Bezug auf das Pariser Abkommen evaluiert. Bisherige Bemühungen reichen nicht aus, um die globalen Klimaziele zu erreichen, aber es gibt vielversprechende Ansätze wie eine Kurskorrektur erfolgen kann. Dazu zählen der Ausbau erneuerbarer Energien auf breiter Basis, technologischer Fortschritt und Innovation. Auch für das globale Ziel der Anpassung an den Klimawandel fällt die Finanzierung hinter den Bedarfen zurück. Hier sind eine Erhöhung der internationalen Anpassungsfinanzierung, ein effektiverer Mitteleinsatz sowie die Mobilisierung von privatem Kapital notwendige Bausteine zur Schließung der Lücke. Dem dringend benötigten Schub bei der internationalen Klimafinanzierung in Schwellen- und Entwicklungsländern kommt schließlich eine entscheidende Rolle zu. Über all diesen Themen stehen Transparenz und globale Koordination als verbindende Elemente.
Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema COP28
Fokus Volkswirtschaft
Die Bepreisung von Kohlenstoff ist das (kosten-)effizienteste politische Instrument, um private Investitionen von fossiler Energie auf klimafreundliche Alternativen zu lenken und damit einen ökonomisch sinnvollen und langfristigen Rahmen für die notwendige Transformation zu setzen. Die Einführung von nationalen CO2-Preisen hat zuletzt weltweit Fahrt aufgenommen, es besteht jedoch große Heterogenität bezüglich der Preisniveaus und Abdeckung bestimmter Sektoren. Gerade in Schwellenländern bleibt die Implementierung von CO2-Preisen eine Herausforderung. Bilaterale Partnerschaften können eine große klimapolitische Hebelwirkung entfalten, wenn sie weitere Länder zur Implementierung nationaler CO2-Preissysteme motivieren bzw. befähigen. Die dringend notwendige globale Koordinierung von Klimapolitik gelingt dann über die Einigung auf einen Mindestpreis für CO2, der durch möglichst viele Länder mitgetragen wird. Als Startpunkt könnte der G7-Klimaclub einen geeigneten Rahmen bieten.
Fokus Volkswirtschaft
Mit den Veränderungen im außenwirtschaftlichen Umfeld durch die Corona-Krise 2020 und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine 2022 ist eine Bestandsaufnahme der Handels- und Wertschöpfungsverlechtungen Deutschlands angezeigt. Die Volkswirtschaft ist bekanntermaßen stark in den internationalen Handel eingebunden. Dies spiegelt sich auch in einem überdurchschnittlich hohen Anteil des Handels auf Wertschöpfungsbasis im Vergleich zu den anderen G20-Einzelländern wider. Für die internationalen Wertschöpfungsketten Deutschlands zeigt sich, dass ausländische Wertschöpfung für die eigenen Exporte nahezu so bedeutend ist, wie die heimische Wertschöpfung für Exporte anderer Länder. Dadurch besteht das Potenzial, die Vorteile der internationalen Arbeitsteilung zu nutzen und Handelsgewinne zu erzielen, eröffnet aber gleichzeitig die Möglichkeit zur Übertragung adverser Schocks aus anderen Volkswirtschaften.
Weitere Informationen zum Thema Deutschlands starke Verbindung zur Weltwirtschaft
Fokus Volkswirtschaft
Die Größe der US-amerikanischen Wirtschaft, die Tiefe des Kapitalmarktes, die freie Konvertierbarkeit der Währung und das Vertrauen in die US-Institutionen haben dazu beigetragen, dass der US-Dollar seine Stellung als globale Leitwährung auch nach dem Ende von Bretton Woods verteidigen konnte. Zwar ist der Anteil der in US-Dollar allokierten Währungsreserven in den vergangenen Jahrzehnten gesunken, mit derzeit etwa 60 % behauptet der Greenback aber weiterhin deutlich seine dominante Stellung. Als Antwort auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde die Dollar-Dominanz zum ersten Mal in der Geschichte als „Sanktionswaffe“ genutzt, eine Entwicklung, die dem Gebrauch lokaler Währungen und alternativer Zahlungssysteme in Asien Rückenwind verleihen wird. Die Alternativen zum Dollar als globale Leitwährung sind aber insgesamt begrenzt. Weder der Renminbi oder der Euro, noch Kryptowährungen werden dem Greenback auf absehbare Zeit zur Konkurrenz werden.
