KfW Research
Unternehmensfinanzierung und Kreditmarkt
Die aktuelle Unternehmensbefragung zum Download
Die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland spiegelt sich auch am Unternehmenskreditmarkt wider. Das zeigen die Ergebnisse der Befragung zur KfW-ifo Kredithürde.
Einerseits verlor die Kreditnachfrage im dritten Quartal wieder merklich an Schwung, nachdem zuvor immerhin die großen Unternehmen etwas mehr Kreditinteresse gezeigt hatten. Andererseits nahm auch die Vorsicht der Banken bei Kreditanfragen von Unternehmen spürbar zu. Mehr als ein Drittel der Großunternehmen stufte das Verhalten der Finanzinstitute als restriktiv ein. Damit wurde zum zweiten Mal in Folge ein neuer Höchstwert erreicht. Für den Mittelstand ist der Kreditzugang ähnlich herausfordernd. Die KfW-ifo-Kredithürde für KMU lag mit 31,5 % nur knapp unter dem Höchstwert aus dem Sommer 2023.
Der deutsche VC-Markt sendet zu Beginn der zweiten Jahreshälfte ein positives Signal und macht Hoffnung auf einen starken Jahresabschluss im kommenden Quartal. Das quartärliche Investitionsvolumen in deutsche Start-ups überschreitet im Q3 2024 das erste Mal seit über einem Jahr wieder die Marke von 2 Mrd. EUR. Insgesamt warben deutsche Start-ups von Investoren in 280 Finanzierungsrunden 2,5 Mrd. EUR ein.
KfW Venture Capital-Dashboard Q3 2024(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Schwache Investitionstätigkeit limitiert Erholung des Kreditgeschäfts
Die Erholung des Kreditgeschäfts gerät ins Stocken. Im zweiten Quartal 2024 fielen die von KfW Research berechneten Kreditneuzusagen um rund 2 % zum Vorjahresquartal. Die schwache Entwicklung der Unternehmensinvestitionen limitierte die Erholung des Kreditgeschäfts.
Die Eintrübung der Wirtschaft nach der Aufhellung zum Jahresbeginn belastet das Kreditgeschäft. Eine deutliche Trendwende am Kreditmarkt ist daher weit entfernt. Die Investitionszurückhaltung wird aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch im zweiten Halbjahr das Volumen neuer Bankdarlehen begrenzen. Etwas Entlastung bei den Finanzierungskosten verspricht die laufenden geldpolitische Lockerung. KfW Research rechnet daher mit einem immerhin leicht positiven Wachstum des Kreditgeschäfts im dritten Quartal und vierten Quartal.
Mittelstand kann sich Konjunkturflaute nicht entziehen
Im vergangenen Jahr setzte das konjunkturelle Umfeld den Mittelstand deutlich unter Druck. Insgesamt weist der Mittelstand in der Breite zwar weiterhin eine hohe Stabilität auf, jedoch zeigen sich im Fundament einige Risse, die vor allem der konjunkturellen Situation geschuldet sind. Umsätze und Investitionen sind im Jahr 2023 real gesunken. Und auch für das laufende Geschäftsjahr sind Verbesserungen kaum zu erwarten. Die Gewinnmargen und Kapitalstruktur zeigen sich in der Gesamtsicht zwar stabil – aber die Kluft zwischen kleinen und großen Unternehmen wächst. Auch das Finanzierungsklima wird rauer. Strukturelle Finanzierungsnachteile kleiner Unternehmen treten dadurch deutlicher hervor. Trotz gestiegener Zinslast ist die Schuldentragfähigkeit im Mittelstand aber weiterhin hoch. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2024 und gibt ein umfassendes Lagebild zur gegenwärtigen Situation im Herbst 2024 als auch zur Entwicklung der Unternehmen im Jahr 2023.
KfW-Mittelstandspanel 2024(PDF, 2 MB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Privates Kapital ist ein wichtiger Faktor für die Finanzierung der grünen Transformation. Solange der CO2-Preis deutlich unter den sozialen Kosten liegt und ergänzende regulatorische oder finanzielle Anreize fehlen, müssen Investoren und Finanzierer klimafreundlicher Projekte auf weitere Motive bauen. Eine Sonderauswertung des KfW-Energiewendebarometers liefert wichtige Einblicke und zeigt, dass etwa die Hälfte der Haushalte in Deutschland (44 %) offen für grüne Geldanlagen ist und diese zum Teil (14 %) auch schon selbst nutzt. Die Befragungsdaten zeigen weiterhin, dass diese Haushalte sogar mehrheitlich bereit sind, für das Klima auf Kapitalrendite zu verzichten. Wichtige Faktoren für einen nachhaltigen Erfolg sind eine kohärente und transparente Erfassung der Klimawirkung der Investitionsvorhaben.
Weitere Publikationen zum Thema Klimaneutralität
Unternehmen sehen sich in Kreditverhandlungen mit Banken weiterhin erhöhten Schwierigkeiten gegenüber. Nachdem sich der Finanzierungszugang für KMU zuletzt etwas verbessert hatte, gab es nun im Frühlingsquartal wieder einen Rückschlag. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand erhöhte sich auf 27,8 %. Inzwischen beklagt auch rund ein Viertel der Großunternehmen, dass Banken ihnen gegenüber restriktiv agieren. Damit erreicht die Kredithürde für diese Größenklasse einen neuen Höchstwert.
Die ins Stocken geratene konjunkturelle Erholung dürfte die Banken bewogen haben, auf eine steigende Kreditnachfrage insbesondere bei Großunternehmen mit zunehmender Vorsicht zu reagieren.
Der deutsche Venture Capital-Markt setzt seine trendmäßige Seitwärtsbewegung auch im zweiten Quartal des Jahres fort. Insgesamt haben deutsche Start-ups in 187 Finanzierungsrunden rund 1,8 Mrd. EUR eingeworben. Gemessen am Dealvolumen schließt das Q2 damit fast nahtlos an das Jahresauftaktquartal an. Wie bereits in einzelnen Quartalen im Vorjahr der Fall, war die größte Finanzierungsrunde eine Wachstumsfinanzierung im Technologiebereich Artificial Intelligence.
KfW Venture Capital-Dashboard Q2 2024(PDF, 2 MB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Finanzierungsklima aktuell eingetrübt – Nachhaltigkeit gewinnt weiter an Bedeutung
Nachdem sich das Finanzierungsklima bis Anfang 2022 vom Corona-Schock erholte, hat sich das Finanzierungsumfeld für Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren wieder spürbar eingetrübt. Dies zeigen die Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2024, die KfW Research gemeinsam mit 17 Spitzen-, Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft durchgeführt hat. Durch die gleichzeitig schwierige konjunkturelle Lage ließ in einigen Teilen des Unternehmenssektors auch die Kreditnachfrage nach. Trotz der Herausforderungen stabilisierte sich aber die Eigenkapitalsituation der Unternehmen.
Auch das Thema Nachhaltigkeit rückte bei den Unternehmen weiter stärker in den Fokus. Insbesondere bei Kreditverhandlungen werden Unternehmen immer häufiger gebeten nachzuweisen, dass sie das Thema im Blick haben und z. T. auch aufgefordert entsprechende Daten vorzulegen. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass es noch großen Handlungsbedarf bei der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen durch Unternehmen gibt.
Unternehmensbefragung 2024(PDF, 3 MB, barrierefrei)
Weitere Dokumente und Informationen zur Unternehmensbefragung
Das VC-Geschäftsklima schreitet auf seinem Erholungspfad weiter voran. Im zweiten Quartal 2024 gewinnt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments 10,6 Zähler hinzu und steht nun bei -8,9 Saldenpunkten. Die Klimaampel ist somit kurz davor, von Rot auf Gelb umzuspringen. Wiederum legen beide Teilkomponenten des Geschäftsklimas, das aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen, ähnlich stark zu.
German Venture Capital Barometer Q2 2024(PDF, 298 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Kurz vor dem Überschreiten seines langjährigen Durchschnitts bricht das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt wieder ein. Der Geschäftsklimaindikator verliert im zweiten Quartal 2024 20,6 Zähler auf -23,4 Saldenpunkte. Einen ähnlich starken Einbruch gab es bereits vor Jahresfrist im zweiten Quartal 2023. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt wieder deutlich schlechter aus, nachdem sie sich im Vorquartal noch merklich verbessert hat.
German Private Equity Barometer Q2 2024(PDF, 278 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Fokus Volkswirtschaft
Im Jahr 2024 rechnen 80 % aller kleinen und mittleren Unternehmen mit weiteren Kostensteigerungen, wie eine Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels von April 2024 zeigt. Besonders häufig werden Steigerungen bei i) Kosten für für Energie, ii) Kosten für Materialien, Rohstoffe und Vorprodukte sowie iii) Löhnen und Gehältern erwartet.
Die meisten Unternehmen setzen den erwarteten Kostensteigerungen etwas entgegen. Viele KMU haben die Preise der eigenen Produkte und Dienstleistungen erhöht oder Maßnahmen ergriffen, um ihre Energie-und Ressourceneffizienz zu verbessern. So ist das aktuell hohe Kostenniveau für die allermeisten KMU auch langfristig tragbar. Knapp die Hälfte der mittelständischen Unternehmen gibt an, die höheren Kosten dauerhaft schultern zu können. Bei einem weiteren Fünftel fallen die gestiegenen Kosten finanziell kaum ins Gewicht.
Kreditneuvergabe auf schwachem Erholungskurs
Das Geschäft mit Unternehmenskrediten bleibt weiter rückläufig. Im ersten Quartal 2024 fielen die von KfW Research berechneten Kreditneuzusagen um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr. In den beiden Vorquartalen fiel das Neugeschäft noch um zweistellige Raten. Die Erholung des Kreditneugeschäfts wird duch die schwache Entwicklung der Investitionen der Unternehmen gedämpft.
Voraussichtlich wird das Kreditneugeschäft erst in der zweiten Jahreshälfte geringfügig wachsen, wenn sich die wirtschaftliche Aufhellung verstetigt und sich die Zinswende stärker in den Finanzierungsbedingungen widerspiegelt.
Wirtschaftspolitische Planungssicherheit der Unternehmen beeinflusst über die Investitionsentscheidungen der Unternehmen auch deren Finanzierungsbedarfe. Der Ausgang anstehender entscheidender Wahlen und die Entwicklung von Handelskonflikten stellt dahingegehend einen Unsicherheitsfaktor für die Belebung des Kreditmarkts dar.
Der aktuelle KfW-Mittelstandsatlas 2024 gibt tiefe Einblicke in die regionale Vielfalt der mittelständischen Unternehmenslandschaft in Deutschland. Die detaillierte Analyse bundeslandspezifischer Strukturen dokumentiert die jeweiligen regionalen Besonderheiten wie auch übergreifenden Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern. Wesentliche Indikatoren der mittelständischen Geschäftstätigkeit der Jahre 2018 bis 2022 zeigen erstaunliche regionale Facetten, die in einer gesamtdeutschen Betrachtung bisweilen unentdeckt bleiben. Die dabei identifizierten regionalen Unterschiede unterstreichen die Bedeutung differenzierter wirtschaftspolitischer Maßnahmen zur Unterstützung der jeweiligen Unternehmenslandschaft. Aber auch wenn sich der Status Quo zwischen den Bundesländern unterscheidet – die künftigen, grundlegenden Herausforderungen ähneln sich sehr. Vor allem die grüne und digitale Transformation erfordert erhöhte Anstrengungen des gesamten Mittelstands.
KfW-Mittelstandsatlas 2024(PDF, 975 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen sowie die Steckbriefe zu den Bundesländern finden Sie auf unserer Themenseite KfW-Mittelstandsatlas
Im ersten Quartal 2024 haben deutsche Start-ups in 195 Finanzierungsrunden 1,9 Mrd. EUR eingeworben. Der deutsche VC-Markt hat sich nach der zu Beginn des Jahres 2022 einsetzenden Konsolidierungsphase seit einigen Quartalen auf dem aktuellen Niveau eingependelt. Ein Aufblühen der Investitionsaktivität in diesem Jahr erscheint insbesondere aufgrund der vorhandenen freien Mittel bei den Investoren möglich.
KfW Venture Capital-Dashboard Q1 2024(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Die Ankündigungen der Europäischen Zentralbank deuten darauf hin, dass mit einer Lockerung der aktuell straffen Geldpolitik zeitnah zu rechnen ist. Die dann günstigeren Finanzierungskonditionen haben das Potenzial, der Investitionstätigkeit im Mittelstand im Jahr 2024 einen (zumindest leichten) Schub zu verleihen. Das zeigt eine Sondererhebung des KfW-Mittelstandspanels von Mitte April 2024. Rund 5 bis 6 % der mittelständischen Unternehmen werden bei einer Leitzinssenkung ihre Investitionen sehr wahrscheinlich über das für das Jahr 2024 geplante Maß hinaus ausweiten. Dazu kommen diejenigen Unternehmen, die Investitionen bereits geplant haben, sich aber aufgrund der aktuellen Diskussion mit der Umsetzung noch in Wartestellung befinden. Davon profitieren werden voraussichtlich die Transformationsanstrengungen der Unternehmen. Denn Investitionsimpulse werden insbesondere in den Bereichen Digitalisierung sowie Klimaschutz und / oder Energieeffizienz erwartet.
Der Finanzierungszugang für Unternehmen hat sich leicht verbessert. Die von den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wahrgenommene Kredithürde ist im ersten Quartal gesunken, blieb aber im restriktivem Bereich. Die Großunternehmen (GU) meldeten hingegen einen geringfügigen Anstieg ihrer Kredithemmnisse. Die sich abzeichnende konjunkturelle Wende in einigen Branchen dürfte die Positiventwicklung beim Kreditzugang für KMU begünstigt haben.
Die Unternehmen fragten zu Jahresbeginn wieder mehr Kredite nach. Das Ende des Zinsstraffungszyklus, hat dabei zu einer Belebung des Kreditinteresses in beiden Unternehmensklassen geführt. 32,5 % der GU äußerten Kreditinteresse. Damit liegt die Nachfrage der GU wieder im durchschnittlichen Bereich seit 2017. Der Nachfragezuwachs bei den KMU erholte sich etwas schwächer. 20,5 % der KMU nahmen im ersten Quartal an einer Kreditverhandlung teil. Mit der wirtschaftlichen Aufhellung dürfte sich die Nachfrage weiter stabilisieren.
Im ersten Quartal 2024 schwenkt das VC-Geschäftsklima wieder auf seinen vorherigen Erholungskurs ein. Auf dem deutschen Venture Capital-Markt ist die Stimmung somit zwar auch zum Jahresauftakt 2024 eher unterkühlt, der Stimmungsdämpfer im Schlussquartal 2023 wurde durch das Plus aber nahezu wettgemacht. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 6,7 Zähler auf -20,5 Saldenpunkte. Mit den Beurteilungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen legen beide Teilkomponenten ähnlich stark zu.
German Venture Capital Barometer Q1 2024(PDF, 260 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt bleibt das Geschäftsklima auf Erholungskurs. Der Geschäftsklimaindikator legt im ersten Quartal 2024 um 5,1 Zähler auf -12,0 Saldenpunkte zu. Die Klimaampel für die Investorenstimmung steht somit kurz davor von Rot auf Gelb zu springen. Erfreulich ist, dass die positive Entwicklung auf die Beurteilung der aktuellen Lage zurückzuführen ist, die sich merklich verbessert hat.
German Private Equity Barometer Q1 2024(PDF, 261 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Kreditmarkt hat Tiefpunkt durchschritten
Das Geschäft mit Unternehmenskrediten schrumpft deutlich. Im dritten Quartal 2023 fielen die von KfW Research berechneten Kreditneuzusagen bereits um 15,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Kreditrückgang im vierten Quartal verlangsamte sich bereits mit -12,5 %. Der deutliche Einbruch wird durch den volumenstarken Vorjahreszeitraum inmitten der Energiekrise getrieben. Der Tiefpunkt am Kreditmarkt ist damit vorerst überstanden.
Die Investitionsausgaben der Unternehmen haben die Kreditvergabe kaum noch gestützt. Die leicht nachlassenden Kreditzinsen und die abgeschwächte Nachfragezurückhaltung hingegen beeinflusste die Kreditentwicklung positiv.
Eine Trendwende auf dem Kreditmarkt setzt jedoch voraus, dass sich die Konjunktur belebt und sich die Zinssenkungserwartungen verfestigen. Aufgrund der pessimistischen Wirtschaftsaussichten, rechnen wir im ersten Halbjahr 2024 noch mit einer geringen Schrumpfung des Kreditgeschäfts. Danach dürfe das Kreditgeschäft wieder zulegen.
