Meldung vom 12.06.2012 / KfW

Internationaler Tag gegen Kinderarbeit

Kinderarbeit ist in Deutschland zwar beseitigt, in anderen Regionen der Welt jedoch noch weit verbreitet. Die Vereinten Nationen sicherten 1989 mit der UN-Kinderrechtskonvention Kindern das Recht zu, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt zu werden. Die Konvention wurde von allen Staaten weltweit außer den USA und Somalia unterzeichnet.

In Burkina Faso ist schwere Kinderarbeit aufgrund der hohen Armut besonders verbreitet. Schätzungen zufolge sind mehr als fünf Prozent der Acht- bis Achtzehnjährigen betroffen, fast die Hälfte davon sind Mädchen. Viele Eltern schicken ihre Kinder zudem in die benachbarten Küstenländer Ghana und Elfenbeinküste, da dort mehr Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen. Der KfW ist es wichtig, Kinderarbeit aktiv entgegenzusteuern. Deshalb finanziert die KfW, Geschäftsbereich Entwicklungsbank, ein Vorhaben in Burkina Faso, das direkt auf die Bekämpfung von Kinderarbeit und Kinderhandel ausgerichtet ist. Dieses Vorhaben setzt vor allem auf verbesserte Bildungsangebote sowie den Bau von Internaten und Schulkantinen. Seit 2005 wurden auf diese Weise 2.200 Stipendien vergeben, 250 Internatsschlafplätze eingerichtet, 500 Ausbildungsplätze für Jugendliche geschaffen und der vorzeitige Schulabgang von über 30.000 Kindern verhindert.

Als Kinderarbeit sind Tätigkeiten von unter 18-Jährigen definiert, die ihnen schaden oder sie am Schulbesuch hindern. Nach Angaben von UNICEF arbeiten weltweit rund 215 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren - in der Landwirtschaft, in Werkstätten, in Steinbrüchen, als Straßenverkäufer oder Dienstmädchen. Die meisten von ihnen in Asien, im Pazifikraum, in Subsahara-Afrika, Lateinamerika sowie der Karibik. Hauptursachen für Kinderarbeit sind wirtschaftliche Armut sowie ein geringer Bildungsstand der Familien. Daraus folgen häufig gesundheitliche Schäden für die betroffenen Kinder sowie eine schlechte Grundbildung durch verhinderten Schulbesuch. Kinderarbeiter finden kaum einen Weg aus der Armut. 2002 wurde mit dem ersten Welttag gegen Kinderarbeit ein internationaler Gedenktag eingerichtet, der jährlich am 12. Juni stattfindet.