Derzeit kaum Alternativen zur Dollar-Dominanz in Sicht(PDF, 232 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Afrika stellt einen großen Markt für Impfstoffe dar, verfügt aber kaum über lokale Produktionskapazitäten. 25 % der globalen Nachfrage nach Impfstoffen (nicht nur Covid) entfällt auf den afrikanischen Kontinent, davon wird nur 1 % vor Ort produziert. Während der Pandemie hat dies große Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung und hohe gesundheitliche und soziale Schäden verursacht. Um Abhilfe zu schaffen und für künftige Gesundheitskrisen besser aufgestellt zu sein, verfolgt die Afrikanische Union (AU) das Ziel, bis 2040 60 % der in Afrika genutzten Impfstoffe auf dem Kontinent zu produzieren. Doch welche afrikanischen Länder kommen in überhaupt als Standort für die Impfstoffproduktion infrage?
Volkswirtschaft Kompakt
Nach dem Anstieg im vergangen Jahr erhalten die Weltmarktpreise für Kraftstoffe und Nahrungsmittel durch den Krieg in der Ukraine nochmals einen Schub. Die meisten Niedrigeinkommensländer sind Nettoimporteure von beiden Produktgruppen, sodass sie durch die Preissteigerungen belastet werden. Für zusätzliche Ausgaben, z. B. bei Subventionen oder Transfers, haben die Länder allerdings kaum Spielräume, da ihre Staatsfinanzen mehrheitlich schon vor den aktuellen Entwicklungen stark angespannt waren.
Volkswirtschaft Kompakt
Die Mehrheit der Mittelständler in Deutschland macht sich angesichts des Ukraine-Kriegs nur wenig Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation. Etwa jedes siebte kleine und mittelständische Unternehmen sieht in dem Konflikt jedoch hohe Risiken für seine Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Dies zeigen die repräsentativen Ergebnisse einer Sonderbefragung zum KfW-Mittelstandspanel im März 2022. Tiefer sind die Sorgenfalten vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel. Die schwächere Konjunktur, steigende Energiepreise und bei einigen auch das Risiko gestörter Lieferketten und wegbrechender Absatzmärkte sind hierfür ausschlaggebend.
Der Ukraine-Konflikt birgt Risiken – auch für den deutschen Mittelstand(PDF, 163 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine und auch in Deutschland werden viele Ukrainerinnen und Ukrainer Schutz und Zukunftsaussichten suchen. Nach ihrer Grundversorgung hat die Bildung der minderjährigen Flüchtlinge hohe Priorität. Die Voraussetzungen für die Integration ukrainischer Kinder sind relativ gut, denn das ukrainische Schulsystem ist leistungsfähiger als in den meisten anderen Flucht-Herkunftsländern. Die PISA-Ergebnisse der Ukraine liegen zwar etwas unter dem OECD-Durchschnitt, aber höher als in einzelnen EU-Staaten. Neben der schnellen Bereitstellung von Ressourcen für Sprachförderung geht es nun um die Aktivierung zivilgesellschaftlicher Kräfte, insbesondere in der ukrainisch- und russischstämmigen Bevölkerung.
Geflüchtete aus der Ukraine: frühzeitig Bildungschancen schaffen(PDF, 125 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die zwei längerfristigen Entwicklungsziele Chinas lauten, den Status eines Hocheinkommenslandes bis 2025 zu erreichen und die Wirtschaftsleistung bis 2035 zu verdoppeln. Um das erste Ziel zu erreichen, ist nur eine Wachstumsrate des nominalen Bruttonationaleinkommens pro Kopf von durchschnittlich 4 % pro Jahr notwendig. Das zweite Ziel ist hingegen ehrgeiziger. Denn der Wachstumsbeitrag von Kapital wird weiter abnehmen, auch weil der sich fortsetzende Umbau des Wachstumsmodells impliziert, dass Investitionen zu Gunsten des Konsums an Bedeutung verlieren. Aufgefangen werden muss diese Entwicklung durch allgemeine Produktivitätsfortschritte und Humankapitalbildung. Insbesondere bei ersterem besteht Aufholbedarf, was durch die Erfolge im Hightech-Bereich überdeckt wird. Ist China mit seiner Stärkung der Innovationstätigkeit erfolgreich, dürfte der internationale Wettbewerb bei Gütern der hochwertigen und Spitzentechnik auch für Deutschland stärker werden.
Bei der konjunkturellen Erholung nach der Corona-Krise wird die Privatwirtschaft eine entscheidende Rolle zu spielen haben. Sie wird Afrikas Wachstumspotenzial entfesseln, neue Beschäftigungschancen schaffen und die Produktivität erhöhen. Bislang ist die Privatwirtschaft jedoch durch die Corona-Krise geschwächt worden, da die meisten afrikanischen Volkswirtschaften nicht die Möglichkeit hatten, die Auswirkungen abzufedern. Wo staatliche Hilfen gewährt wurden waren diese nicht nur begrenzt, sie sind außerdem bei den Firmen nicht angekommen. Die Regierungen müssen ihre Maßnahmen verbessern, und zwar sowohl in der Breite als auch in der Tiefe.