Fokus Volkswirtschaft
Bei der Transformation der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität spielt das Finanzsystem eine wichtige Rolle. Denn für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft ist eine entsprechende Mobilisierung von Kapital notwendig. Daher wird auch in der Kreditvergabe Nachhaltigkeitsinformationen eine zunehmende Bedeutung zukommen. In diesem Prozess befinden sich bislang vor allem die Kreditinstitute und ihre größeren Unternehmenskunden, für den Mittelstand in der Breite sind Nachhaltigkeitsinformationsanfragen noch relativ selten. Die Ergebnisse einer Sonderbefragung zum KfW-Mittelstandspanel im Herbst 2023 zeigen: im vergangenen Jahr wurde nur bei rund jedem sechsten mittelständischen Unternehmen in Kreditverhandlungen (16 %) das Thema Nachhaltigkeit adressiert. Dies betraf insbesondere größere Mittelständler – hier lag der Anteil bei 45 %. Der Informationsbedarf zum Thema Nachhaltigkeit dürfte zukünftig jedoch weiter zunehmen und auch kleine und mittlere Unternehmen einbeziehen.
Das KfW Venture Capital-Dashboard erläutert quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Die Stimmung auf dem deutschen Venture Capital-Markt wurde im Schlussquartal 2023 zwar wieder kühler, dennoch konnten Start-ups in Deutschland in 204 Finanzierungsrunden rund 1,5 Mrd. EUR einwerben. Das Dealvolumen im Q4 blieb somit auf dem Niveau des Vorquartals Q3 mit ebenfalls rund 1,5 Mrd. EUR, doch die Anzahl der Deals ging erneut deutlich um knapp ein Fünftel zurück. Das gesamte Dealvolumen im Jahr 2023 war mit 7,2 Mrd. EUR im langfristigen Vergleich somit durchaus solide.
Das Dashboard liefert darüber hinaus tiefere Einblicke in die VC-Finanzierung deutscher Start-ups bspw. nach Finanzierungsphase, Investorenherkunft, oder Technologiebereiche, in die Exittätigkeit sowie der Marktvergleich mit wichtigen internationalen Benchmarks. Ein Blick auf die Entwicklung von Venture Debt-Transaktionen rundet die Übersicht ab.
KfW Venture Capital-Dashboard Q4 2023(PDF, 786 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Das VC-Geschäftsklima gibt im vierten Quartal 2023 wieder leicht nach. Die Stimmung auf dem deutschen Venture Capital-Markt bleibt somit zum Ende des Jahres 2023 unterkühlt, wenngleich sie höher ist als nach ihrem zinswendebedingten Einbruch bis Ende 2022. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments sinkt um 8,1 Zähler auf -27,4 Saldenpunkte. Die Erwartungen bleiben dabei im Vergleich zur Lage weiterhin deutlich optimistischer.
German Venture Capital Barometer Q4 2023(PDF, 370 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt ist das Geschäftsklima erneut leicht gestiegen. Der Geschäftsklimaindikator legt im vierten Quartal 2023 um 8,9 Zähler auf -17,3 Saldenpunkte zu. Damit bleibt die Investorenstimmung zum Jahresende unterkühlt. Aber sowohl das Lageurteil als auch die Geschäftserwartungen konnten sich verbessern. Dabei sind die Geschäftserwartungen für den Start ins neue Jahr etwas optimistischer als die aktuelle Geschäftslage.
German Private Equity Barometer Q4 2023(PDF, 410 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Fokus Volkswirtschaft
Private Märkte, wie der VC-Markt, zeichnen sich dadurch aus, dass sie vergleichsweise illiquide sind, sodass sich externe Einflüsse nur langsam in beobachtbaren Marktgrößen wie Bewertungen und Transaktionsvolumen niederschlagen. Zudem sind entsprechende Informationen auf privaten Märkten nur eingeschränkt öffentlich bekannt. Beides erschwert die zeitnahe Beobachtung von Marktbewegungen. Aufgrund der aktiven Kommunikation vieler Marktteilnehmenden auf sozialen Medien stellen diese eine interessante alternative Informationsquelle dar.
Um das Potenzial von Social Media-Nachrichten zum Nowcasting des globalen Venture Capital-Marktklimas zu untersuchen, erstellen wir Stimmungsindikatoren mithilfe von KI-Methoden zur Verarbeitung natürlicher Sprache. Die Ergebnisse legen nahe, dass sich über den so entwickelten Sentiment-Indikator Veränderungen durch marktbewegende Ereignisse mit hoher Aktualität nachvollziehen und bewerten lassen.
Venture Capital: Marktbeobachtung mit Social Media-Sentiment-Analysen(PDF, 542 KB, barrierefrei)
Weitere Veröffentlichungen zum Thema Venture Capital
Der Kreditzugang bleibt für deutsche Unternehmen beschwerlich. Zwar ist die von den Unternehmen wahrgenommene Kredithürde im vierten Quartal leicht von ihrem Höchstwert zurückgegangen. Trotzdem bewerteten unter den kleinen und mittleren Unternehmen über ein Viertel, nämlich 28,8 % das Verhalten der Banken in Kreditverhandlungen als restriktiv.
Auch das Kreditinteresse der Unternehmen ist weiterhin schwach. Trotz der stark gestiegenen Kreditzinsen im vierten Quartal, hat die Kreditnachfrage keine zusätzlichen Einbußen erfahren, sondern blieb auf niedrigem Niveau stabil. Die restriktive Geldpolitik und die schwachen Konjunkturaussichten sind die Hauptbelastungsfaktoren für das Kreditgeschäft.
Unternehmen fahren Kreditaufnahme zurück
Das Geschäft mit Unternehmenskrediten verliert weiter an Schwung. Im zweiten Quartal fielen die von KfW Research berechneten Kreditneuzusagen bereits um 3,8 % relativ zum Vorjahr, im dritten Quartal dürfte sich der Rückgang sogar auf rund 15 % beschleunigt haben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im vergangenen Sommer die Energiekrise und Lieferkettenstörungen die Kreditvergabe auf Rekordwerte getrieben hatten.
Die geldpolitische Straffung hat die Kreditkosten rapide steigen lassen. Unternehmen üben daher bei der Aufnahme neuer Darlehen Zurückhaltung. Einer noch stärkeren Schrumpfung haben die trotz überwiegend schlechter Stimmung deutlich gestiegenen Investitionsausgaben entgegengewirkt.
Auch wenn der Tiefpunkt des Kreditwachstums bereits hinter uns liegen dürfte, ist mit einem Andauern der Flaute zu rechnen. Die Gemengelage aus schwachem Wachstum, hohen Zinsen und trüben Geschäftserwartungen spricht für eine schwache Entwicklung der Kreditvergabe bis in das neue Jahr hinein.
Die geldpolitische Wende, die im Sommer 2022 eingeleitet wurde, hat das Finanzierungsumfeld der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland spürbar verändert. Eine Sonderbefragung zum KfW-Mittelstandspanel vom September 2023 zeigt: rund sieben von zehn Unternehmen, die im laufenden Jahr Kreditverhandlungen mit Banken oder Sparkassen geführt haben, bewerteten den ihnen angebotenen Zinssatz als zu hoch. Erst mit deutlichem Abstand folgen andere Probleme.
Dementsprechend gedämpft ist aktuell auch die grundsätzliche Neigung von KMU, Bankkredite zur Finanzierung von Investitionen in Betracht zu ziehen. Im September 2023 gaben rund 42 % der KMU an, dass sie gegenwärtig einen Bankkredit zur Investitionsfinanzierung nutzen würden - im Herbst 2017 waren es noch 66 %. Fast die Hälfte derjenigen Unternehmen, die sich aktuell gegen eine Kreditfinanzierung aussprechen, gaben als Grund die hohen Zinsen an (45 %). Zum Vergleich: im September 2017 lag dieser Anteil nur bei 8 %.
How Development Finance Institutions Can Build Bridges to Unlock Private Capital
Die globale Dekarbonisierung und Anpassung an den Klimawandel erfordern jährliche Investitionen in Billionenhöhe, größtenteils aus dem privaten Sektor. Um das Ziel der Begrenzung der Erderwärmung im Sinne des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen die globalen Klimaschutzinvestitionen jährlich um mindestens 30 % steigen - dreimal schneller als bisher. Entwicklungs- und Förderbanken (DFIs) spielen bei der Klimafinanzierung eine zentrale Rolle und können insbesondere die Hindernisse für private Klimafinanzierungen senken. Ein gemeinsames Papier von BCG und KfW gibt einen Überblick darüber, wie sich DFIs im Einklang mit ihren ehrgeizigen Klimazielen weiterentwickeln und innovative Ideen voranbringen. Entlang mehrerer Dimensionen – von den Geschäfts- und Betriebsmodellen bis zu den notwendigen real- und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen – zeigt das Papier auf, wie DFIs weltweit einen wertvollen Beitrag zum Schließen der drohenden Finanzierungslücke leisten können.
Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema COP28
Volkswirtschaft Kompakt
Die Gründungstätigkeit von Migrantinnen und Migranten hat im Jahr 2022, das im Zeichen von Ukraine-Konflikt, Energiekrise, Inflation und konjunktureller Unsicherheit stand, erneut nachgelassen. Die Gründungsquote fiel auf 98 Gründungen je 10.000 Erwerbspersonen. Sie rutschte damit unter die Quote in der Gesamtbevölkerung von 108 Gründungen. Mit 22 % ging damit zuletzt etwas mehr als jede fünfte aller Gründungen in Deutschland auf Migrantinnen und Migranten zurück.
Auch migrantische Gründungstätigkeit in der Polykrise verhaltener(PDF, 355 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Existenzgründungen
Das KfW Venture Capital-Dashboard erläutert quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Im dritten Quartal 2023 haben deutsche Start-ups in 232 Finanzierungsrunden insgesamt rund 1,8 Mrd. EUR erhalten. Im Vergleich zum Vorquartal ist somit sowohl das Dealvolumen zurückgegangen als auch die Anzahl der realisierten Deals. Der Rückgang im Dealvolumen folgt auf einen zweimaligen Anstieg in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Der deutsche VC-Markt befindet sich somit im Jahr 2023 weiter auf Kurssuche, jedoch nach wie vor auf einem teilweise deutlich höheren Niveau als in den Jahren vor der Pandemie.
Das Dashboard liefert darüber hinaus tiefere Einblicke in die VC-Finanzierung deutscher Start-ups bspw. nach Finanzierungsphase, Investorenherkunft, oder Technologiebereiche, in die Exittätigkeit sowie der Marktvergleich mit wichtigen internationalen Benchmarks. Ein Blick auf die Entwicklung von Venture Debt-Transaktionen rundet die Übersicht ab.
KfW Venture Capital-Dashboard Q3 2023(PDF, 895 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Fokus Volkswirtschaft
Entgegen der gängigen Wahrnehmung, dass Start-ups und Kreditfinanzierung nicht zusammenpassen, hat sich über die Jahre ein reger Markt für Fremdkapital für Start-ups, so genanntes Venture Debt, etabliert. Analysen verfügbarer Daten zu diesem recht jungen Markt offenbaren verschiedene aktuelle Trends.
Der Venture Debt-Markt in Deutschland und Europa war in den vergangenen zehn Jahren auf Expansionskurs und entwächst zusehends seinen Kinderschuhen. In Europa verzeichnete der Markt im Jahr 2022 seinen vorläufigen Höhepunkt mit 337 Finanzierungen und einem Volumen von rund 21 Mrd. EUR. Bewegt wird der Markt zunehmend von einem größeren Finanzierungsbedarf von Unternehmen in späteren Wachstumsphasen. Die aktuellen Daten legen nahe, dass sich das Wachstum bei der Venture Debt-Finanzierung vorerst fortsetzen wird.
Venture Debt in Deutschland und Europa: eine Bestandsaufnahme(PDF, 721 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen auf unserem Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Venture Capital-Markt bleibt das Geschäftsklima im Spätsommer 2023 auf Erholungskurs. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments tendiert mit einem Plus von 2,4 Zählern auf -19,6 Saldenpunkte etwas besser als im Vorquartal. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage holt dabei leicht zu den Geschäftserwartungen auf, die noch immer deutlich optimistischer sind. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage zieht um 7,3 Zähler auf -32,4 Saldenpunkte an, der Indikator für die Geschäftserwartungen schwächt sich etwas auf -6,8 Saldenpunkte ab (-2,5 Zähler).
German Venture Capital Barometer Q3 2023(PDF, 294 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich das Geschäftsklima nach seiner deutlichen Abkühlung im Frühsommer wieder stabilisiert. Der Geschäftsklimaindikator gewinnt im dritten Quartal 2023 leicht 5,4 Zähler auf -26,4 Saldenpunkte. Damit zeigt sich die Marktstimmung weiterhin unterkühlt. Das Lageurteil macht seinen vorherigen Rückgang teilweise wieder wett, während die Geschäftserwartungen sich erneut verschlechterten. So steigt der Indikator für die aktuelle Geschäftslage um 14,4 Zähler auf -28,2 Saldenpunkte und der Indikator für die Geschäftserwartungen gibt um 3,7 Zähler auf -24,5 Saldenpunkte nach.
German Private Equity Barometer Q3 2023(PDF, 325 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Belastungsfähigkeit des Mittelstands wird auf die Probe gestellt: bislang nur leichte Blessuren, aber erhöhte Anspannung ist spürbar
Erneut wurde im zurückliegenden Jahr die Resilienz der mittelständischen Unternehmen auf die Probe gestellt. Doch trotz aller Belastungsfaktoren sind die Blessuren überschaubar geblieben. Die Investitionen und die Umsätze haben zugelegt, auch preisbereinigt standen Zuwächse zu Buche. Die Gewinnmargen wurden dennoch belastet, trotz teilweiser Kostenweitergabe. Die Kapitalstruktur der Unternehmen zeigt sich aber insgesamt robust. Die Liquiditätslage ist komfortabel, die Schuldentragfähigkeit ist weiter gegeben Auch die Eigenkapitalausstattung blieb trotz Energiekrise stabil. Aktuell blicken die Unternehmen aber mit Skepsis auf ihre Geschäftsentwicklung: Die Konjunkturaussichten sind gedämpft, die Investitions- wie auch die weiteren Umsatzaussichten sind eingetrübt und der Kreditzugang wird schwieriger. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2023 und gibt ein umfassendes Lagebild zur gegenwärtigen Situation im Herbst 2023 als auch zur Entwicklung der Unternehmen im abgelaufenen Jahr.
KfW-Mittelstandspanel 2023(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Kreditinteressierte Unternehmen sehen sich in den Verhandlungen über Bankdarlehen mit zunehmenden Hindernissen konfrontiert. Die KfW-ifo-Kredithürde für die mittelständischen Unternehmen erhöhte sich im dritten Quartal beträchtlich und erreichte mit 31,7 % einen neuen Höchstwert seit der Veränderung der Methodik im Jahr 2017. Während der Finanzmarktkrise und zu Beginn der 2000er-Jahre berichtete jedoch ein noch deutlich höherer Prozentsatz der befragten Unternehmen mit strengeren Kreditzugangsbedingungen konfrontiert zu sein.
Zwei Gründe dürften für die wachsenden Schwierigkeiten der Unternehmen bei einer gewünschten Kreditaufnahme wesentlich sein. Erstens sind die Kreditzinsen im Zuge der Inflationsbekämpfung auch über den Sommer weiter gestiegen und zweitens ist davon auszugehen, dass die Finanzinstitute vor dem Hintergrund der verschlechterten Wirtschaftsstimmung bei Kreditanfragen genauer hinschauen.
Fokus Volkswirtschaft
Leasing ist ein im Mittelstand etabliertes Beschaffungsinstrument. Dies zeigen erstmalig repräsentative Zahlen des KfW-Mittelstandspanels zur Leasingnutzung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Zuletzt hat mehr als jeder fünfte Mittelständler in Deutschland Leasing zur Anschaffung von Anlagegütern in Anspruch genommen.
Die Nutzung von Leasing im Mittelstand wird aber vor allem vom Pkw-Leasing dominiert. Rund 80 % der KMU, die in den Jahren 2021 oder 2022 Leasingverträge abgeschlossen haben, taten dies, um Pkw anzuschaffen.
Auch ein direkter Vergleich zur klassischen Investition (Kauf) verdeutlicht die weiterhin nachrangige Bedeutung von Leasing bei der Beschaffung von Anlagegütern. Nichtsdestotrotz hat Leasing das Potenzial einen wichtigen Beitrag bei der dualen Transformation der Wirtschaft zu leisten. Denn für Investitionsprojekte in den Bereichen Digitalisierung und Klimaneutralität bietet sich Leasing als geeignete (Finanzierungs-) Alternative an.
