Meldung vom 11.07.2017 / KfW Research

Asymmetrische Schocks im Euroraum – Mechanismen zur Abfederung erforderlich

2010 wurde die Euro­zone mit der Schulden­krise von einem lehrbuch­mäßigen asymme­trischen Schock getroffen. Während die Wirtschafts­leistung in den betrof­fenen Ländern massiv zurückging, stagnierte sie in anderen lediglich. Asymme­trische Schocks sind in einer Währungs­union proble­matisch. Denn hier stehen weder eine ge­zielt auf die Be­lange einzel­ner Volkswirt­schaften ausge­richtete Geld­politik noch ein natio­naler Wechselkurs­mechanismus bereit, um bei der wirtschaft­lichen Anpassung zu helfen. In der Schulden­krise fiel auf­grund der hohen Ver­schuldung der betrof­fenen Staaten gleichzeitig die Fiskal­politik zur Konjunktur­steuerung aus. Um den Anpassungs­prozess weniger schmerz­haft zu machen und zu beschleu­nigen, bedarf es in der Euro­zone eines alter­nativen Mechanis­mus zur Abfe­derung asymme­trischer Schocks. Dieser sollte schnell und auto­matisch wirken, d. h. ohne poli­tische Einzelfall­entscheidungen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass anti­zyklisch und zur Stabili­sierung geplante Aus­gaben pro­zyklisch wirken.

Asymmetrische Schocks im Euroraum – Mechanismen zur Abfederung erforderlich

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