Fokus Volkswirtschaft
Aufgrund der geringen Zahl der Infizierten auf dem afrikanischen Kontinent wirkt es, als ob die Region bislang nur mäßig von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Dieser Eindruck erweist sich im Kontext der neuerlichen Infektionsdynamik auf dem afrikanischen Kontinent als trügerisch. Afrika wird besonders lang mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. Die Lockdown-Maßnahmen haben erhebliche wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden verursacht.
Afrikas Long-Covid: gesundheitliche Folgen und fehlende Impfstoffe(PDF, 263 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Inflationsraten und Zinsen in den Industrieländern (IL) gehen seit gut 30 Jahren trendmäßig zurück. Heute liegen sie deutlich unter ihrem langfristigen Durchschnitt. Dabei sind die Notenbanken mit ihrer Niedrig- und Negativzinspolitik zwar ein wichtiger, aber keinesfalls alleiniger Treiber dieser Entwicklung. So dürften es vor allem demografische Prozesse, der Aufstieg Chinas und die fortschreitende Globalisierung seit den 1990er-Jahren gewesen sein, die Abwärtsdruck auf Preise und das Zinsniveau ausgeübt haben. Das heißt: Selbst ohne die geldpolitischen Krisenmaßnahmen des letzten Jahrzehnts dürften Zinsen und Inflation heute niedriger als beispielsweise noch in den 1990er-Jahren sein. Unsere Studie diskutiert die Wirkungsketten dieser Prozesse näher und erläutert, dass längerfristige Aufwärtsrisiken für die Inflationsrate und die Zinsen in den IL vor allem aus einer Umkehr derselben resultieren dürften.
Fokus Volkswirtschaft
Der Impffortschritt in Deutschland hat sich rapide beschleunigt und die Neuinfektionen sind unter Schwellenwerte gerutscht, bei denen zuvor geschlossene Dienstleistungsbereiche wieder öffnen können. Dabei stellt sich die Frage, ob die Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen diesmal ohne Rückschläge erfolgen werden. Ein Vergleich mit dem Vorreiter Israel bietet Anhaltspunkte zu den Erfolgsbedingungen und auch zur Erholungsperspektive in den hart getroffenen Dienstleistungsbereichen. Nach einer rasanten Impfkampagne hat Israel seit Februar erfolgreiche Schritte aus dem Lockdown unternommen und gleichzeitig die Infektionszahlen weiter reduziert, sodass am 1. Juni 2021 (fast) alle inländischen Covid-Restriktionen aufgehoben wurden.
Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Zunehmende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur wirkten auch in den Mittelstand hinein, der seine Auslandsumsätze im Jahr 2018 nur um rund 3,1 % auf 595 Mrd. EUR steigern konnte, im Vergleich zu 5,5 % im Jahr 2017. Im Jahr 2019 waren die KfW-ifo-Exporterwartungen des deutschen Mittelstands anhaltend negativ, bevor sie im März 2020 drastisch eingebrochen sind. Besonders betroffen sind die rund 800.000 auslandsaktiven Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise in Europa, denn dort liegen ihre wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA rückt angesichts der Corona-Krise zwar in den Hintergrund – eine mögliche Eskalation erfüllt aber dennoch jeden dritten Mittelständler mit Sorge.
KfW-Internationalisierungsbericht 2021(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
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Fokus Volkswirtschaft
Die mittelosteuropäischen Länder verzeichneten seit ihrem EU-Beitritt deutliche Zuwächse im Außenhandel und bei internationalen Direktinvestitionen. Deutsche Unternehmen investierten besonders kräftig in den Nachbarländern Tschechien und Polen. Der dort zuletzt immer manifester gewordene Fachkräftemangel im gewerblich-technischen Bereich könnte die Kooperation jedoch ausbremsen. Indes haben unsere Partner die Reformherausforderung angenommen – die Berufsbildung wird auf breiter Front in Richtung einer höheren Praxisbezogenheit modernisiert.