Im Dashboard zum deutschen Venture Capital-Markt erläutert KfW Research quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Im Q2 2023 wurden durch deutsche Start-ups in 266 Finanzierungsrunden insgesamt knapp 2,5 Mrd. EUR eingeworben. Somit hat das Dealvolumen im Jahr 2023 das zweite Quartal in Folge zugelegt (+25 % QoQ). Die Anzahl der Deals war dagegen leicht rückläufig (-8 %). Nach der Abkühlung im Jahr 2022 hat sich also der deutsche VC-Markt im ersten Halbjahr 2023 vorerst deutlich stabilisiert. Auf das gesamte erste Halbjahr 2023 gesehen lag das Dealvolumen wieder höher als in den 6 Monaten zuvor.
KfW Venture Capital-Dashboard Q2 2023(PDF, 950 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Nach den Rekordzuwächsen im vergangenen Jahr erreichte das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft deutscher Banken mit Firmenkunden im ersten Quartal nur noch knapp den Vorjahreswert. Auch für das zweite Quartal deuten die bereits verfügbaren Daten auf Stagnation hin. Die Banken tendieren bei der Kreditvergabe weiter zur Vorsicht, aber ein Ende der Straffungen der Kreditzugangskriterien scheint in Sichtweite zu kommen.
Die Kreditnachfrage entwickelt sich indes verhalten. Krisenbedingte Liquiditätsbedarfe haben sich weitgehend zurückgebildet. Hohe Zinsen und schwache Konjunkturaussichten dämpfen den Appetit auf Finanzierungen zu Investitionszwecken.
Für das dritte Quartal rechnen wir mit einem Rückgang des Neugeschäfts um 10 % ggü. dem außerordentlich starken Vorjahresquartal. Falls sich die Investitionstätigkeit der Unternehmen jedoch schwächer zeigt als von uns erwartet, könnte die Schrumpfung der Kreditvergabe noch deutlicher ausfallen.
KfW-Kreditmarktausblick August 2023(PDF, 157 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen haben KMU im vergangenen Jahre sorgenvoll auf ihre Kapitalstruktur blicken lassen. Doch wie schon zuvor hat der Mittelstand auch in dieser Krise Flexibilität bewiesen. Umfangreiche Anpassungsmaßnahmen haben die Unternehmen befähigt, die gestiegenen Energiekosten besser zu schultern.
Dies hat auch den Druck auf die Kapitalstruktur der KMU reduziert, wie eine aktuelle Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels vom März 2023 zeigt. Wieder deutlich optimistischer blicken die KMU derzeit auf die Entwicklung ihrer Eigenkapitalquote im laufenden Geschäftsjahr. Fast drei Viertel der Unternehmen erwarten, dass sie ihre Eigenkapitalausstattung im Jahr 2023 im Vergleich zu den Vorjahren konstant halten oder sogar verbessern können.
Vieles deutet also darauf hin, dass der Mittelstand mit Blick auf seine Eigenkapitalausstattung die Energiekrise mit überschaubaren Blessuren überstanden hat.
Nach der Lockerung der Kreditvergabepolitik zu Jahresbeginn überwog bei den Finanzinstituten im zweiten Quartal wieder die Vorsicht. Sowohl für den Mittelstand als auch für Großunternehmen waren überdurchschnittlich hohe Hürden beim Kreditzugang zu überwinden. Während die KfW-ifo-Kredithürde (25,6 %) für KMU sich kaum bewegte, gaben merklich mehr größere Unternehmen (17,9 %) an, auf restriktive Banken zu treffen.
Positives gibt es über die kleinen und mittleren Dienstleister und die großen Bauunternehmen zu berichten. Für Kreditinteressierte aus diesen beiden Wirtschaftsbereichen gestalteten sich Kreditverhandlungen nun deutlich einfacher, nachdem sie zuvor auf besonders große Skepsis bei den Banken gestoßen waren.
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich zum Halbjahr 2023 erneut verbessert. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 12,4 Zähler auf -22,2 Saldenpunkte. Der Stimmungseinbruch zum Jahresende 2022 wurde somit annähernd wieder wettgemacht. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verharrt dabei allerdings auf sehr niedrigem Niveau, während die Geschäftserwartungen zum zweiten Mal in Folge deutlich positiver beurteilt wurden. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage erhöht sich leicht auf -40,1 Saldenpunkte (+6,1 Zähler), der Indikator für die Geschäftserwartung klettert auf -4,4 Saldenpunkte (+18,8 Zähler).
German Venture Capital Barometer Q2 2023(PDF, 198 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich das Geschäftsklima im zweiten Quartal 2023 wieder deutlich abgekühlt. Der Geschäftsklimaindikator sinkt um -19,5 Zähler auf -32,0 Saldenpunkte. Das Lageurteil ist deutlich eingeknickt und auch die Geschäftserwartungen verschlechterten sich. So fällt der Indikator für die aktuelle Geschäftslage um 26,8 Zähler auf -43,0 Saldenpunkte und der Indikator für die Geschäftserwartungen gibt um 12,3 Zähler auf -21,1 Saldenpunkte nach.
German Private Equity Barometer Q2 2023(PDF, 191 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Im Dashboard zum deutschen Venture Capital-Markt erläutert KfW Research quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Im abgelaufenen ersten Quartal 2023 wurden auf dem deutschen VC-Markt insgesamt 1,9 Mrd. EUR in 254 Finanzierungsrunden investiert. Zwar zeigt sich der Markt damit kurzfristig unbeeindruckt von der Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank. Eine Trendwende bleibt jedoch aufgrund anhaltend nachteiliger Rahmenbedingungen (Inflation, Straffung der Geldpolitik, schlechte Aussichten für Börsengänge) weiter abzuwarten.
KfW Venture Capital-Dashboard Q1 2023(PDF, 528 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Nach dem Rekordwachstum im Sommer hat sich das Geschäft mit neuen Unternehmensdarlehen im Schlussquartal 2022 wieder beruhigt. Die Entspannung an den Energiemärkten und das Abklingen der Lieferkettenprobleme sorgt dafür, dass die Unternehmen weniger Finanzierungen benötigen, um die ungeplanten Mittelbedarfe abzudecken.
Dennoch war der Anstieg des von KfW Research berechneten Kreditneugeschäfts deutscher Banken mit Unternehmen und Selbstständigen mit 19 % im Vorjahresvergleich immer noch sehr kräftig, obwohl das Wachstumstempo sich nahezu halbiert.
Im ersten Halbjahr 2023 rechnen wir mit einer Fortsetzung der Abkühlung im Kreditgeschäft. Dazu tragen neben den höheren Zinsen schwunglose Unternehmensinvestitionen und ein überdurchschnittlich schwieriger Zugang zu Bankdarlehen bei.
KfW-Kreditmarktausblick März 2023(PDF, 300 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Climate-Tech Investitionen sind auf dem VC-Markt auf dem Vormarsch. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von KfW Research, die Entwicklungen, Potenziale und Herausforderungen von Climate-Tech auf dem deutschen VC-Markt analysiert. Für den deutschen VC-Markt spielen Climate-Tech eine wichtige Rolle. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland über 1,5 Mrd. EUR in 118 Finanzierungsrunden investiert. Der deutliche Zuwachs bei Climate-Tech Investitionen auf dem deutschen VC-Markt, war größer als bei den Investitionen im Rest des Marktes. Aufgrund der Größe des VC-Marktes in den USA stehen dort je Start-up jedoch wesentlich mehr Mittel zur Verfügung. Eine Befragung unter deutschen VC-Investoren verdeutlicht, dass sich hohe Wachstumschancen vor allem aufgrund der zu erwartenden steigenden Nachfrage durch Marktakteure ergeben. Auf der anderen Seite bilden ein hohes technologisches Risiko und der hohe Finanzierungsbedarf für Investoren eine besondere Herausforderung im Bereich Climate-Tech.
Wagniskapital für Net Zero: Potenziale und Herausforderungen(PDF, 583 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zu Venture Capital in unserem Dossier Venture Capital
Weitere Informationen zu Klimaneutralität
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich im ersten Quartal 2023 erneut aufgehellt. Der Geschäftsklimaindikator steigt um 17,7 Zähler auf -12,9 Saldenpunkte. Das Lageurteil hat sich deutlich verbessert und die Geschäftserwartungen wurden viel optimistischer. So steigt der Indikator für die aktuelle Geschäftslage um 20,4 Zähler auf -16,7 Saldenpunkte und der Indikator für die Geschäftserwartungen klettert um 15,0 Zähler auf -9,1 Saldenpunkte.
German Private Equity Barometer Q1 2023(PDF, 248 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich das Geschäftsklima im Startquartal 2023 leicht verbessert. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments legt um 7,6 Zähler auf -34,9 Saldenpunkte zu. Nach dem starken Stimmungseinbruch im Schlussquartal 2022 bleibt das Geschäftsklima somit aber auf sehr niedrigem Niveau. Die Insolvenz der Silicon Valley Bank hat die Stimmungserholung belastet.
German Venture Capital Barometer Q1 2023(PDF, 231 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Deutsche Unternehmen kommen wieder etwas leichter an Kredit. Die KfW-ifo-Kredithürde für das erste Quartal 2023 liegt mit einigem Abstand unter den zuvor erreichten Höchstständen. Dennoch empfindet immer noch rund ein Viertel der kleinen und mittleren Unternehmen das Verhalten der Banken in Kreditverhandlungen als restriktiv. Damit bleibt der Kreditzugang überdurchschnittlich schwierig.
Die Lockerung der Kreditpolitik dürfte vor allem auf die Entschärfung der Energiekrise zurückzuführen sein. Aufgrund der verbesserten gesamtwirtschaftlichen Risikolage werden Kreditausfälle weniger wahrscheinlich.
Fokus Volkswirtschaft
Die Nutzung digitaler Kommunikationswege zwischen den Unternehmen im Mittelstand und Kreditinstituten hat sichtbar zugelegt. Gleichzeitig geht die Filialnutzung zurück, wie eine Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels zeigt. Im Jahr 2021 nahm nur noch die Hälfte aller Unternehmen einen Geschäftstermin vor Ort in einer Bank- oder Sparkassenfiliale wahr. Insgesamt suchten 1,88 Mio. Unternehmen eine Filiale auf – und damit 560.000 Unternehmen weniger als noch im Jahr 2017. Dennoch ist der Stellenwert persönlicher Kontakte für den Mittelstand weiter ausgesprochen hoch. Das spiegelt sich in der noch immer sehr hohen Relevanz der Hausbank wider. Trotz des Rückbaus von Filialen besteht auch weiterhin ein ausgeprägtes Netz von vor allem regional orientierten Kreditinstituten, das sich für den Mittelstand auszuzahlen scheint. Im Durchschnitt benötigten die kleinen und mittleren Unternehmen im Jahr 2021 lediglich etwas mehr als 15 Minuten bis zur nächsten Filiale ihrer Hausbank.
Weitere Analysen in unserem Dossier Mittelstand
Im neuen Dashboard zum deutschen Venture Capital-Markt erläutert KfW Research quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland. Im Zentrum stehen die Investitionstätigkeit in Anzahl und Volumen von VC-Deals mit deutschen Start-ups nach bspw. Finanzierungsphase, Investorenherkunft oder Technologiebereiche, die Exittätigkeit sowie der Marktvergleich mit wichtigen internationalen Benchmarks. Ein Blick auf die Entwicklung von Venture Debt-Transaktionen rundet die Übersicht ab.
Die Ergebnisse aus Q4 2022 sind: Ein solides Jahr 2022 auf dem deutschen Venture Capital-Markt schließt mit erneutem Rückgang der Investitionstätigkeit im 4. Quartal ab. Insgesamt wurden 196 Deals mit einem Volumen von 1,4 Mrd. EUR getätigt. Die schwierigeren Marktbedingungen gehen nach wie vor insbesondere zu Lasten späterer Finanzierungsrunden im Scaleup Bereich. Auffällig ist darüber hinaus ein erneuter Rückgang der Bedeutung US-amerikanischer Investoren im Q4 2022.
KfW Venture Capital-Dashboard Q4 2022(PDF, 429 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die Diskussion um eine wachsende Zahl von Zombie-Unternehmen im Mittelstand ist nicht neu. Auftrieb erfuhren entsprechende Sorgen zuletzt dadurch, dass die befürchte Insolvenzwelle im Zuge der Corona-Krise ausblieb. Diese Sorge erscheint allerdings unbegründet. Das zeigt eine Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels. Nur etwa 4 % aller kleinen und mittleren Unternehmen zeigen eine kritische Schuldentragfähigkeit. Sie sind aufgrund geringer Profitabilität nicht in der Lage, ihren Zinsverpflichtungen nachzukommen. Ein Zuwachs des Anteils von finanziell schwachen Unternehmen in den Krisenjahren ist nicht auszumachen. Neben wirtschaftspolitischen Maßnahmenpaketen haben Anpassungs- bzw. Innovationsfähigkeit, eine auch in Krisenzeiten stabile Ertragskraft sowie ein in der Breite solides finanzielles Fundament den Mittelstand gut durch die Krise gebracht.
Volkswirtschaft Kompakt
Venture Capital-Investoren schätzen die Verfügbarkeit von Venture Debt im vierten Quartal 2022 mehrheitlich negativ ein. Der Lageindikator rutsch auf -11,8 Saldenpunkte ab, der Erwartungsindikator auf -20,6 Saldenpunkte. Mit Sicht auf sechs Monate wird also der Erhalt von Venture Debt eher schwieriger werden. Das zeigt der neue Stimmungsindikator zur Verfügbarkeit von Venture Debt, der im Rahmen des German Venture Capital Barometers vierteljährlich erhoben wird. Die steigende Nachfrage nach Venture Debt schränkt offenbar dessen Verfügbarkeit ein. So ist die Zahl der Venture Debt-Finanzierungen 2022 deutlich gestiegen. Angesichts derzeit rückläufiger Venture Capital-Investitionen dürfte die Nachfrage nach Venture Debt auch 2023 hoch bleiben.
VC-Investoren sehen Verfügbarkeit von Venture Debt schwinden(PDF, 155 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich im vierten Quartal des Jahres positiv entwickelt. Der Geschäftsklimaindikator steigt um 9,2 Zähler auf -30,8 Saldenpunkte. Zwar fiel das Lageurteil erneut schlechter aus, das wurde allerdings durch die Verbesserung der Geschäftserwartungen überkompensiert. Konjunkturoptimismus lässt die Stimmung steigen.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2022(PDF, 160 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich zum Jahresende deutlich abgekühlt. Nachdem die Talfahrt der Marktstimmung im Spätsommer stoppte, gab es im Schlussquartal erneut einen Stimmungseinbruch. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments sackte um 25,6 Zähler auf -42,9 Saldenpunkte ab. Abgesehen vom beispiellosen Corona-Schock im ersten Quartal 2020 war die Stimmung zuletzt nur vor 20 Jahren schlechter. Wertberichtigungen zum Jahresabschluss haben die Marktstimmung stark belastet.
German Venture Capital Barometer 4. Quartal 2022(PDF, 216 KB, barrierefrei)
Im Schlussquartal 2022 ist die KfW-ifo-Kredithürde für kleine und mittlere Unternehmen zum dritten Mal in Folge angestiegen. 31,3 % der befragten Mittelständler, die sich in Kreditverhandlungen befanden, stufen das Verhalten der Banken als restriktiv ein. Das sind 3,4 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die Kredithürde für den Mittelstand hat damit zugleich einen neuen Höchststand seit Einführung der aktuellen Befragungsmethodik im Jahr 2017 erreicht. Vor allem die mittelständischen Firmen aus Einzelhandel (+8,6 Prozentpunkte) und der Dienstleistungssektor (+6,7 Prozentpunkte) waren von den strafferen Kreditvergabekonditionen betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe (-2,9 Prozentpunkte) hat sich die angespannte Situation am Kreditmarkt im Vergleich zum Vorquartal leicht aufgehellt.
