Meldung vom 21.04.2025 / KfW Research
US-Zollpolitik: Wie verletzlich ist Deutschland?
Mit den Beschlüssen des Liberation-Days betreiben die USA einen handelspolitischen Epochenbruch. Auch für die EU-Staaten ändern sich die Handelsbedingungen mit den USA erheblich, schließlich ist ein „reziproker“ US-Zoll in Höhe von 20 % angedacht, auch wenn dieser temporär auf 10 % reduziert wurde und Verhandlungen möglich sind. Dieser Fokus thematisiert, wie verletzlich Deutschland für diese Entwicklungen ist: Mit einem Anteil von 10 % an der Ausfuhr sind die USA der wichtigste ausländische Absatzmarkt für deutsche Waren. Außerdem hängen rd. 7 % der industriellen und damit fast 2 % der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung von der Endnachfrage in den USA ab. Besonders auf die USA angewiesen sind die Automobilindustrie und der Maschinenbau. Die pharmazeutische Industrie ist noch stärker von den USA abhängig, jedoch vorerst von Strafzöllen ausgenommen. Durch den Exportkanal allein dürften die negativen Wachstumseffekte der Zölle zwar eher moderat ausfallen, im Zusammenspiel mit Zweitrunden- und Unsicherheitseffekten könnten sie jedoch bedeutend größer werden. Die anhaltende Unsicherheit über den weiteren Fortgang des Zollkonflikts dürfte insbesondere der Investitionstätigkeit schaden. Vorerst halten wir an unserer Konjunkturprognose von -0,2 % für 2025 und +0,3 % für 2026 fest. Wir haben schon bei unserer Winterprognose mit einer erheblichen Zollanhebung gegen die EU gerechnet und der Fiskalimpuls durch das im März vom Bundestag beschlossene Infrastrukturpaket wird den Verlusten durch den US-Protektionismus entgegenwirken.
US-Zollpolitik: Wie verletzlich ist Deutschland?
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