Fokus Volkswirtschaft
Regionale Handelsabkommen sind seit 1990 sowohl zahl- als auch umfangreicher geworden, auch weil die multilateralen Verhandlungen innerhalb der WTO stocken. Die Welthandelsorganisation zählt derzeit 305 solcher Abkommen. Diese regeln nicht nur Zollfragen, sondern beschäftigen sich zunehmend mit nicht-tarifären Handelshemmnissen, legen Regeln für den Handel fest und setzen länderübergreifende Standards. Der Inhalt spiegelt einen sich verändernden Welthandel wider. Themen wie Dienstleistungen, Investitionen und Kapitalverkehr, aber auch digitaler Handel werden immer wichtiger. Beim Abschluss mega-regionaler Abkommen, die einen substanziellen Teil des Welthandels und der ausländischen Direktinvestitionen abdecken und so die größten, plurilateralen Foren außerhalb der WTO bilden, spielen auch politische Interessen ein Rolle.
Pragmatismus in der Handelspolitik: regionale Handelsabkommen(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die größte Volkswirtschaft des afrikanischen Kontinents leidet aktuell unter einer Zwillingskrise: dem Verfall des Ölpreises sowie der Corona-Pandemie. Während der Ölpreisverfall besonders die Außenwirtschaft trifft, wirkt sich die Bekämpfung der Pandemie, vor allem durch die Lockdowns, auf den lokalen Konsum aus. Die gegenwärtige Krise führt zum einen vor Augen, wie abhängig Nigeria immer noch von der Ölindustrie ist. Zum anderen zeigt die Krise welches Potenzial in der lokalen Start-up-Szene steckt. Doch ohne notwendige Investitionen wird der Start-up- und Tech-Sektor das große Potenzial, dass von Nigeria ausgeht, nur unzureichend nutzen können.
Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Fokus Volkswirtschaft
Die Bundesregierung sieht privatwirtschaftliche Investitionen als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas an. Allerdings haben deutsche Unternehmen bislang vergleichsweise wenig in Afrika investiert. Eine zentrale Stellschraube, über die die Bundesregierung verfügt, um ausländische Direktinvestitionen zu fördern, sind die Außenwirtschaftsförderinstrumente. Die Ausweitung dieser Förderinstrumente wird immer wieder diskutiert mit dem Ziel, das Engagement deutscher Firmen in Afrika zu erhöhen. Wir haben daher überprüfen lassen, inwieweit diese Instrumente im afrikanischen Kontext wirken und ob zum Beispiel eine Aufstockung des Garantievolumens für Investitionen zum gewünschten Erfolg führen würde.
Volkswirtschaft Kompakt
Immer mehr Mittelständler nutzen Social Media – auch zur Gewinnung von Mitarbeitern. Aktuell setzen rund 40 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland Social Media für die Rekrutierung ein, im europäischen Durchschnitt sind es sogar 46 %. Dies zeigen die Ergebnisse der European SME Survey, für die die KfW gemeinsam mit anderen europäischen Förderbanken mehr als 2.500 Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragt hat.
Vor allem Unternehmen, die stark vom Fachkräftemangel betroffen sind, greifen auf soziale Netzwerke zurück. Diese werden als Werkzeug zur Mitarbeiterrekrutierung auch deshalb immer wichtiger, weil zunehmend Jahrgänge in den Arbeitsmarkt eintreten, die mit digitalen Medien aufgewachsen sind. Die Corona-Krise hat der Social Media-Nutzung weiteren Auftrieb verliehen – und dürfte diese mittelfristig auch im Mittelstand befördern.
Fokus Volkswirtschaft
Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich außerordentlich positiv entwickelt. In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Deutschlands hat sich unser zweitgrößtes Nachbarland zuletzt stetig verbessert. Das Coronavirus stellte nun allerdings gewachsene Strukturen der Kooperation infrage, besonders in den Grenzregionen. Jetzt bedarf es eines verstärkten Dialogs, um die aktuellen Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Die nach Corona zu erwartende Neustrukturierung der Produktionsketten könnte zu einem weiteren Bedeutungsgewinn der deutsch-polnischen Kooperation führen.
Fokus Volkswirtschaft
Spätestens seit 2018 ist das Thema der Verschuldung von Niedrigeinkommensländern wieder zurück auf der Agenda, obwohl viele dieser Länder von früheren Entschuldungsinitiativen profitiert hatten. Den LIC gelang es nicht, mit der aufgenommenen Verschuldung eine Investitionsdynamik zu generieren, die letztlich zu einer überzeugenden Wohlstandsentwicklung geführt hätte. In der aktuellen Corona-Krise nimmt eine Reihe von Ländern Schuldendiensterleichterungen bzw. Stundungsangebote wahr oder wird dies tun. Das entlastet zwar diese Länder temporär, die strukturellen Probleme, welche die Schuldenproblematik verursachen, bleiben damit aber bestehen.
Dieser Beitrag geht deshalb auf ausgewählte strukturelle Aspekte ein. Dabei geht es zunächst um die Frage des Zuflusses von FDI und die Ausprägung von Wertschöpfungsketten. Daneben gehen wir auf den Zusammenhang zwischen der Verschuldung und einem speziellen Governance-Aspekt, der statistischen Kompetenz, ein.