Das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen in Deutschland mit Unternehmen und Selbstständigen ist im dritten Quartal 2022 um den Rekordwert von 36,1 % gestiegen, wie der neue KfW-Kreditmarktausblick von KfW Research zeigt. Das Wachstum neuer Kredite fällt damit noch einmal um 15 Prozentpunkte stärker aus als im Vorquartal. Zum Jahresende dürfte das Wachstum am Kreditmarkt jedoch beginnen nachzulassen.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2022(PDF, 205 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Finanzwirtschaft stellt die Finanzierung für einen großen Teil der notwendigen Investitionen für die Klimatransformation bereit und bepreist die dabei möglichen Risiken. Green Finance-Maßnahmen können originäre Klimapolitik unterstützen. Dafür braucht es einen Rahmen, der dazu beiträgt Nachhaltigkeit in der Breite des Markts zu verankern und strukturelle Hemmnisse bei der Verfügbarkeit besonders relevanter Kapitalquellen sowie beim Zusammenspiel zwischen verfügbarem Kapital und notwendigen Investitionen abzubauen. Eine Lenkung von Finanzströmen in nachhaltige Investitionen in der Breite wird aber nur dann gelingen, wenn sich die relativen Preise in der Realwirtschaft durch einen ambitionierten CO2-Preis belastbar verändern.
Green Finance: der Finanzmarkt als Hebel für die Klimatransformation?(PDF, 311 KB, barrierefrei)
Die Disruption der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Energieverknappung, Lieferengpässe und dem daraus resultierendem massiven Kostendruck ist auch am Unternehmenskreditmarkt unübersehbar. Trotz der sich anbahnenden Rezession und zunehmender Eintrübung der Finanzierungsbedingungen haben deutsche Unternehmen und Selbstständige im zweiten Quartal in großem Umfang neue Bankdarlehen aufgenommen.
Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft stieg im Vergleich zum Vorjahr um immense 21,3 %. Das ist ein neuer Rekordzuwachs.
Ausschlaggebend für dieses starke Wachstum war eine Kombination aus hohem Finanzierungsbedarf für Betriebsmittel und Lagerhaltung, den Krediten der KfW an Unternehmen des Energiesektors im Auftrag des Bundes zur Sicherung der Energieversorgung sowie der sehr schwachen Kreditvergabe im zweiten Quartal des Jahres 2021.
KfW-Kreditmarktausblick Oktober 2022(PDF, 216 KB, barrierefrei)
Mobilisierung von Gründerinnen ist wirtschaftliche Chance und gesellschaftliche Aufgabe
Frauen sind bei Existenzgründungen in Deutschland mit einem Anteil von durchschnittlich 39 % strukturell unterrepräsentiert. Neben expliziten Hemmnissen, wie etwa Fehlanreize im Transfersystem, bremsen vor allem kulturelle Rahmenbedingungen als weiche Faktoren die Gründungstätigkeit von Frauen.
Um Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen entlang des gesamten Gründungsprozesses – von Gründungswunsch bis Realisierung – herzustellen, bedarf es eines breit angelegten und tiefgreifenden Wandels. Vier Zielbereiche erscheinen dabei vorrangig:
1) Den Gründungswunsch von Frauen zu erhöhen,
2) mehr Gründerinnen von „Unternehmen“ zu bewirken,
3) mehr Gründerinnen mit Wachstums-, Technologie- und Innovationsorientierung zu bewirken und
4) den Zugang von Gründerinnen zu Venture Capital zu verbessern.
Female Entrepreneurship(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Grafiken und Informationen auf unserer Themenseite Female Entrepreneurship
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich im dritten Quartal des Jahres erneut deutlich abgekühlt. Der Geschäftsklimaindikator fällt um 16,2 Zähler auf -40,4 Saldenpunkte. Einen so niedrigen Wert gab es bisher nur während der Finanzkrise Anfang 2009 sowie beim Ausbruch der Corona-Pandemie 2020. Das Erwartungsurteil liegt deutlich unter dem Lageurteil, womit die Private Equity-Investoren von einer weiteren deutlichen Abkühlung des Geschäftsklimas in den nächsten sechs Monaten ausgehen.
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2022(PDF, 278 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich im Spätsommer stabilisiert. Die Abkühlung der Marktstimmung fand somit ein Ende, obwohl die Notenbanken im 3. Quartal 2022 zur Bekämpfung der Inflation konsequent die Leitzinsen erneut deutlich erhöhten. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments liegt kaum verändert bei -17,9 Saldenpunkte (+0,3 Zähler). Geschäftslage und Geschäftserwartungen haben sich dabei angenähert. So zeigt sich der Indikator für die aktuelle Geschäftslage etwas schwächer, während der Indikator für die Geschäftserwartung dagegen leicht steigt.
German Venture Capital Barometer 3. Quartal 2022(PDF, 165 KB, barrierefrei)
Der Mittelstand hat die Pandemie weitgehend verdaut, aber Ukraine-Krieg und Energiekrise verdüstern die Aussichten
Dem Mittelstand bleibt nach der Corona-Pandemie kaum Zeit zum Luftholen. Ukraine-Krieg und Energiekrise setzen den Unternehmen derzeit zu. Energiepreise sind der Unsicherheitsfaktor Nummer eins und die vollen Preiseffekte werden erst noch durchschlagen. Die Stimmung in den Unternehmen hat sich merklich eingetrübt. Im Jahr 2022 zeichnet sich bereits jetzt Investitionszurückhaltung, Druck auf die Eigenkapitalquoten und ein erschwerter Kreditzugang ab. Zumindest stand der Mittelstand zu Beginn der Krise auf einem soliden Fundament. Die harten Einschnitte des ersten Krisenjahres wurden im Jahr 2021 weitgehend wettgemacht. Umsätze, Beschäftigung und Profitabilität stiegen, auch die Eigenkapitalquoten erholten sich im Vorjahr deutlich. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2022 und gibt ein umfassendes Lagebild zur gegenwärtigen Situation im Herbst 2022 als auch zur Entwicklung der Unternehmen im abgelaufenen Jahr.
KfW-Mittelstandspanel 2022(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Mittelstandspanel
Grafiken und weitere Informationen im Dossier Mittelstand
Für mittelständische Unternehmen hat sich das Kreditklima im dritten Quartal abrupt verschlechtert. Die KfW-ifo Kredithürde für den Mittelstand ist mit einem beträchtlichen Satz auf ein neues Rekordhoch gestiegen: 27,9 % der befragten Unternehmen, die Kreditverhandlungen führten, berichteten von einem restriktiven Verhalten der Banken.
Von den Schwierigkeiten beim Kreditzugang sind von allen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Dienstleistungsanbieter am stärksten betroffen, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe. Energiekrise, steigende Zinsen und die absehbare Rezession dürften die wesentlichen Faktoren sein, die die Banken zu einer Verschärfung ihrer Kreditvergabepolitik gegenüber den KMU veranlassen. Großunternehmen begegnen die Finanzinstitute derzeit noch mit deutlich mehr Entgegenkommen. Die Kredithürde für diese Größenklasse ist zuletzt zweimal in Folge auf nur noch 11,2 % gesunken
Noch im letzten Jahr befand sich der Venture Capital (VC) Markt in einer beispiellosen Boom-Phase. Seit Beginn des Jahres hat sich der Markt jedoch im Angesicht der sich eintrübenden Rahmenbedingungen deutlich abgekühlt. Investoren passen ihre Strategie der aktuellen Marktlage an. Waren es zu Zeiten günstigen Kapitals vor allem schnelle Wachstumsperspektiven, rücken nun Wirtschaftlichkeit und Robustheit der Start-ups stärker in den Mittelpunkt. Start-ups müssen ihre Geschäftsmodelle und Finanzplanung diesen neuen Bedingungen anpassen. Eine robuste Entwicklung des Investitionsvolumens im ersten Halbjahr zeigt, dass solide Geschäftsmodelle trotz einer höheren Unsicherheit im Markt bisher gute Finanzierungsbedingungen vorgefunden haben.
Venture Capital: Investoren passen ihre Prioritäten dem Abschwung an (PDF, 103 KB, barrierefrei)
Nach einer deutlichen Verschlechterung des Finanzierungsklimas in der Corona-Krise hat sich die Situation für die Unternehmen im vergangenen Jahr wieder etwas entspannt. Dies zeigen die Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2022, die KfW Research gemeinsam mit 17 Spitzen-, Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft durchgeführt hat. Die sich eintrübende Konjunktur und die zunehmende Straffung der Geldpolitik infolge der Ukraine-Krise stellen die Unternehmensfinanzierung nun vor neue Herausforderungen.
Eine zentrale Aufgabe bleibt die Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft. Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass Nachhaltigkeit einen wachsenden Stellenwert für die Unternehmen hat. Auch in Kreditverhandlungen spielt das Thema vielfach bereits eine Rolle. Gebremst werden die Unternehmen in ihrem Engagement für mehr Nachhaltigkeit vor allem durch fehlende finanzielle und personelle Ressourcen.
Unternehmensbefragung 2022(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Unternehmensbefragung
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat auch im zweiten Quartal des Jahres nachgegeben. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments fällt um 17,8 Zähler auf -24,7 Saldenpunkte. Die Geschäftserwartungen sind dabei stärker betroffen als die aktuelle Geschäftslage. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage verliert 13,2 Zähler auf -10,9 Saldenpunkte. Der Indikator für die Geschäftserwartungen fällt um 22,5 Zähler auf -38,5 Saldenpunkte.
German Private Equity Barometer Q2 2022(PDF, 174 KB, barrierefrei)
Eine historische Zinserhöhung durch die FED in den USA und Erwartungen über einen strafferen Kurs der EZB haben die Stimmung auf dem deutschen VC-Markt im zweiten Quartal weiter auf Talfahrt geschickt. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments fällt um 26,0 Zähler auf -18,5 Saldenpunkte. Die Geschäftserwartungen haben sich dabei stärker eingetrübt als die Geschäftslage. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sinkt auf -7,6 Saldenpunkte (-20,6), der Indikator für die Geschäftserwartung verliert 31,4 Zähler auf -29,4 Saldenpunkte.
German Venture Capital Barometer Q2 2022(PDF, 230 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Studie vergleicht die Finanzierung von Innovationsvorhaben mit jener von materiellen Investitionen. Das zentrale Ergebnis ist, dass selbst wenig anspruchsvolle Innovationen kaum mithilfe von Bankkrediten finanziert werden – auch wenn das allgemeine Finanzierungsklima historisch günstig ist. Grund hierfür sind die spezifischen Merkmale von Innovationsvorhaben, die insbesondere einer Finanzierung mit Bankkrediten entgegenstehen.
Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen hat im ersten Quartal einen weiteren Satz nach oben gemacht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchsen die neuen Bankdarlehen um 15,5 %. Das starke Kreditwachstum ist vor allem auf kurzfristigen Finanzierungsbedarf höherer Lagerhaltung, die gestörte Lieferketten auffangen soll, und Zinssicherungsmotive vor dem Hintergrund der geldpolitischen Straffung zurückzuführen.
Für mittelständische Unternehmen, die Kredite benötigen, wachsen die Schwierigkeiten Die KfW-ifo-Kredithürde ist im zweiten Quartal nach einer Phase der Entspannung auf 20,8 % angestiegen.
In Folge des Angriffs Russlands haben sich die konjunkturellen Aussichten in Deutschland deutlich eingetrübt. Hohe Energiekosten und steigende Zinsen tragen bei den Banken zu mehr Vorsicht bei der Kreditvergabe bei. Davon sind KMU über nahezu alle Wirtschaftsbereiche hinweg betroffen. Eine Ausnahme bildet jedoch der Einzelhandel, dessen Geschäftsaussichten von der Aufhebung der meisten Infektionsschutzmaßnahmen profitiert haben dürfte.
Fokus Volkswirtschaft
In Deutschland bestehen bei wichtigen Zukunftstechnologien in vielen Bereichen gute Entwicklungsmöglichkeiten. Für die Umsetzung solcher Innovationen nimmt die Finanzierung von Start-ups mit Venture Capital eine bedeutende gesamtwirtschaftliche Rolle ein.
Diese Finanzierung wichtiger Zukunftstechnologien mit Venture Capital konzentriert sich in Deutschland auf die klassischen ingenieurstechnischen Stärken in den Bereichen Automotive und Produktion. Großer Rückstand etwa auf die USA und das UK bestehen vor allem bei Digital- und Umwelttechnologien. Um die Marktchancen in diesen Bereichen zu nutzen, besteht weiterer Handlungsbedarf.
Venture Capital: Marktchancen in Zukunftstechnologien(PDF, 273 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
VC-Investoren sehen für 2022 eine zunehmende Bedeutung für eine Reihe von Sektoren. Allem voran wird davon ausgegangen, dass Greentech / Climate-tech, Deeptech und Cybersecurity eine größere Rolle spielen werden. Pessimistisch gestimmt sind die Investoren dagegen für den E-commerce-Sektor. Hinsichtlich der Herausforderungen beurteilen die VC-Investoren höhere geopolitische und wirtschaftspolitische Unsicherheit für 2022 als am belastendsten.
Trends in Market: Krieg wirkt sich auf Investorenerwartungen aus(PDF, 125 KB, barrierefrei)
Zwei Jahre nach dem Corona-Schock knickt das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt erneut ein. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments fällt im 1. Quartal 2022 um 35 Zähler auf 7,2 Saldenpunkte. Ursächlich dafür dürften die sich inflationsbedingt verschärfende Zinswende sowie die kriegsbedingt gestiegene wirtschaftliche Unsicherheit sein. Der Indikator für die Geschäftslage sinkt auf 12,8 Saldenpunkte (-33,0), der Indikator für die Geschäftserwartung auf 1,7 Saldenpunkte (-37,0).
German Venture Capital Barometer 1. Quartal 2022(PDF, 153 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt ist zum Jahresstart deutlich abgekühlt. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments fällt um 27,5 Zähler auf -7,2 Saldenpunkte. Der eskalierte Krieg in der Ukraine und die sich damit stark erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit dürften maßgeblich für den Klimaeinbruch sein. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage verliert 24,4 Zähler auf 2,2 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartungen fällt um 30,6 Zähler auf -16,5 Saldenpunkte.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2022(PDF, 153 KB, barrierefrei)
Am Unternehmenskreditmarkt ist es im Schlussquartal 2021 zu einer Trendwende gekommen. Im Vergleich zum Vorjahr wuchsen die neuen Bankdarlehen um 8,2 %. Banken hatten einen starken Anreiz, zum Ende der besonderen Referenzperiode für TLTRO III Geschäfte eine ausreichende Nettokreditvergabe zum Erhalt der EZB Sonderzinskonditionen vorweisen zu können.
Mit dem erschütternden Angriff Russlands auf die Ukraine gehen enorme Unwägbarkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung einher. Nach Kriegsbeginn erhobene Umfragedaten von Banken und Unternehmen sprechen jedoch für anhaltendes Kreditwachstum im ersten Halbjahr. Danach dürfte das Neugeschäft an Schwung verlieren, denn es zeichnet sich eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen ab. Vor dem Hintergrund des Kriegs werden Ausfallrisiken von den Banken neu bewertet und seit langer Zeit steigen die Zinskosten durch die graduelle Straffung der Geldpolitik wieder wahrnehmbar an.
Fokus Volkswirtschaft
Die aktuelle Studie von KfW Research untersucht die Hemmnisse der Digitalisierung im Mittelstand. Das zentrale Ergebnis ist, dass fehlendes Knowhow, Mängel bei der digitalen Infrastruktur und Schwierigkeiten bei der Finanzierung bremsen. Auf Hemmnisse stoßen in der Regel vor allem Unternehmen mit ambitionierten Digitalisierungsvorhaben. Finanzierungshemmnisse betreffen dagegen – aufgrund ihrer typischerweise schwächeren Bonität – häufiger kleine Unternehmen.
Vielfältige Hemmnisse bremsen die Digitalisierung im Mittelstand(PDF, 401 KB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Digitalisierung
Der Zugang zu Krediten hat sich für mittelständische Unternehmen im ersten Quartal verbessert. Die KfW-ifo-Kredithürde fiel auf 17,7 % und ist innerhalb eines Jahres damit um nahezu 5 Prozentpunkte gesunken.
Ob sich die Entspannung beim Kreditzugang fortsetzen wird, ist angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fraglich. Der Krieg mitten in Europa schwächt die Konjunktur über eine massive Verteuerung der Energie, die Verschärfung von Materialengpässen bringt enorme Unsicherheit. Daher ist von einer Neubewertung der Ausfallrisiken durch die Finanzinstitute und einer Anpassung der Kreditvergabepolitik auszugehen. Ein erstes Anzeichen könnte der deutliche Anstieg der Kredithürde für Großunternehmen (+6,2 Prozentpunkte auf 14,2 %) sein. Besonders betroffen waren die in die internationale Arbeitsteilung stark eingebundenen, großen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes.