Warum sind Niedrigeinkommensländer Niedrigeinkommensländer?(PDF, 262 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die Golfstaaten werden derzeit von einer Zwillingskrise getroffen: der Corona-Pandemie und dem Ölpreisverfall. Die neben der Ölwirtschaft zentralen Sektoren Handel, Hotellerie, Transport und Tourismus leiden besonders. Die Staaten haben somit auch weniger Geld für Investitionen. Die Golfregion gehört zu einem der größten Arbeitgeber für Menschen aus den Entwicklungs- und Schwellenländern. Infolge der Krise am Golf könnten die so genannten Remittances der Gastarbeiter um 20 % sinken. Dies trifft viele der Empfängerländer hart, da es zu einem Rückgang der Einkommen und der Devisen führt.
Fokus Volkswirtschaft
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, der Verfall der Rohstoffpreise, die Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten sowie der Konjunktureinbruch in wichtigen Handels- und Finanzierungspartnern wie den USA und China treffen die Wirtschaft Lateinamerikas hart. Durch die schlechte konjunkturelle Ausgangssituation und den teilweise eingeschränkten wirtschaftspolitischen Spielraum, kombiniert mit der hohen Ungleichheit, wird die Krisenreaktion zu einer enormen Herausforderung.
Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise trifft die afrikanischen Volkswirtschaften besonders hart. Die großen Exportmärkte brechen infolge der weltweiten Wirtschaftskrise weg. Importe verteuern sich und treiben die Inflation. Um die Ausbreitung des Virus in Afrika zu verlangsamen, haben die Staaten diverse Eindämmungsmaßnahmen erlassen. Auch diese Bremsen die wirtschaftliche Dynamik des Kontinents weiter ab. Wegen der dynamischen Bevölkerungsentwicklung benötigt Afrika hohe Wachstumsraten.
Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Zunehmende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur wirkten auch in den Mittelstand hinein, der seine Auslandsumsätze im Jahr 2018 nur um rund 3,1 % auf 595 Mrd. EUR steigern konnte, im Vergleich zu 5,5 % im Jahr 2017. Im Jahr 2019 waren die KfW-ifo-Exporterwartungen des deutschen Mittelstands anhaltend negativ, bevor sie im März 2020 drastisch eingebrochen sind. Besonders betroffen sind die rund 800.000 auslandsaktiven Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise in Europa, denn dort liegen ihre wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA rückt angesichts der Corona-Krise zwar in den Hintergrund – eine mögliche Eskalation erfüllt aber dennoch jeden dritten Mittelständler mit Sorge.
KfW-Internationalisierungsbericht 2020(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
In mehreren Ländern Lateinamerikas kam es im Herbst 2019 zu sozialen und politischen Unruhen. Obwohl die Auslöser der Krisen länderspezifisch sind, sind die lateinamerikanischen Volkswirtschaften generell von einer starken Ungleichheit und verbesserungswürdigen staatlichen Leistungen geprägt.
Lateinamerika – Ungleichheit am Pranger(PDF, 116 KB, nicht barrierefrei)
Schwellenländer Check
Wirtschaftlich scheint Tunesien die Talsohle durchschritten zu haben. Die durch die arabische Revolution hervorgerufenen Umbrüche verändern auch die Wirtschaft und die Wirtschaftspolitik des Landes. Die Regierung und die Verwaltung setzen auf Dialog mit den Unternehmen. Die gewonnenen Freiheiten stärken die Innovationskraft der vor Ort tätigen Unternehmen. Neben den klassischen Sektoren, wie Landwirtschaft und Tourismus, macht Tunesien durch die Produktion höherwertiger Güter auf sich aufmerksam. Hierfür stehen die aeronautische Industrie oder auch der private Gesundheitssektor. Im Kontext dieser vielfältigen Veränderungen ist Tunesien ein guter Standort für deutsche Unternehmen.
Tunesien – die Wissensökonomie im Aufbruch(PDF, 111 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Estland hat sich seit der Unabhängigkeit sehr dynamisch entwickelt – das baltische EU-Land gilt heute als einer der attraktivsten Wirtschaftsstandorte Mittelosteuropas. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Effizienz der öffentlichen Verwaltung. In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, die weit fortgeschrittene Digitalisierung des öffentlichen Sektors auf breiter Front in die Privatwirtschaft auszudehnen.