Volkswirtschaft Kompakt
Für den Innovationsstandort Deutschland stellt die Abwanderung von Start-ups einen Verlust von Knowhow und Beschäftigungspotenzial dar. Für den Schritt ins Ausland ist nach Einschätzung deutscher Wagniskapitalgeber ein besseres Finanzierungsumfeld der wichtigste Entscheidungsfaktor. So zählen bessere Finanzierungs- und Exitmöglichkeiten sowie ein vorteilhafteres Bewertungsniveau zu den bedeutendsten Abwanderungsmotiven deutscher Start-ups.
Finanzierungsumfeld wichtigstes Motiv bei der Abwanderung von Start-ups(PDF, 131 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Start-ups, die auf sehr neuen Technologien beruhen oder auf noch (weiter) zu entwickelnden Technologien basieren, können volkswirtschaftlich eine wichtige Rolle spielen. Investoren versuchen zunehmend deren Potenzial zu entfalten: International entfällt ein größer werdender Anteil am wachsenden Venture Capital-Markt auf Biotech- und Deeptech-Start-ups – auch in Deutschland. Hier ist der VC-Markt bezogen auf die Wirtschaftskraft aber kleiner als in relevanten Vergleichsmärkten. Der Rückstand auf die USA und UK ist groß. So gibt es trotz der Fortschritte in Deutschland weiteren Handlungsbedarf.
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt verharrt im 4. Quartal 2021 auf dem Bestwert des Vorquartals. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments bleibt bei 41,6 Saldenpunkten und beendet das Jahr 2021 somit auf seinem bisherigen Höchststand. Im Jahresmittel war das Geschäftsklima nach 2018 mit Abstand das höchste seit Start des Barometers.
German Venture Capital Barometer 4. Quartal 2021(PDF, 255 KB, nicht barrierefrei)
Nach der Stagnation im Vorquartal nimmt das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt zum Jahresende seinen Aufwärtstrend wieder auf. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments legt um 9,4 Zähler auf 20,2 Saldenpunkte zu. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage gewinnt dabei zum siebten Mal in Folge hinzu und auch die Geschäftserwartung fallen wieder etwas optimistischer aus.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2021(PDF, 254 KB, nicht barrierefrei)
Trotz der Verschärfung der Pandemielage zeigten die Banken gegenüber potenziellen Kreditnehmern aus dem Unternehmenssektor zum Jahresende wieder mehr Entgegenkommen. Allerdings sank die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand nur marginal, während Großunternehmen deutlich von Lockerungen beim Kreditzugang profitierten. Weniger als 1 von 10 der großen Unternehmen beklagte zuletzt noch ein restriktives Verhalten der Kreditinstitute.
Im gleichen Zeitraum zog die Kreditnachfrage der mittelständischen Unternehmen nach fünf Rückgängen in Folge wieder etwas an. Gemessen am längerfristigen Durchschnitt ist die Kreditnachfrage aber weiterhin als schwach einzuordnen. Omikron und die Störungen der globalen Lieferketten sind wesentliche Belastungsfaktoren für das Investitionsklima und dämpfen so den damit verbundenen Finanzierungsbedarf.
Der Tiefpunkt am Kreditmarkt liegt hinter uns. Das ist zum Jahresende eine positive Nachricht, auch wenn bei der Bewertung Zurückhaltung geboten ist. Denn im dritten Quartal haben die Banken noch einmal 7,6 % weniger neue Kredite vergeben als im letzten Jahr.
Schon im Schlussquartal könnte das Kreditwachstum aber ins Positive drehen. Ein großer Teil der sprunghaften Verbesserung ist jedoch auf den Wegfall des negativen Basiseffekts zurückzuführen. Darüber hinaus dürfte der externe Finanzierungsbedarf der Unternehmen aber etwas stärker steigen als gedacht. Dazu tragen die hartnäckigen Lieferengpässe bei. Sie verteuern Vorprodukte und Investitionsprojekte. Damit steigt der damit verbundene Mittelbedarf.
Mit dem Auftreten von Omikron werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nun erneut erheblich gestört. Wir rechnen mit erhöhter Volatilität des Kreditgeschäfts und sehen eine nachhaltig stärkere Erholung des Kreditmarkts zur Zeit erst in der zweiten Jahreshälfte.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2021(PDF, 105 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich im 3. Quartal 2021 weiter verbessert. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 4,9 Zähler auf 42,2 Saldenpunkte leicht über seinen bisherigen Bestwert des vorherigen Quartals. Die Indikatoren für Fundraising und Dealflow bleiben dabei weiterhin sehr gut. Bei Klimakomponenten wie den Exitmöglichkeiten und dem steuerlichen Rahmen gibt es dagegen stärkere Bewegungen.
German Venture Capital Barometer 3. Quartal 2021(PDF, 171 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hält im 3. Quartal 2021 das erreichte Niveau. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments steht kaum verändert bei 11,1 Saldenpunkten. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage gewinnt dabei hinzu, während die Geschäftserwartung wieder etwas pessimistischer ausfällt. Auch die einzelnen Klimakomponenten haben sich im Vergleich zum Vorquartal nur wenig verändert und ergeben ein positives Gesamtbild.
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2021(PDF, 167 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Krise beeinträchtigt die Gründungstätigkeit von Migranten und Migrantinnen in Deutschland offenbar besonders stark. Mit 110.000 Gründungen betrug ihr Anteil an der ohnehin rückläufigen Zahl der Existenzgründungen 2020 rund 21 %. Im Vorjahr hatte er noch bei 26 % gelegen. Der Gründungsanteil lag 2020 damit erstmalig seit 2009 wieder unter dem Anteil von Migrantinnen und Migranten an der Erwerbsbevölkerung. Trotz des Rückgangs ist ein coronabedingter Druck zur Selbstständigkeit sichtbar. So blieben Notgründungen häufig und der Fokus auf eine regionale Geschäftstätigkeit verstärkte sich. Die überdurchschnittlich häufige Wachstumsorientierung blieb aber vorhanden.
Mittelstand beweist Anpassungsfähigkeit in der Corona-Krise – Fundament der Kleinen allerdings mit sichtbaren Rissen
Der Mittelstand ist insgesamt glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2021. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit haben die kleinen und mittleren Unternehmen die Lasten der Corona-Krise gut wegstecken lassen. Vor allem der rasche Ausbau digitaler Vertriebswege hat die Umsatzverluste auf 277 Mrd. EUR begrenzt. Trotz Eintrübung der Ertragslage ist der befürchtete, massive Einbruch der Eigenkapitalausstattung in der Breite ausgeblieben. Die Kapitalstruktur der KMU zeigt sich im Aggregat stabil. Kleinere Unternehmen haben allerdings herbe Einschnitte hinnehmen müssen. Gelitten haben auch die Investitionen. Nie zuvor wurden so viele Pläne nicht umgesetzt und kleinere Projekte zur Krisenanpassung haben dominiert. An der Schwelle zur klimaneutralen Transformation und angesichts eines hohen Nachholbedarfs bei der Digitalisierung stehen die Unternehmen weiterhin vor großen Herausforderungen.
Das Geschehen am Kreditmarkt wird zurzeit von einer auffallend schwachen Kreditnachfrage der Unternehmen geprägt. Das zeigt die aktuelle Befragung zur KfW-ifo Kredithürde. Immer weniger Unternehmen verhandeln mit Banken über die Aufnahme von Krediten. Unter den Mittelständlern sank die entsprechende Quote im dritten Quartal auf unter 18 %. Das ist ein neues Rekordtief.
Die Kreditzugangshürden entwickelten sich im selben Zeitraum uneinheitlich, blieben aber für beide Größenklassen auf überdurchschnittlichen Niveaus. Dabei sind die Kreditbarrieren für mittelständische Unternehmen nach einem Rückgang im Vorquartal wieder höher geworden. Von den Verschärfungen betroffen sind besonders kleine und mittlere Dienstleister.
KfW-ifo-Kredithürde Oktober 2021(PDF, 87 KB, nicht barrierefrei)
Deutsche Unternehmen und Selbstständige haben im zweiten Quartal erheblich weniger Kredite aufgenommen als im Vorjahr. Nach den Berechnungen von KfW Research schrumpfte das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit den gewerblichen Kunden um 12,7 %. Einen höheren prozentualen Rückgang gab es zuletzt während der globalen Finanzkrise.
Die treibende Kraft hinter der Schwäche bleibt die geringe Nachfrage der Unternehmen. Vor allem die neuen Ausleihungen kurzfristiger Finanzierungsmittel bis zu einem Jahr liegen auf einem niedrigen Niveau. Die bessere Wirtschaftslage und der beschleunigte Fluss der staatlichen Hilfszahlungen dürften hierfür maßgeblich sein.
Auch wenn vieles dafür spricht, dass das Kreditwachstum in der zweiten Jahreshälfte die Talsohle hinter sich lassen kann, wird es noch dauern bis die Zuwachsraten wieder ins Plus drehen. Unserer Einschätzung nach dürfte dies Anfang 2022 der Fall sein.
KfW-Kreditmarktausblick September 2021(PDF, 89 KB, nicht barrierefrei)
Corona-Krise belastet Zahl der Start-ups – VC-affine Start-ups aber nur wenig betroffen
Der Bestand an innovations- oder wachstumsorientierten jungen Unternehmen in Deutschland hat durch die Corona-Krise gelitten. Im Jahr 2020 ging die Zahl der Start-ups auf 47.000 zurück. Im Vergleich zum Rückgang der Start-ups insgesamt blieb die Zahl der Venture Capital-affinen Start-ups mit 8.600 relativ stabil. Frauen sind im Start-up-Ökosystem deutlich unterrepräsentiert. Im langjährigen Durchschnitt machen Gründerinnen bei Start-ups 20 % aus und damit nur etwa die Hälfte des Anteils im Gründungsgeschehen insgesamt.
Der Stimmungsaufschwung auf dem deutschen Venture Capital-Markt setzt sich auch im 2. Quartal 2021 fort. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 10,5 Zähler auf 37,8 Saldenpunkte und markiert damit einen neuen Bestwert. Die Entwicklung der Klimakomponenten zu Fundraising, der Exitmöglichkeiten und der Stärke des Dealflows haben das Geschäftsklima befeuert. Alle drei Indikatoren haben neue Bestmarken gesetzt. Bei den Exitmöglichkeiten hat das IPO-Klima am stärksten angezogen, was den aktuell gut gefüllten IPO-Kalender widerspiegelt.
German Venture Capital Barometer 2. Quartal 2021(PDF, 243 KB, nicht barrierefrei)
Die Entwicklung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt hat seine positive Dynamik auch im 2. Quartal 2021 beibehalten und liegt erstmals nach dem Corona-Schock wieder über dem langjährigen Durchschnitt. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments steigt um 25,7 Zähler auf 13,4 Saldenpunkte. Die Bewertung der Geschäftserwartungen zieht dabei um die Hälfte stärker an wie die der aktuellen Geschäftslage. Erfreulich ist zudem, dass die Klimakomponenten weitgehend positive Werte aufzeigen, allen voran das Fundraising.
German Private Equity Barometer 2. Quartal 2021(PDF, 221 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Digitalisierung macht auch vor der Unternehmensfinanzierung nicht Halt. So besteht mittlerweile die Möglichkeit, Finanzierungen über Online-Kreditplattformen digitaler Anbieter im Internet abzuwickeln. Hier zeigt das KfW-Mittelstandspanel: Die Kreditfinanzierung über Online-Kreditplattformen ist im Mittelstand noch eine große Ausnahme. 2018 und 2019 nutzten rund 77.000 KMU diese Finanzierungsalternative mit einem Gesamtvolumen von 3,4 Mrd. EUR. In aller Regel handelte es sich um niedrige Finanzierungsvolumen. Allerdings gibt es ein (sehr) kleines Segment von Unternehmen, die Kreditplattformen sehr stark nutzen. Geschwindigkeit bis zur Finanzierungszusage und geringer Antragsaufwand sind Pluspunkte der Kreditplattformen. Auch kurzfristig ist nur geringes Wachstum zu erwarten. Die Corona-Pandemie könnte die Akzeptanz für digitale Finanzdienstleistungen jedoch grundsätzlich erhöhen und somit auch Online-Kreditplattformen langfristig einen Auftrieb geben.
Der Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen geht auch im zweiten Quartal 2021 trendmäßig zurück, wenngleich der Rückgang im Mittelstand etwas schwächer ausfiel als in den Vorquartalen.
Unsicherheit über die Überwindung temporärer Angebotsengpässe und den Einfluss von Virusvarianten dürften mitverantwortlich für die seit gut einem Jahr rückläufige Kreditnachfrage sein.
Die Banken verschärfen ihre Kreditvergabepolitik für Großunternehmen leicht, besonders Unternehmen im Bausektor sind hier betroffen. Der Mittelstand, vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor, kommt wieder deutlich leichter an Bankkredite.
KfW-ifo-Kredithürde Juli 2021(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Der Abwärtstrend am Unternehmenskreditmarkt hat sich zum Jahresbeginn vertieft. Gegenüber dem Vorjahr ging das Kreditneugeschäft deutscher Banken mit Unternehmen und Selbstständigen um 6,5 % zurück. Mit einem Einbruch dieser Größenordnung war auch aufgrund des pandemiebedingten Kreditschubs im Frühjahr 2020 zu rechnen.
Die unterdurchschnittliche Kreditnachfrage bleibt der bestimmende fundamentale Faktor für die Kreditmarktschwäche. Dazu trägt neben der zunehmenden Auszahlung staatlicher Finanzhilfen die wirtschaftliche Erholung maßgeblich bei. Da die Belastungen der Unternehmen durch Umsatzeinbußen zurückgehen, sinkt der Bedarf an neuen Bankkrediten. Ein Wermutstropfen bleibt die andauernde Investitionszurückhaltung der Unternehmen.
Angesichts der deutlichen Aufhellung der wirtschaftlichen Stimmung ist jedoch Besserung in Sicht. Mit dem Wegfall des negativen Basiseffekts und der kräftigeren Konjunktur im Herbst sollte auch am Kreditmarkt die Trendwende erfolgen.
KfW-Kreditmarktausblick Q2 2021(PDF, 107 KB, nicht barrierefrei)
Gründungstätigkeit 2020 mit Licht und Schatten: Corona-Krise bringt Tiefpunkt im Vollerwerb, birgt für viele aber auch Chancen
Durch die Corona-Krise ist die Gründungstätigkeit in Deutschland 2020 zurückgegangen. Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 537.000 gesunken, im Vollerwerb auf einen neuen Tiefpunkt. Gründerinnen und Gründer machten sich 2020 häufiger selbstständig, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Die Anzahl an Chancengründungen blieb somit relativ stabil. Die Corona-Krise hat branchenbedingt insbesondere selbstständige Frauen stark belastet. Die Zahl der Gründerinnen ging aber nur leicht zurück. Gründungsinteressierte Frauen haben sich wohl schneller auf die neuen Krisenbedingungen eingestellt und letztlich ihre Gründungspläne häufiger doch realisiert als Männer.
KfW-Gründungsmonitor 2021(PDF, 637 KB, nicht barrierefrei)
Corona-Krise belastet Unternehmen – Finanzierungsklima trübt sich ein.
Die KfW Bankengruppe hat in Zusammenarbeit mit 18 Wirtschaftsverbänden zum 20. Mal eine Unternehmensbefragung zu Bankenverhalten und Finanzierung durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Die Finanzierungssituation der Unternehmen hat sich verschlechtert. Der Anteil der Unternehmen, der von Schwierigkeiten beim Kreditzugang berichtete, betrug 26,5 %.
- Rund 60 % der befragten Unternehmen haben im Jahr 2020 Kreditverhandlungen geführt. Insbesondere langfristige Kredite waren gefragt.
- Die Krise hat die finanzielle Situation der Unternehmen belastet. Dadurch sind auch die Ratingnoten unter Druck geraten – 34,5 % der Unternehmen meldeten eine Verschlechterung der Bonitätsbewertung.
- Etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen haben 2020 Investitionen getätigt – im Vergleich zum Vorjahr aber in geringerem Umfang. Investitionspläne für 2021 deuten aber auf eine Erholung hin.
Unternehmensbefragung 2021(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Unternehmensbefragung
Fokus Volkswirtschaft
Der deutsche Mittelstand atmet auf – Mitte Mai war die Betroffenheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zwar noch immer hoch, im Vergleich zum Jahresbeginn dennoch rückläufig. Das zeigt die 5. Corona-Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels. Gegenwärtig haben rund 2,4 Mio. Unternehmen in Deutschland mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Eine deutliche Entspannung ist insbesondere bei der finanziellen Situation der Unternehmen sichtbar: Weniger Unternehmen meldeten Umsatzeinbußen, die Liquiditätsausstattung hat sich spürbar verbessert und auch die Eigenkapitalsituation der KMU stabilisiert sich. Als zunehmende Belastung für den Erholungskurs erweisen sich jedoch Störungen in den internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten. Betroffen sind davon vor allem mittelständische Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe.