Fokus Volkswirtschaft
Zum 30. Mauerfalljubiläum diskutiert Deutschland verstärkt über Fragen der Regionalentwicklung und der Regionalpolitik. Diese Diskussionen sind notwendig und wichtig. Zu welchen Verwerfungen das Zurückbleiben ganzer Landstriche führen kann, lehrt ein Blick auf das Vereinigte Königreich. War es in den 1990er-Jahren noch ein Staat mit einem geringeren Regionalgefälle als Deutschland, so ist es seit geraumer Zeit umgekehrt. Vor allem die abgehängten englischen Regionen setzten die schädliche Brexit-Dynamik in Gang. Das britische Bespiel mahnt: Regionalpolitik ist ein wichtiger Hebel für Stabilität und eine Daueraufgabe, die nicht vernachlässigt werden darf.
Brexit und das britische Regionalgefälle – ein mahnendes Beispiel(PDF, 158 KB, nicht barrierefrei)
Schwellenländer Check
Indien punktet als Investitionsstandort bisher vor allem mit den niedrigen Lohnkosten und dem großen Potenzial, das sich durch den riesigen Binnenmarkt ergibt. Die Investitionsbedingungen haben sich zudem in den letzten Jahren spürbar verbessert, seit mit Narendra Modi ein reformfreudiger Premierminister regiert. Die hohen administrativen Hürden, die undurchsichtige Bürokratie, aktuelle Probleme im Finanzsektor sowie Korruption und Schattenwirtschaft schmälern allerdings die Qualität des Standorts Indien. Der hohe informelle Anteil der indischen Wirtschaft zeigt sich besonders auf dem Arbeitsmarkt, wo nur rund ein Fünftel in regulierten Beschäftigungsverhältnissen arbeitet.
Volkswirtschaft Kompakt
Seit einigen Jahren leidet die südafrikanische Wirtschaft – der wichtigste Standort für deutsche Unternehmen auf dem afrikanischen Kontinent – unter einer ausgeprägten Strukturschwäche. Das Finanzministerium überraschte nun mit einem Reformplan, der das Potenzial hat, die Wirtschaftspolitik im Land zu verändern. Der Plan kommt zu einer Zeit, in der sich die Bevölkerung vom ANC (African National Congress) eine unternehmensfreundlichere Politik wünscht. Die so genannte Mid-term Budget Speech am 24. Oktober könnte weitere Indizien liefern, wie es mit Reformen weitergeht.
Südafrika: Die Reformdebatte kommt langsam in Gang(PDF, 93 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Bulgarien hat sich für den Beitritt zum Wechselkursmechanismus II und letztlich zum Euro in Position gebracht. Die Maastrichter Konvergenzkriterien erfüllt das EU-Land schon seit Längerem. Vor Kurzem wurde auch ein Stresstest der EZB bestanden, in dem die wichtigsten Banken des Landes auf Herz und Nieren geprüft wurden. Damit der Beitritt zur Eurozone zur Erfolgsgeschichte wird, muss Sofia in einigen Bereichen aber noch Verbesserungen erreichen.
Schwellenländer Check
Die wirtschaftlichen Fortschritte Kolumbiens haben in der Einladung der OECD resultiert, 37. Mitgliedsland zu werden. Allerdings sind die Produktivitätsentwicklung schwach und die Unterschiede innerhalb des Landes hierbei sehr groß. Digitale Technologien mit ihren Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle und Prozessoptimierung bieten hier Möglichkeiten für kolumbianische Unternehmen über einen besseren Marktzugang hinaus.
Volkswirtschaft Kompakt
Der Fremdwährungsanteil bei Bankeinlagen und -krediten in Russland ist tendenziell rückläufig. Dazu beigetragen haben die Umstellung der geldpolitischen Strategie auf Inflationssteuerung und makroprudenzielle Maßnahmen. Die starke Rubelabwertung Ende 2014 überlagerte durch Bewertungseffekte die zu Grunde liegende Entwicklung. Für eine erfolgreiche Reduzierung der Fremdwährungsnutzung müssten die Anteile v. a. bei den Einlagen noch weiter sinken und die erreichten niedrigeren Werte längerfristig Bestand haben.
Fremdwährungsnutzung in Russland(PDF, 250 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Niedrigeinkommensländer in Afrika leiden relativ häufiger unter hoher Verschuldung. Als Grund werden oft Probleme der Regierungsführung genannt. Das trifft jedoch nur bedingt zu, wenn man die einzelnen Staaten bei den gängigen Governance-Maßen vergleicht. Tatsächlich scheinen die Gründe altbekannte zu sein: zu expansive Fiskalpolitik, mangelhaftes Schuldenmanagement und eine unzureichende Datengrundlage.
Hohes Schuldenstressrisiko – ein „typisch“ afrikanisches Problem?(PDF, 545 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die 2013 vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping ausgerufene „Belt and Road Initiative“ (BRI) ist eine weltweite Infrastrukturinvestitionsoffensive, die weltweit eine hohe Beachtung findet. Die Motive sind vielfältig und lassen sich nicht ausschließlich auf chinesisches Hegemonialbestreben zurückführen. Gleichwohl spielt dieses eine wichtige Rolle, binnen- und außenwirtschaftliche Motive jedoch ebenso. Auch wenn China vor allem eigene Interessen verfolgt, können die BRI-Projekte für die beteiligten Länder durchaus einen Nutzen haben. Dabei profitieren die asiatischen Regionen vermutlich am meisten. Mit der BRI sind aber auch eine Reihe von Herausforderungen und Kritikpunkten verbunden. Es ist deshalb zu früh, um zu urteilen, ob die „Belt and Road Initiative“ ein Erfolg werden wird.
Chinas Belt and Road Initiative: zu früh für Erfolgsmeldungen(PDF, 362 KB, nicht barrierefrei)
Die Eurozone hat im ersten Quartal 2019 positiv überrascht. Dennoch behält KfW Research die Wachstumsprognosen unverändert bei, da die Stimmungsindikatoren kein Ende der konjunkturellen Schwächephase signalisieren. Das reale BIP in der Währungsunion wird in diesem Jahr daher voraussichtlich nur um 1,1 % zulegen können. Nächstes Jahr könnte es mit einem Zuwachs von 1,5 % wieder besser aussehen.
KfW-Konjunkturkompass Eurozone Juni 2019(PDF, 586 KB, nicht barrierefrei)
Schwellenländer Check
Südafrika steht vor großen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen. Bei den Wahlen vor zwei Wochen konnte der ANC erneut eine Mehrheit erringen. Dies verspricht zwar Stabilität, eine Mehrheit für den ANC ist aber noch keine Mehrheit für die dringend benötigten Reformen. Trotz dieser schwierigen Lage bietet das Land weiterhin Wachstumschancen, zum Beispiel im Verarbeitenden Gewerbe. Die Vorteile Südafrikas gegenüber anderen Standorten auf dem Kontinent existieren besonders in Form einer gut ausgebauten Infrastruktur, stabilen privatwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer wachsenden Mittelschicht. Aufgrund dieser besteht die Chance, dass das Land zu den Gewinnern des geplanten panafrikanischen Freihandelsabkommens zählt.
Volkswirtschaft Kompakt
Die aktuelle Energiekrise Südafrikas ist ein weiteres Beispiel für den Reformstau des Landes. Ohne eine Reform des Energiesektors wird das Land sich wirtschaftlich nicht erholen können. Im Hinblick auf die hohe Arbeitslosigkeit und Verschuldung ist das Land jedoch dringend auf ein stärkeres Wachstum angewiesen. Wegen dieser Probleme verliert Deutschland einen wichtigen Partner auf dem afrikanischen Kontinent.
Schwellenländer Check
Tschechien gilt seit vielen Jahren als einer der attraktivsten Standorte in Mittelosteuropa. Das Land mit langer Industrietradition steht wirtschaftlich auf gesunden Beinen. Im letzten Jahrzehnt entstand auch eine beachtliche Forschungsinfrastruktur. Darauf aufbauend unternimmt unser Nachbar nun breit gefächerte Anstrengungen zu einer noch rascheren Modernisierung der Wirtschaft. Bis zum Jahr 2030 soll der Anschluss an die europäische Innovationsspitze geschafft werden.
Fokus Volkswirtschaft
Die Elfenbeinküste plant gerade den Sprung von einem Entwicklungs- zu einem Schwellenland. Als Grundlage hierfür dient ein ambitionierter Entwicklungsplan der Regierung, welcher die strukturelle Transformation der Volkswirtschaft vorsieht und das robuste Wirtschaftswachstum inklusiver ausgestalten soll. Eine Schlüsselrolle kommt dem gezielten Ausbau der industriellen Basis und der Modernisierung der Landwirtschaft zu. Hierbei kann das westafrikanische Land bereits einige Erfolge verzeichnen. Damit insbesondere die Transformation des Landwirtschaftssektors gelingt, sind jedoch noch weitere Verbesserungen der spezifischen Rahmenbedingungen erforderlich. Je zügiger diese erfolgen, desto wahrscheinlicher kann die Elfenbeinküste die hochgesteckten Entwicklungsziele auch erreichen.