Licht am Ende des Tunnels – die Lage im Mittelstand entspannt sich(PDF, 227 KB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen
Die positive Entwicklung des VC-Geschäftsklimas geht auch im neuen Jahr weiter. Im ersten Quartal 2021 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 11,5 Zähler auf 27,8 Saldenpunkte zu. Nur ein Jahr nach dem coronabedingten Einbruch des Geschäftsklimas sind fast alle Klimaindikatoren für das Marktumfeld wieder im positiven Bereich – viele sogar knapp unter ihren Bestmarken. Besonders stark legte im ersten Quartal 2021 das Fundraisingklima sowie die Beurteilung der Exitmöglichkeiten zu. Die Bereitschaft für Neuinvestitionen ist auf ein neues Hoch geklettert – sicherlich auch wegen der Qualität und der Stärke des VC-Dealflows, deren Beurteilungen ebenfalls knapp unter Bestwert gestiegen sind.
German Venture Capital Barometer 1. Quartal 2021(PDF, 125 KB, nicht barrierefrei)
Nachdem die Erholung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt im Zuge des Corona-Einbruchs zuletzt nur schleppend vorankam, hat sie nun an Dynamik zugelegt. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments gewinnt im ersten Quartal 2021 18,7 Zähler auf -12,2 Saldenpunkte und liegt somit nur noch knapp im roten Bereich. Die verschiedenen Klimaindikatoren des deutschen Private Equity-Markts geben zwar ein gemischtes Bild ab, zum Jahresstart legen die meisten von ihnen jedoch zu. Ein aufflammender Konjunkturoptimismus führt wohl zu einer verbesserten Gesamteinschätzung über die Lage mittelständischer Unternehmen, wodurch die Qualität und die Stärke des Dealflows wieder positiv beurteilt werden, der Wertberichtigungsdruck sinkt und die Bereitschaft für Neuinvestitionen durch die Private Equity-Investoren deutlich zunimmt. Die sinkende Zufriedenheit mit den Einstiegsbewertungen ist dabei fast zwangsläufig.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2021(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Der Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen ist im ersten Quartal 2021 im Mittelstand weiter zurückgegangen, bei großen Unternehmen stagniert dieser auf dem niedrigen Vorquartalsniveau. Investitionszurückhaltung verbunden mit der Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf, eine gestiegene Verschuldungslast in Teilen des Unternehmenssektors sowie staatliche Überbrückungshilfen und Zuschüsse dürften die Kreditnachfrage bremsen. Die Banken verschärfen ihre Kreditvergabepolitik nochmals leicht, allerdings nur für den Mittelstand. Großunternehmen, vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, kommen wieder deutlich leichter an Bankkredite.
KfW-ifo-Kredithürde April 2021(PDF, 124 KB, nicht barrierefrei)
Zum Jahresende fiel das Kreditneugeschäft deutscher Banken mit Unternehmen und Selbstständigen klar um 4,3 % unter das Vorjahresniveau zurück. Damit ist im Unterschied zum Frühjahr 2020 ein spürbarer Anstieg der Kreditnachfrage infolge der zweiten Coranawelle ausgeblieben.
Die im Herbst ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen haben viele Unternehmen erneut belastet, gesamtwirtschaftlich betrachtet waren die Folgen der zweiten Infektionswelle aber weniger schwerwiegend. Gemeinsam mit staatlichen Finanzhilfen und Anpassungsleistungen der Unternehmen hat dies die Liquiditätslage im vierten Quartal stabilisiert. Hinzu kommt, dass Investitionsfinanzierungen aufgrund der enormen Unsicherheit weiterhin wenig gefragt sind.
Auch für das erste Halbjahr rechnen wir bei der Kreditvergabe mit einem deutlichen Minus im Vorjahresvergleich. Dazu trägt auch ein ausgeprägter Basiseffekt bei, der durch das pandemiegetrieben starke Kreditgeschäft im Frühjahr und Sommer 2020 entsteht.
KfW-Kreditmarktausblick März 2021(PDF, 171 KB, nicht barrierefrei)
Das VC-Geschäftsklima verbessert sich zum Jahresende 2020 deutlich und hat dadurch den coronabedingten drastischen Einbruch vom Jahresbeginn nun gänzlich wettgemacht. Im vierten Quartal legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 26,7 Zähler auf 17,0 Saldenpunkte zu. Die Bewertungen der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftserwartungen verbuchen ähnlich hohe Zugewinne. Die drei Geschäftsklimaindikatoren zeigen sich somit unbeeindruckt vom neuerlichen Lockdown und übertreffen den letzten Vor-Corona-Stand. Die Erfahrungen aus dem Frühjahr lehrten offenbar, dass die Anti-Corona-Maßnahmen die Start-up-Szene weniger in der Breite treffen als zunächst befürchtet.
German Venture Capital Barometer 4. Quartal 2020(PDF, 130 KB, nicht barrierefrei)
Die Erholung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt kommt weiterhin nur schleppend voran. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments hat sich im 4. Quartal 2020 mit -30,9 Saldenpunkten (+6,1) kaum verbessert. Bis zum Jahresende wurde somit nur rund die Hälfte des Einbruchs aus dem 1. Quartal wieder aufgeholt, weil der Erholungspfad auf halbem Weg aus dem Corona-Tal abgeflacht ist. Die Corona-Krise belastet die Stimmung also noch merklich und schlägt sich auf die Bewertung sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen nieder.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2020(PDF, 131 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise belastet den Mittelstand auch zu Beginn des Jahres 2021. Die Betroffenheit hat im Januar wieder zugenommen. Das zeigt die 4. Corona-Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels. Gegenwärtig haben rund 2,6 Mio. Unternehmen in Deutschland mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Im Vergleich zum Frühjahr 2020 ist die Lage aktuell aber weniger angespannt. Viele Unternehmen haben aus dem Vorjahr gelernt und mit Kreativität und Flexibilität Anpassungen bei ihren Geschäftsmodellen vorgenommen. Das zahlt sich jetzt aus. Umsatzeinbußen werden gegenwärtig als weniger drastisch eingeschätzt. Die Liquiditätsreserven vieler Unternehmen stehen weiter unter Druck, aber die Lage ist insgesamt noch stabil. Nicht zuletzt dürften sich auch die zahlreichen staatlichen Finanzhilfen als stützend erwiesen haben. Auch die Eigenkapitalausstattung hat sich nicht weiter verschlechtert. Eine Normalisierung der Geschäftslage erwarten viele KMU dennoch erst Ende des laufenden Jahres.
Fokus Volkswirtschaft
Mit der fortschreitenden Konsolidierung im deutschen Bankensektor und dem Filialrückbau geht ein schrittweiser Wandel in der Interaktion zwischen mittelständischen Unternehmen und Banken einher. Jüngste Daten des KfW-Mittelstandpanels zeigen dazu: Das Ausmaß der Filialnutzung hat im Mittelstand in den vergangenen Jahren merklich abgenommen. Im Jahr 2019 suchten rund 300.000 KMU weniger eine Filiale auf als noch 2017. Die Corona-Pandemie dürfte diese Entwicklung sowie die Hinwendung zu digitalen Kommunikationskanälen noch verschärft haben. Trotz geringerer Filialnutzung hat die Treue der Unternehmen zu ihrer „Hausbank“ aber nicht gelitten. Fast neun von zehn persönlichen Geschäftsterminen fanden bei Hausbanken statt. Die schnellstmögliche Verbindung zur nächsten Hausbankfiliale beträgt dabei für die mittelständischen Unternehmen deutschlandweit nur rund 15 Minuten. Auch Unternehmen in ländlichen Regionen sind weiterhin sehr gut an ihre regionalen Bankenmärkte angebunden.
Bankfinanzierungen standen bei Unternehmen im vierten Quartal 2020 trotz neuerlicher Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens nicht hoch im Kurs. Das ist ein Ergebnis der Befragung zur KfW-ifo Kredithürde.
Der Anteil der Unternehmen, die Kreditverhandlungen mit Banken führten, sank in beiden Größenklassen deutlich und auf ein neues Allzeittief. Aufgrund der hohen Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf dürfte vor allem das Interesse an Investitionsfinanzierungen derzeit gering sein.
Zugleich treffen die Unternehmen, die Bankfinanzierungen in Anspruch nehmen wollen, auf immer restriktiver agierende Finanzinstitute. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand stieg zum sechsten Mal in Folge auf jetzt 22,1 %
KfW-ifo-Kredithürde Januar 2021(PDF, 118 KB, nicht barrierefrei)
Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäfts mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen hat im dritten Quartal deutlich an Dynamik eingebüßt. Die Banken reichten im Vergleich zum Vorjahr lediglich 0,3 % neue Unternehmenskredite mehr aus. Das steht in klarem Kontrast zu den starken Zuwächsen im ersten Halbjahr.
Die schwierige Situation der Unternehmen in der Coronakrise hat die Investitionstätigkeit stark belastet. Kreditfinanzierungen zu Investitionszwecken waren daher kaum gefragt. Gleichzeitig haben die wirtschaftliche Erholung über den Sommer und Anpassungen der Unternehmen den akuten Liquiditätsbedarf reduziert. Die Finanzinstitute verschärften ihre Angebotsbedingungen leicht.
Es ist damit zu rechnen, dass der sich der Abwärtstrend bei der Kreditdynamik fortsetzt und vertieft. Umso wichtiger ist es, den Finanzierungszugang für Unternehmen weiter offen zu halten, die jetzt investieren wollen, um für künftige Herausforderungen und Chancen gerüstet zu sein.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2020(PDF, 138 KB, nicht barrierefrei)
Das VC-Geschäftsklima hat sich im Spätsommer weiter vom Corona-Schock im Frühjahr erholt. Im 3. Quartal 2020 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 4,7 Zähler auf -9,5 Saldenpunkte zu. Die VC-Investoren bewerteten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen besser als im Vorquartal, wenngleich beim Lageurteil nur ein kleines Plus zu Buche schlägt. Die Entwicklung des Marktumfelds ist im 3. Quartal uneinheitlich. Beim Fundraisingklima als zentraler Faktor geht die Erholung aus dem 2. Quartal allerdings weiter. Hier liegt die Beurteilung sogar wieder im grünen Bereich. Die Corona-Sorgen der VC-Investoren scheinen beim Fundraising also weit gehend verschwunden zu sein.
German Venture Capital Barometer 3. Quartal 2020(PDF, 113 KB, nicht barrierefrei)
Geldgeber für Start-ups erholen sich vom Coronaschock
Das neue Investoren-Barometer ist eine gemeinsame Sendung von Handelsblatt, KfW und BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften) und beleuchtet regelmäßig die Entwicklung des Venture Capital- und Private Equity-Marktes in Deutschland.
Die Erholung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt vom Corona-Schock kommt ins Stocken. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments stagniert im 3. Quartal 2020 bei -37,5 Saldenpunkten. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen bleiben nahezu unverändert. Das Marktumfeld des deutschen Private Equity-Markts hat sich nach der Erholung im zweiten Quartal nicht weiter verbessert. Im Gegenteil, im dritten Quartal geht es bei vielen Klimaindikatoren wieder abwärts. Abgesehen von den Beurteilungen des Förderumfelds und des steuerlichen Rahmens, die im oberen grünen Bereich liegen, stehen die Signale bei den anderen Indikatoren aber meist auf tiefrot.
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2020(PDF, 114 KB, nicht barrierefrei)
Geldgeber für Start-ups erholen sich vom Coronaschock
Das neue Investoren-Barometer ist eine gemeinsame Sendung von Handelsblatt, KfW und BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften) und beleuchtet regelmäßig die Entwicklung des Venture Capital- und Private Equity-Marktes in Deutschland.
Die Corona-Krise hinterlässt im Mittelstand tiefe Spuren. Die Betroffenheit ist noch immer hoch und die Erwartungen für das Gesamtjahr 2020 historisch schlecht – dies zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2020. Die Umsätze der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dürften stärker einbrechen als in der Finanzkrise 2009. In der Folge befürchten viele Unternehmen einen weiteren erheblichen Druck auf die Beschäftigung. Auch die Eigenkapitalquoten leiden. Allerdings verfügt der Mittelstand in der Breite über ein solides Fundament. Dazu beigetragen hat auch die erneut gute Performance der KMU im Jahr 2019. Beschäftigung, Umsätze und Investitionen legten im vergangenen Jahr abermals zu. Der Mittelstand konnte seine Profitabilität steigern und sein finanzielles Polster noch einmal ausbauen. Die Ausgangslage der KMU war somit sehr gut. Aber der Weg aus der Krise dürfte lang und steinig werden und die Folgen noch lange nachwirken.
Die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen nimmt in der Corona-Krise weiter zu. Gemessen an der wirtschaftlichen Ausnahmesituation sind die Verschärfungen aber immer noch maßvoll.
Die KfW-ifo Kredithürde für den Mittelstand hat sich im dritten Quartal leicht erhöht. Gut 21,7 % der Unternehmen meldeten ein restriktives Verhalten der Banken im Rahmen von Kreditverhandlungen. Damit hat sich auch die Schere zu den Großunternehmen wieder ein Stück geöffnet. In dieser Größenklassen verbesserte sich der Kreditzugang nach den deutlichen Verschärfungen im Vorquartal.
Besonders trübe zeigt sich das Kreditklima für die mittelständischen Dienstleister. Mehr als ein Viertel von ihnen hat derzeit Schwierigkeiten Darlehen zu erhalten. In anderen Wirtschaftsbereichen entspannte sich die Lage hingegen. Im Bau und Verarbeitenden Gewerbe fiel die Kredithürde über beide Größenklassen hinweg.
KfW-ifo-Kredithürde Oktober 2020(PDF, 99 KB, nicht barrierefrei)
Start-ups in Deutschland stabil bei 70.000 im Jahr 2019 – Auswirkung der Corona-Krise unsicher
Der Bestand an innovations- oder wachstumsorientierten jungen Unternehmen in Deutschland hat sich stabilisiert. Nach den Anstiegen in den Jahren 2017 und 2018 verharrt die Zahl der Start-ups im Jahr 2019 bei 70.000. Wie sich die Corona-Krise auf die Zahl der Start-ups 2020 auswirken wird ist unsicher. Neben mehr Unternehmensschließungen und weniger Gründungen dürfte es eine Verschiebung zu stärker internetbasierten und digitalen Geschäftsmodellen geben. Zur Finanzierung ihres künftigen Wachstums wollen ein Fünftel der Start-up-Gründerinnen und -Gründer auf Venture Capital zurückgreifen. Das sind doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Der Wunsch nach VC steigt also.
VC-Markt in Deutschland: Reif für den nächsten Entwicklungsschritt
Der Markt für Venture Capital befindet sich in Deutschland seit einigen Jahren im Aufwind: Seit 2014 sind die jährlichen VC-Investitionen von 0,7 Mrd. EUR auf 1,9 Mrd. EUR gestiegen. Dennoch fällt der deutsche VC-Markt im internationalen Vergleich weiter zurück, denn gemessen an der Wirtschaftskraft haben sich die VC-Märkte in anderen Ländern deutlich besser entwickelt. Um zum europäischen Champion Großbritannien aufzuschließen, müssten deutsche Start-ups jährlich etwa doppelt so viel Venture Capital erhalten, um das französische Level zu erreichen, um über ein Drittel mehr.
Größere Finanzierungsrunden sind eine besondere Herausforderung für den deutschen VC-Markt: An 9 von 10 solcher Finanzierungsrunden sind ausländische Investoren beteiligt. Für das deutsche VC-Ökosystem erhöht dies das Abwanderungsrisiko der finanzierten Start-ups.
Der tief greifende Schock durch die Corona-Krise hat zahlreiche Unternehmen in Nöte gestürzt. Die deutschen Banken und Sparkassen leisten durch ihre kontinuierlich kräftige Kreditvergabe einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des wirtschaftlichen Einbruchs.
Das Wachstum des von KfW Research berechnete Kreditneugeschäfts mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen hat sich im zweiten Quartal kaum verlangsamt und blieb mit 6,0 % gegenüber dem Vorjahr auf einem hohen Niveau. Für die Stabilität der wirtschaftlichen Entwicklung ist es eine gute Nachricht, dass vor allem langfristige Finanzierungen ausgereicht wurden. Der Schwerpunkt wird auf der Absicherung des Geschäftsbetriebs gelegen haben, während die Investitionsfinanzierung in den Hintergrund rückte.
Im weiteren Jahresverlauf rechnen wir mit einem Abflauen der Kreditdynamik: Die laufende wirtschaftliche Erholung entspannt die Liquiditätssituation, während die Nachfrage nach Investitionskrediten noch länger schwach bleiben dürfte.
KfW-Kreditmarktausblick September 2020(PDF, 90 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Was bedeutet die Corona-Krise für den deutschen VC-Markt? Wie verhalten sich die Marktteilnehmer und welche Konsequenzen ergeben sich? In einer Sonderbefragung haben 24 VC-Investoren einige Aspekte eingeschätzt.
Start-ups haben mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen, wodurch sich auch die Gefahr des Scheiterns erhöht hat. Zugleich bekommen sie die Krise auch finanzierungsseitig zu spüren, da sogar bereits zugesagte Deals zum Teil nicht getätigt wurden. Offenbar war die große Unsicherheit durch den Corona-Schock dafür ausschlaggebend. Die Gefahr für weitere coronabedingt geplatzte Deals dürfte mittlerweile aber gebannt sein. Wie lange sich die Investoren jetzt vor allem auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, wird vermutlich aber davon abhängen, wie gut Unternehmen und Volkswirtschaften durch die Krise kommen.
Finanzierungsklima: Unternehmen gut gerüstet vor der Krise
Die KfW Bankengruppe hat in Zusammenarbeit mit 19 Wirtschaftsverbänden zum 19. Mal eine Unternehmensbefragung zu Bankenverhalten und Finanzierung durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Das Finanzierungsklima war bis zum Ausbruch der Corona-Krise unverändert gut.
- Der Anteil der Unternehmen, der von Schwierigkeiten beim Kreditzugang berichtete, betrug 13,4 %.
- Kleine Unternehmen haben jedoch nach wie vor deutlich größere Schwierigkeiten beim Kreditzugang.
- Der Positivtrend bei Eigenkapitalquoten und Bonitätsbewertung hat sich bis Anfang 2020 fortgesetzt.
- Bankkredite bleiben eine bedeutende Finanzierungsquelle der Unternehmen. Die mit Abstand wichtigste Rolle in der Unternehmensfinanzierung spielt jedoch weiterhin die Innenfinanzierung.
Unternehmensbefragung 2020 – Kreditzugang(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Nachdem die ungewissen Auswirkungen der Corona-Krise den deutschen VC-Markt Ende des 1. Quartals 2020 stark verunsichert haben, ist der erste Schreck nun vorerst gewichen. Das Geschäftsklima konnte sich deutlich vom neuen Allzeittief lösen. Im 2. Quartal legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 50,0 Zähler auf -11,1 Saldenpunkte zu und macht somit mehr als die Hälfte des Corona-Einbruchs wieder wett. Die Bewertungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen der VC-Investoren erholten sich. Auch bei den verschiedenen Teilindikatoren ging es wieder aufwärts. So atmen die VC-Investoren wieder auf, was beispielsweise Fundraising, Exitmöglichkeiten, Neuinvestitionen oder Wertberichtigungen angeht.
German Venture Capital Barometer 2. Quartal 2020(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich nach dem massiven Corona-Einbruch wieder gefangen. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments macht mehr als die Hälfte der Verluste wett und steigt im 2. Quartal 2020 um 45,6 Zähler auf -40,6 Saldenpunkte. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen werden durch die Later Stage-Investoren wieder besser bewertet. Die Stimmung hat sich zwar deutlich von seinem Tiefpunkt gelöst, die meisten Klimaindikatoren bleiben trotz der Erholung aber im Minus. Insbesondere was das Fundraisingklima, die Exitmöglichkeiten sowie den Wertberichtigungsdruck angeht, sind die Private Equity-Investoren noch verstimmt.
German Private Equity Barometer 2. Quartal 2020(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Die Schwierigkeiten beim Kreditzugang nehmen für Unternehmen aller Größenklassen in der Coronakrise zu.
Die KfW-ifo Kredithürde ist auf den höchsten Wert seit Umstellung der Befragungsmethodik im Jahr 2017 gestiegen. Mehr als ein Fünftel der Mittelständler gab an, dass die Banken sich in den Kreditverhandlungen im zweiten Quartal 2020 restriktiv gezeigt hätten. Aber auch Großunternehmen müssen deutlich wachsende Hindernisse bei der Kreditvergabe überwinden.
Gemessen an den erheblich gestiegenen Kreditausfallrisiken infolge der tiefen Rezession, halten sich die Schwierigkeiten beim Kreditzugang bisher jedoch in Grenzen. Zum Vergleich: In der globalen Finanzkrise 2009 empfanden mehr als 40 % der vom ifo-Institut befragten kleinen und mittleren Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes die Banken als restriktiv. Das ist zum einen auf die gestärkte Resilienz des Bankensektors und zum anderen auf die umfassenden wirtschaftspolitischen Maßnahmenpakete zurückzuführen.
KfW-ifo-Kredithürde Juli 2020(PDF, 111 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Seit der Jahrtausendwende sind die Eigenkapitalquoten (EKQ) im Mittelstand fast kontinuierlich gestiegen. Die Corona-Krise hat diesen Trend nun zum Halten gebracht. Ergebnisse einer aktuellen Sonderbefragung von KfW Research zeigen: Bereits Anfang Juni gingen rund 29 % der Mittelständler davon aus, dass ihre EKQ im laufenden Geschäftsjahr sinken werden. Verzeichneten die Unternehmen im Mai coronabedingte Umsatzverluste, liegt der Anteil sogar bei 41 %. Rund vier von zehn KMU rechnen dagegen mit einer gleich bleibenden EKQ im Jahr 2020. Lediglich 6 % glauben an eine Verbesserung. Besonders auffällig: KMU mit Negativ-Erwartungen hatten mit einer durchschnittlichen EKQ von 23,7 % bereits vor der Krise ein dünnes Kapitalpolster (Vergleich Mittelstand gesamt: 31,2 %). Eine weitere Verschlechterung ihrer EKQ erhöht für sie die Gefahr einer Überschuldung und Insolvenz.
Fokus Volkswirtschaft
Die dunklen Corona-Wolken lichten sich allmählich. Der Großteil des Mittelstands wird die Folgen der Corona-Krise dennoch lange spüren. Dies zeigt die zweite repräsentative Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels von Anfang Juni 2020. Eine Rückkehr zu voller Wirtschaftsaktivität erwarten die meisten Unternehmen nicht vor Frühjahr 2021. Rund 2,3 Mio. Mittelständler waren auch im Mai von Umsatzeinbrüchen betroffen. Durchschnittlich 46 % der üblicherweise zu erwartenden Umsätze gingen verloren. Insgesamt büßte der Mittelstand im Mai rund 88 Mrd. EUR ein. Dies belastet auch die Liquidität der Unternehmen. Zwar scheint sich die Situation für einige entspannt zu haben – so berichten 25 % der Mittelständler aktuell über ausreichend Liquiditätsreserven. Bei rund jedem fünften Unternehmen reichen die liquiden Mittel jedoch nur noch bis zu vier Wochen – wenn sich an der derzeitigen Situation nichts ändert.
Die Corona-Krise hat zu einer sprunghaften Beschleunigung der Kreditdynamik geführt. Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen wuchs im ersten Quartal um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich die Zuwachsrate im Vergleich zum Jahresende nahezu verdoppelt.
Insbesondere der Zugriff auf kurzfristige Kreditmittel war unmittelbar zu Beginn des Corona-Ausbruchs im März ein wichtiges Instrument zur Deckung der abrupt auftretenden Liquiditätslücken. Auch wenn die Erholung begonnen hat, kämpfen die deutschen Unternehmen in der Pandemie weiterhin mit gravierenden Umsatzeinbußen. Wir erwarten daher eine weitere Zunahme des Kreditwachstums mit Höhepunkt im zweiten Quartal.
Der Kreditzugang der Unternehmen wird dabei durch eine Reihe wirtschaftspolitischer Maßnahmen unterstützt, die es den Banken erleichtern ihr Kreditangebot trotz steigender Risikokosten auszuweiten. Dazu zählt auch das jüngst beschlossene Konjunkturprogramm.
KfW-Kreditmarktausblick Juni 2020(PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Die ungewissen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den deutschen VC-Markt verunsichert. Das Geschäftsklima ist auf ein Allzeittief abgestürzt. Im 1. Quartal 2020 gibt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 72,3 Zähler auf -61,3 Saldenpunkte nach – ein in dieser Größenordnung noch nie da gewesener Einbruch. Die Bewertungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen der VC-Investoren haben sich massiv verschlechtert.
German Venture Capital Barometer: 1. Quartal 2020(PDF, 121 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie trifft den deutschen Private Equity-Markt hart. Das Geschäftsklima ist massiv eingebrochen. Der Geschäftsklimaindikator fällt im 1. Quartal 2020 um 94,3 Zähler auf -86,7 Saldenpunkte. Die Private Equity-Markt-Investoren bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Geschäftserwartungen so schlecht wie noch nie. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage fällt auf -82,2 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung auf -91,2 von -100 möglichen Saldenpunkten. Das Fundraisingklima fällt, ausgehend von einem Rekordniveau im Vorquartal, in die Nähe seines bisherigen Tiefpunkts.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2020(PDF, 149 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat den Mittelstand absehbar mit Wucht getroffen. Eine aktuelle Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels zeigt das Ausmaß der Betroffenheit: Über 2,2 Mio. kleine und mittlere Unternehmen verzeichneten im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Folgen. Durchschnittlich etwas über der Hälfte der üblicherweise im März zu erwartenden Umsätze gehen verloren. Insgesamt büßt der Mittelstand allein im März ca. 75 Mrd. EUR ein. Dennoch ist die Widerstandsfähigkeit im Mittelstand gegenüber derartigen Krisen hoch, dank stetig verbesserter Eigenkapitalausstattung und aufgebauter Finanzpolster. Das hilft vielen Unternehmen in der aktuellen Krise Verluste temporär zu verkraften und den Druck auf die Liquidität zu mindern. Bei andauerndem Lockdown allerdings würden die Verluste höher ausfallen als bislang. Die Liquiditätsreserven reichen dann bei der Hälfte der Unternehmen noch bis Ende Mai.
Start in unruhigen Zeiten, aber zum richtigen Zeitpunkt:
Wir freuen uns über die Publikation der Erstausgabe der KfW-ifo-Kredithürde!
Die neue vierteljährliche Indikatorserie von KfW Research ist gerade jetzt ein wertvolles Instrument für die Beobachtung und Bewertung der Kreditversorgung von Mittelstand und Großunternehmen in der Krise. Sie basiert wie das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer auf Daten der ifo-Konjunkturumfragen.
Die Auswertung zum ersten Quartal 2020 zeigt eine gute Ausgangslage. Die Hindernisse beim Kreditzugang waren über beide Größenklassen hinweg niedrig. Unter den Mittelständlern berichteten nur 17,2 % von Schwierigkeiten in Kreditverhandlungen. Die Folgen von Corona werden sich am Kreditmarkt also erst noch zeigen.
KfW-ifo-Kredithürde April 2020(PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Zunehmende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur wirkten auch in den Mittelstand hinein, der seine Auslandsumsätze im Jahr 2018 nur um rund 3,1 % auf 595 Mrd. EUR steigern konnte, im Vergleich zu 5,5 % im Jahr 2017. Im Jahr 2019 waren die KfW-ifo-Exporterwartungen des deutschen Mittelstands anhaltend negativ, bevor sie im März 2020 drastisch eingebrochen sind. Besonders betroffen sind die rund 800.000 auslandsaktiven Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise in Europa, denn dort liegen ihre wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA rückt angesichts der Corona-Krise zwar in den Hintergrund – eine mögliche Eskalation erfüllt aber dennoch jeden dritten Mittelständler mit Sorge.
KfW-Internationalisierungsbericht 2020(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Corona und Kredit: ein wichtiger Baustein zur Begrenzung wirtschaftlicher Folgen
Die Pandemie hat die Wirtschaft fest im Griff. Um Gesundheit und Leben zu schützen, sind derzeit weltweit drastische Einschränkung des öffentlichen Lebens notwendig. Die damit einhergehenden Folgen werden schwerwiegend sein, denn sie treffen die deutsche Volkswirtschaft in ihrer ganzen Breite.
In dieser Situation kommt dem Kreditmarkt eine wichtige Rolle zu, denn abrupt wegfallende Umsätze lassen Liquiditätslücken bei einer Vielzahl von Unternehmen entstehen. Deshalb braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung der deutschen Finanzinstitute, um zu helfen, die Realwirtschaft intakt durch die Epidemie zu bringen. Die Lockerung der Kapitalanforderungen durch die Aufsicht, die Maßnahmen der EZB und erweiterte Förderprogramme der KfW bilden ein überzeugendes Paket, das dem Kreditmarkt den Rücken stärkt.
KfW-Kreditmarktausblick Spezial März 2020(PDF, 91 KB, nicht barrierefrei)
Das deutsche VC-Geschäftsklima zeigt sich erneut schwächer, bleibt aber nach wie vor gut. Im 4. Quartal 2019 gibt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 8,0 Zähler auf 10,1 Saldenpunkte nach. Die VC-Investoren bewerten dabei ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als im Vorquartal, die Geschäftserwartungen bleiben dafür relativ stabil. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage fällt auf 13,2 Saldenpunkte (-14,3), der Indikator für die Geschäftserwartung stabilisiert sich bei 7,0 Saldenpunkten (-1,7). Mit dem 4. Quartal ist mit Blick auf die Marktstimmung ein überdurchschnittliches VC-Jahr 2019 zu Ende gegangen. Das Geschäftsklima blieb im Jahresschnitt zwar hinter den drei Vorjahren zurück, war aber das viertbeste seit Start des Indikators im Jahr 2003.
German Venture Capital Barometer: 4. Quartal 2019(PDF, 150 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich gegenüber dem Vorquartal kaum verändert. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments liegt im 4. Quartal 2019 unverändert bei 6,3 Saldenpunkten. Die Later Stage-Investoren bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Geschäftserwartungen nahezu konstant. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steht bei 11,1 Saldenpunkten (-1,9), der Indikator für die Geschäftserwartung bei 1,5 Saldenpunkten (+1,9). Im Jahresmittel 2019 liegt das Private Equity-Geschäftsklima an der oberen Grenze des Normalbereichs und bleibt damit deutlich hinter den beiden sehr guten Vorjahren zurück.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2019(PDF, 149 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Erschweren besondere Merkmale von Digitalisierungsvorhaben die externe Finanzierung solcher Projekte? Um diese Frage zu klären, vergleicht diese Untersuchung die Finanzierungsstruktur von Digitalisierungsvorhaben mit jener von Investitionen mithilfe eines statistischen Verfahrens aus der Evaluationsforschung.
Es zeigt sich, dass sich die Finanzierungsstruktur beider Vorhabensarten deutlich unterscheidet – selbst wenn Unternehmen miteinander verglichen werden, die hinsichtlich ihrer Größe, ihres Alters, ihrer Bonitätsbeurteilung und des jeweiligen Projektumfangs ähnlich aufgestellt sind. Dies deutet darauf hin, dass besondere Projektmerkmale von Digitalisierungsvorhaben einer Finanzierung mit Bankkrediten entgegenstehen.
Die Zahl innovations- oder wachstumsorientierter junger Unternehmen in Deutschland ist erneut gestiegen. Im Jahr 2018 gab es 70.000 Start-ups nach 60.000 im Jahr zuvor.
Im Schnitt weisen 9 von 100 Existenzgründungen von Männern Start-up-Merkmale auf, bei Frauen sind es nur 3 von 100. Die größten Unterschiede zwischen Gründungen von Frauen und Männern gibt es bei den Merkmalen der Innovations- und Wachstumsorientierung. Geeignete Maßnahmen, um die Gender-Lücke zu verringern, sind beispielsweise Frauen noch stärker für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu gewinnen oder unternehmerische Kenntnisse bereits in der Schule zu vermitteln.
In Deutschland verliert das Geschäft mit Unternehmenskrediten wieder an Fahrt. Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft ist nach kurzer Unterbrechung wieder auf seinen Abwärtstrend eingeschwenkt. Im dritten Quartal reichten die Banken 4,6 % mehr Kredite an Unternehmen und Selbstständige aus. Dieser Zuwachs ist immer noch als kräftig einzustufen, liegt aber deutlich unter den 7,0 %, die im zweiten Quartal zu Buche standen.