Elfenbeinküste – mehr als nur Kakao!(PDF, 308 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Vor dem Hintergrund der Proteste gegen das politische System in Algerien muss man feststellen, dass auch das ökonomische Entwicklungsmodell des Landes langsam an seine wirtschaftlichen Grenzen stößt. Der nun eingeleitet Führungswechsel bietet somit nicht nur die Chance für politische Reformen, sondern auch für wirtschaftliche.
Fokus Volkswirtschaft
Äthiopien möchte bis 2025 in die Liga der Schwellenländer aufsteigen. Diese Vision hat unter dem seit einem Jahr amtierenden Premierminister, Abiy Ahmed, eine neue Dynamik erhalten. Der aufkommende Industriesektor nimmt hier eine zentrale Stellung ein. Ob dieser Sektor allerdings ausreicht, um die wirtschaftliche Grundlage für den weiteren Aufstieg zu legen, muss im Hinblick auf die bisherige und zukünftige Entwicklung und die sich abschwächende globale Konjunktur kritisch hinterfragt werden.
Äthiopien 2025: ein aufstrebender Industriestandort in Afrika?(PDF, 327 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Wachstumseffekte der Ende 2017 verabschiedeten US-Steuerreform fallen bislang eher moderat aus: Der Anstieg der Unternehmensinvestitionen war 2018 zwar sehr kräftig, was aber auch Teil eines Erholungstrends nach 2016 ist. Der private Konsum wuchs 2018 etwa so stark wie die beiden Vorjahre auch. Eine Erklärung für den moderaten Effekt der Reform ist die geringere Effektivität von fiskalischen Impulsen in Aufschwungphasen: Die US-Wirtschaft befindet sich aktuell im zweitlängsten expansiven Konjunkturzyklus seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1850er-Jahren. Studien zeigen, dass in solchen Phasen die marginale Konsumneigung und der Fiskalmultiplikator geringer ausfallen, als wenn die Impulse kontrazyklisch eingeleitet werden.
Die Rückführung von Auslandsgewinnen, ebenfalls steuerlich begünstigt, bleibt ebenfalls hinter den Erwartungen zurück und das zurückgeführte Kapital nutzen US-Firmen aktuell vor allem für Aktienrückkäufe und nicht für den Ausbau von Kapazitäten.
Volkswirtschaft Kompakt
Muhammadu Buhari hat zur Überraschung vieler zum zweiten Mal die Präsidentenwahlen in Nigeria gewonnen. Die Hoffnung auf tief greifende Reformen verschwinden damit. Es sieht vielmehr so aus, dass Afrikas bevölkerungsreichste und größte Volkswirtschaft für ihre eigene Entwicklung und für die des gesamten Kontinents keine Impulse setzen kann.
Schwellenländer Check
Mexikos Offenheit für den Handel drückt sich in der weltweit höchsten Zahl von Freihandelsabkommen aus. Hier ist auch mit der Neuverhandlung von NAFTA Kontinuität zu erwarten. Allerdings muss sich das Land als neuem Phänomen mit einer gestiegenen Rückkehrmigration aus den USA auseinandersetzen und weiter daran arbeiten, die Vorteile seiner offenen Wirtschaft auszuschöpfen.
Mexiko – Hoffen auf Beständigkeit in der Wirtschaftspolitik(PDF, 203 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Beim Thema Frauen in Führung hinkt Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Nur 28 % der Jobs im mittleren und höheren Management sind hier zu Lande von Frauen besetzt. Der EU-Durchschnitt liegt bei 31 %. In den skandinavischen, baltischen und osteuropäischen Staaten sind teilweise mehr als 40 % der Führungspositionen von Frauen besetzt. Außerhalb Europas weisen vor allem die USA einen hohen Anteil von Frauen im Management auf, aber auch Schwellenländer wie Russland, Brasilien oder Mexiko.
Die Ursachen für das "Gender Leadership Gap" sind vielschichtig. Die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zentral, aber nicht allein ausschlaggebend. Nachhaltige Veränderungen beim Thema Frauen in Führung können nur durch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Gesellschaft und Unternehmen erzielt werden.
Weitere Informationen zum Thema Frauen in Führungspositionen
Volkswirtschaft Kompakt
Der Zugang zu Finanzierung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass kleine und mittlere Unternehmen in Entwicklungsländern Investitions- und Wachstumschancen nutzen. Gleichzeitig stellt der Zugang zu Finanzierung viele Mittelständler vor enorme Herausforderungen. Dies gilt für Afrika mehr als für jede andere Region der Welt. Der Zugang zu Finanzierung ist hier das mit Abstand wichtigste Hemmnis für kleine und mittlere Unternehmen. Dennoch lassen sich in vielen Ländern Afrikas auch positive Entwicklungen im Finanzsektor erkennen.
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