Magere konjunkturelle Aussichten, die Rezession in der Industrie sowie die vielfältigen politischen Unsicherheiten dämpfen den Appetit auf neue Kredite trotz Niedrigzinsen – sowohl bei den Banken als auch bei den Unternehmen. Das sorgt für ein Abflauen der Kreditdynamik. Wir erwarten, dass sich diese Entwicklung im neuen Jahr zunächst fortsetzt.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2019(PDF, 113 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Im langjährigen Durchschnitt nutzen regelmäßig 20 bis 25 % der Existenzgründer Finanzmittel externer Kapitalgeber. Welche Finanzierungsquellen dabei genutzt werden, hat sich allerdings sichtbar geändert. Banken und Sparkassen treten seltener als Kapitalgeber auf, Familie und Freunde dagegen umso häufiger. Diese Entwicklung war so nicht zu erwarten. Denn die Zusammensetzung der Gründungstätigkeit verschob sich hin zu mehr Chancengründungen, also Gründungen, die eher eine häufigere Kreditnutzung erwarten ließ. Die Veränderungen im Finanzierungsmix deuten daher an, dass die Finanzierung für Existenzgründungen kommender Jahre herausfordernder werden wird.
Das Geschäftsklima auf dem deutschen VC-Markt erhält einen Dämpfer. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments sinkt im 3. Quartal 2019 um 6,1 Zähler auf 16,8 Saldenpunkte. Die VC-Investoren bewerten dabei ihre aktuelle Geschäftslage erneut besser, bezüglich ihrer Geschäftserwartung kommt aber der Pessimismus zurück. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steigt auf 26,5 Saldenpunkte (+2,7), dagegen fällt der Indikator für die Geschäftserwartung kräftig auf 7,1 Saldenpunkte (-14,8).
German Venture Capital Barometer: 3. Quartal 2019(PDF, 137 KB, nicht barrierefrei)
Das Later Stage-Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt trübt sich weiter ein. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments gibt im 3. Quartal 2019 um 3,3 Zähler auf 6,4 Saldenpunkte nach. Die Private Equity-Investoren bewerten dabei ihre aktuelle Geschäftslage kaum verändert positiv, sind aber bei ihren Geschäftserwartungen pessimistischer: Positive und negative Beurteilungen gleichen sich hier nun aus. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage liegt kaum verändert bei 13,1 Saldenpunkte (-0,7), der Indikator für die Geschäftserwartung fällt auf -0,3 Saldenpunkte (-6,4).
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2019(PDF, 134 KB, nicht barrierefrei)
Der Boom des Kreditmarkts in Deutschland scheint kein Ende zu nehmen. Das von KfW Research geschätzte Kreditneugeschäft expandierte im zweiten Quartal mit starken 7,1 % im Vorjahresvergleich. Damit legte die Wachstumsdynamik sogar nochmals zu.
Haupttreiber war jedoch das Neugeschäft mit kurzfristigen Krediten. Diese werden häufig zur Finanzierung von Lagern oder Liquiditätsengpässen verwendet. Deshalb ist die jüngste Entwicklung wohl Ausdruck der schwachen Konjunktur, was perspektivisch die Aussichten für das Kreditgeschäft trübt.
KfW-Kreditmarktausblick Oktober 2019(PDF, 105 KB, nicht barrierefrei)
Für den Mittelstand in Deutschland war das zurückliegende Jahr wiederholt von Bestmarken geprägt. Die Beschäftigung in den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erreicht abermals einen Rekord, die Umsätze klettern weiter und auch die Investitionen wachsen erneut. Das KfW-Mittelstandspanel 2019 zeigt zudem: Niemals waren Unternehmen in Kreditverhandlungen so erfolgreich wie zuletzt. Die Finanzierung verschiebt sich nochmals stärker zu Gunsten langfristiger Bankkredite. Der eingeschlagene Wachstumspfad wird auch 2019 gehalten, aber die Dynamik kühlt sich merklich ab. Parallel zur Eintrübung der Konjunktur nehmen die Abwärtssorgen im Mittelstand zu – wenn auch vorerst auf einem hohen Niveau. Insgesamt steht ein unsicheres Jahr bevor.
KfW-Mittelstandspanel 2019(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem VC-Markt erholt sich nach zwei kräftigen Rücksetzern wieder. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt im 2. Quartal 2019 deutlich um 13,2 Zähler auf 23,2 Saldenpunkte. Die VC-Investoren bewerten ihre aktuelle Geschäftslage besser, sind vor allem aber bezüglich ihrer Geschäftserwartung wieder deutlich optimistischer. Die VC-Klimaindikatoren für das Marktumfeld verschlechtern sich allerdings zusehends.
VC-Geschäftsklima zieht bei schwächelndem Marktumfeld wieder an(PDF, 234 KB, nicht barrierefrei)
Das Later Stage-Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt fällt das vierte Mal in Folge. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments gibt im 2. Quartal 2019 um weitere 2,7 Zähler leicht auf 10,1 Saldenpunkte nach. Die Beteiligungsinvestoren bewerten ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als zuvor, sind aber bezüglich ihrer Geschäftserwartung wieder optimistischer. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sinkt auf 14,1 Saldenpunkte (-9,5), der Indikator für die Geschäftserwartung legt auf 6,1 Saldenpunkte zu (+4,1).Dem abkühlenden Geschäftsklima zum Trotz bleiben die Einschätzungen zum Marktumfeld im Later Stage-Bereich aber größtenteils im grünen Bereich.
Geschäftsklima auf deutschem Private Equity Markt sinkt weiter(PDF, 235 KB, nicht barrierefrei)
Immer mehr Unternehmen gehen Digitalisierungsvorhaben an, auch die Hemmnisse werden stärker wahrgenommen
Zum 3. Mal hat die KfW Bankengruppe in Zusammenarbeit mit 17 Wirtschaftsverbänden die Unternehmen zu ihren Digitalisierungsaktivitäten befragt. Die wichtigsten Ergebnisse dabei sind:
- Zwei Drittel aller Unternehmen planen Digitalisierungsmaßnahmen in den kommenden zwei Jahren. Die Digitalisierungsvorhaben streuen breit über alle Unternehmensbereiche hinweg
- Mit stärkerem Engagement für die Digitalisierung rücken Schwierigkeiten ins Blickfeld
- Datensicherheit/-schutz, fehlende IT-Kompetenzen inklusive IT-Fachkräftemangel sowie Schwierigkeiten bei der Anpassung der Unternehmens-/Arbeitsorganisation sind die stärksten Hemmnisse
Unternehmensbefragung 2019 – Digitalisierung(PDF, 593 KB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen zum Thema Unternehmensbefragung
Dossier Digitalisierung
Fokus Volkswirtschaft
In der Kommunikation zwischen mittelständischen Unternehmen und ihren Hausbanken dominiert der persönliche Kontakt. Trotz wachsendem Trend zur Digitalisierung von Bankdienstleistungen und Filialrückbau nimmt die persönliche Interaktion noch immer eine herausragende Stellung ein. Digitale Kanäle werden hingegen noch zurückhaltend genutzt. Dies zeigt eine Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels. Zugleich wird aber auch der sich abzeichnende Wandel in den Kommunikationsmustern offensichtlich: Zwischen 2013 und 2018 hat die persönliche Interaktion zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und ihren Hausbanken sichtbar abgenommen. Diese Entwicklung wird allerdings bislang nur in geringem Ausmaß durch digitale Kanäle kompensiert. Der Zuwachs in der Nutzung digitaler Kommunikationskanäle in den vergangenen fünf Jahren ist überschaubar. Dagegen erfährt vor allem die telefonische Kommunikation einen Bedeutungszuwachs.
Finanzierungsklima trotzt der konjunkturellen Entwicklung
Die KfW Bankengruppe hat in Zusammenarbeit mit 17 Wirtschaftsverbänden zum 18. Mal eine Unternehmensbefragung zu Bankenverhalten und Finanzierung durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Das Finanzierungsklima ist trotz konjunktureller Abkühlung weiter auf Allzeithoch
- Der Anteil der Unternehmen, der über Schwierigkeiten beim Kreditzugang berichtet, ist gegenüber dem Jahr 2012 um ein Drittel gesunken
- Kleine Unternehmen haben jedoch nach wie vor deutlich größere Schwierigkeiten beim Kreditzugang
- Persönliche Ansprechpartner und deren Kontinuität stehen bei Unternehmen trotz des Trends zur Digitalisierung hoch im Kurs; der Anteil der Unternehmen, der Online-Angebote wertschätzt, nimmt jedoch stark zu
Unternehmensbefragung 2019 – Kreditzugang(PDF, 763 KB, nicht barrierefrei)
Der Unternehmenskreditmarkt boomte in Deutschland auch zu Jahresbeginn noch. Das von KfW Research geschätzte Kreditneugeschäft expandierte mit 6,4 % im Vorjahresvergleich ähnlich stark wie im Schlussquartal des letzten Jahres. Damit blieb sein Wachstum nach wie vor weit überdurchschnittlich.
Angesichts der seit Mitte 2018 beobachtbaren Konjunkturabkühlung überraschen diese Zahlen. Doch anscheinend war auch ein Sondereffekt, der durch die deutsche Automobilbranche hervorgerufen wurde, Treiber. Dieser dürfte demnächst wegfallen. Zusammen mit einer nur noch moderaten Wirtschaftsdynamik spricht das perspektivisch für ein spürbar rückläufiges Wachstum der Neuzusagen für Unternehmenskredite.
KfW-Kreditmarktausblick Juni 2019(PDF, 188 KB, nicht barrierefrei)
Die Stimmung auf dem deutschen Beteiligungskapitalmarkt lässt auch nach dem Jahreswechsel weiter nach: Der Geschäftsklimaindex des German Private Equity Barometers sinkt im 1. Quartal 2019 um 3,1 Zähler auf 64,7 Saldenpunkte. Dabei bleibt das VC-Geschäftsklima trotz seines Rückgangs sehr gut, während sich das Spätphasenklima auf noch "gutem" Niveau stabilisiert. Im Marktumfeld zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. Das Fundraisingklima legt bis knapp unter seine Bestmarke zu, während die Bewertung der Höhe des Dealflows einen neuen Bestwert erreicht. Darüber hinaus entspannt sich das Preisklima zusehends. Andererseits haben sich die Exitmöglichkeiten deutlich verschlechtert und der Abschreibungsdruck steigt.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2019(PDF, 207 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Rund 227.000 Inhaber im Mittelstand wollen bis Ende 2020 ihr Unternehmen in die Hände eines Nachfolgers legen. Ein zentraler Eckpfeiler erfolgreicher Nachfolgen ist die Übereinkunft beim Kaufpreis. Preisverhandlungen finden weit gehend im Verborgenen statt, es fehlt an Orientierungspunkten. Erstmals zeigt das KfW-Mittelstandspanel: Wird eine Nachfolge in den kommenden fünf Jahren angestrebt, müsste ein potenzieller Käufer im Durchschnitt 351.000 EUR für den Kauf eines mittelständischen Unternehmens einplanen. Die Spannbreite ist aber hoch. Ein Drittel der Inhaber bewertet den Kaufpreis mit maximal 100.000 EUR. Dabei entspricht die Werteinschätzung der aktuellen Inhaber ungefähr dem einfachen Jahresumsatz bzw. liegt im Mittel leicht darunter. Die Analyse gibt keine Anhaltspunkte für eine eventuell systematische Überschätzung durch die Alteigentümer.
Kaufpreise bei Nachfolge im Mittelstand(PDF, 345 KB, nicht barrierefrei)
Bankkredite blieben bei deutschen Unternehmen und Selbstständigen auch im Schlussquartal 2018 gefragt. Zwar ging es am Unternehmenskreditmarkt zum Jahresende hin erwartungsgemäß ruhiger zu als noch im Sommer, das von KfW Research geschätzte Kreditneugeschäft expandierte mit 6,6 % im Vorjahresvergleich aber immer noch mit klar überdurchschnittlichem Tempo.
Die Abkühlung der wirtschaftlichen Entwicklung und der zunehmende Pessimismus in den Unternehmen dürften sich in den nächsten Monaten auch verstärkt am Kreditmarkt widerspiegeln. Wir rechnen daher mit nachlassendem Schwung bei der Kreditvergabe. Die starken Anreize durch niedrige Zinsen und günstige Finanzierungsbedingungen sollten aber dafür sorgen, dass wir weiter Wachstum sehen.
KfW-Kreditmarktausblick März 2019(PDF, 189 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Verbindung des Mittelstands zum Bankensektor ist traditionell stark. Dabei ist das Hausbankprinzip bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) weit verbreitet. 93 % aller Unternehmen haben ein solches primäres Kreditinstitut. Diese Beziehung ist mit einer durchschnittlichen Dauer von 20 Jahren sehr beständig. Weiter zeigt die Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels, dass die Unternehmen trotz Filialrückbau den persönlichen Kontakt suchen: Rund 65 % der KMU haben im Jahr 2017 mindestens einmal eine Filiale persönlich aufgesucht, im Jahresdurchschnitt etwa einmal pro Quartal. Generell wird deutlich, dass mit der Unternehmensgröße die Diversifizierung zunimmt. Größere Mittelständler unterhalten mehr Geschäftsbeziehungen zu Banken und Sparkassen, haben häufiger Filialkonktakte und sind in der Kreditaufnahme weniger auf ihre Hausbanken konzentriert.
Mittelstand mit großer Treue zur Hausbank(PDF, 438 KB, nicht barrierefrei)
Die Stimmung auf dem deutschen Beteiligungskapitalmarkt kühlt zum Jahresende weiter ab. Der Geschäftsklimaindex des German Private Equity Barometers sinkt im 4. Quartal 2018 um 4,2 Zähler auf 67,9 Saldenpunkte. Trotz des rückläufigen zweiten Halbjahres weist das Jahr 2018 im Jahresmittel aber das bisher beste Geschäftsklima seit Start des German Private Equity Barometers im Jahr 2003 aus. Dabei herrscht zum Jahresende eine gemischte Stimmung: Während das Geschäftsklima im Venture Capital-Segment eine weitere Rekordmarke setzt, ist es im Spätphasensegment weiter gesunken.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2018(PDF, 215 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Der Zugang zu Finanzierung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass kleine und mittlere Unternehmen in Entwicklungsländern Investitions- und Wachstumschancen nutzen. Gleichzeitig stellt der Zugang zu Finanzierung viele Mittelständler vor enorme Herausforderungen. Dies gilt für Afrika mehr als für jede andere Region der Welt. Der Zugang zu Finanzierung ist hier das mit Abstand wichtigste Hemmnis für kleine und mittlere Unternehmen. Dennoch lassen sich in vielen Ländern Afrikas auch positive Entwicklungen im Finanzsektor erkennen.
Fokus Volkswirtschaft
Kreditfonds – d. h. Fonds, die auf die Vergabe von Fremdkapital ausgerichtet sind – haben in den letzten Jahren als alternative Finanzierungsanbieter an Bedeutung gewonnen. Seit 2007 sind in Europa die Zahl neu aufgelegter Kreditfonds sowie deren kumuliertes Volumen deutlich gestiegen. Bisher sind sie aber vor allem in Nischenmärkten aktiv – vornehmlich im Markt für fremdfinanzierte Übernahmen. Insbesondere für Klein- und Kleinstunternehmen stellen sie noch keine echte Alternative zur klassischen Kreditfinanzierung über Banken dar. Auch zeigen sich im Kreditfondsmarkt erste Anzeichen einer möglichen Überhitzung.
Kreditfonds auf Wachstumskurs – aber bisher noch Nischenanbieter(PDF, 288 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Viele Unternehmen beklagen, dass hohe Kosten, hohe Risiken und Finanzierungsschwierigkeiten ihre Innovationstätigkeit behindern. Diese Studie untersucht daher, ob Unterschiede bei der Finanzierung von Innovationen und Investitionen bestehen und ob diese Unterschiede auf eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten bei Innovationen hindeuten? Tatsächlich unterscheidet sich die Finanzierung von Innovationen deutlich von jener von Investitionen. Die Untersuchungsergebnisse bestätigen theoretische Überlegungen, wonach besondere Merkmale von Innovationen (wie Unsicherheit über den Erfolg, Schwierigkeiten bei der Bewertung, fehlende Sicherheiten) einer externen Finanzierung – insbesondere mithilfe von Bankkrediten – entgegenstehen.
Seite teilen
Um die Inhalte dieser Seite mit Ihrem Netzwerk zu teilen, klicken Sie auf eines der unten aufgeführten Icons.
Hinweis zum Datenschutz: Beim Teilen der Inhalte werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise
Alternativ können Sie auch den Kurz-Link kopieren: https://www.kfw.de/s/dekBbrjX
Link kopieren Link kopiert