Kredit Nr.206, 239Investitionskredit Digitale Infrastruktur

Ihren Antrag stellen Sie bei einem Finanzierungs­partner Ihrer Wahl, zum Beispiel bei Ihrer Bank.

Starten Sie Ihr Vorhaben erst, nach­dem Sie den Kredit­antrag gestellt haben. Als Start Ihres Vorhabens gilt der Beginn der Bau­arbeiten – oder der erste Abschluss eines Liefer- und Leistungs­vertrags. Beratungs- und Planungs­leistungen können Sie aber vorher schon in Anspruch nehmen.

Auch wenn Sie den formalen Kredit­antrag noch nicht gestellt haben, wahren Sie die Frist, wenn Sie vor Vorhabens­beginn

• dem Finanzierungspartner einen formlosen, aber konkreten Antrag vorlegen oder
• mit ihm schon ein Finanzierungs­gespräch führen, das auch dokumentiert wird.

Wenn Ihr formaler Kredit­antrag anschließend später als 3 Monate nach Vorhabens­beginn bei der KfW eingeht, dürfen höchstens 50 % des Vorhabens fertig­gestellt sein.

Ja. Wir fördern auch den Kauf eines bestehenden Leerrohr­netzes sowie eines passiven oder aktiven FTTH- oder FTTB-Netzes. Voraussetzung ist jeweils, dass

• Sie das Netz anschließend in größerem Umfang ausbauen und
• der Verkäufer keine Förder­mittel für das Netz erhalten hat.

Als Vorhabensbeginn gilt dabei der Abschluss des Kauf­vertrags für das Netz.

Der Ausbau eines bestehenden FTTC-Netzes zu einem FTTH-/FTTB-Netz ist förderfähig. (Investitionen in FTTC-Netze sind dagegen von einer Förderung ausgeschlossen.)

Fibre-to-the-Curb (FTTC) bedeutet "Glasfaser bis zum Straßenrand", also bis zum Verteiler­kasten im Gehweg­bereich. In der FTTC-­Architektur endet das Glasfaser­kabel im Kabelverzweiger (KvZ), der am Straßenrand steht. Von diesem Anschluss­verteiler aus werden bei einem FTTC-Netz die vorhandenen Kupferkabel bis zum Kunden weiter verwendet. Der Ausbau dieser letzten Meile auf Glasfaser­technik FTTH-/FTTB kann mit dem Investitions­kredit Digitale Infrastruktur finanziert werden.

Die Inhouse-Verkabelung ist als aktive Komponente eines FTTH-/ FTTB-Netzes förder­fähig. Sofern der Anschluss an ein bereits bestehendes, gemäß der Programm­bestim­mungen förder­fähiges FTTH-/ FTTB-Netz erfolgt, kann auch nur die Inhouse-Verkabelung finanziert werden. Entscheidende Förder­voraussetzung ist das FTTH-/ FTTB-Netz.

Werden die Investitionen in die Errichtung des FTTH-/ FTTB-Netzes und in die Inhouse-Verkabelung getrennt voneinander und durch unterschiedliche Investoren durchgeführt, kann der eine Investor für die Inhouse-Verkabelung den Investitionskredit Digitale Infrastruktur in Anspruch nehmen, auch wenn der andere Investor für die Errichtung des FTTH-/ FTTB-Netzes bereits eine Förderung aus dem Zuschuss­programms des Bundes "Bundes­förder­programm zum Breitband­ausbau" erhalten hat.

Ein Glasfaser-Hauptverteiler (kurz: Gf-Hvt) ist als passive Komponente eines FTTH-/FTTB-Netzes förder­fähig. Dies umfasst den Aufbau von Technik­standorten (passiven Schaltpunkten) und schließt auch den Bau entsprechender Gewerke, die Verlegung von Strom etc. ein. Neben dem Aufbau des Standortes ist dabei auch die Ertüchtigung eines Gf-Hvt mit aktiver Technik förder­fähig.

Der Gf-HVt ist der zentrale Verteiler in einem Kommunikations­netz. Er dient als zentrale Vermittlungs- und Betriebs­stelle für Netzbetreiber. In optischen Netzen bilden Gf-HVt die Schnittstelle vom Backbone bis hin zum Zugangsnetz der Hausan­schlüsse. Ein Gf-HVt fungiert als soge­nannter Point of Presence (PoP) – ein mit entsprechender Übertragungs­technik ausgestatteter Einspeise­punkt für das ansonsten passive optische Netz. Das heißt, in einem Gf-HVt sind für die Weiterleitung, Verteilung und Aufbereitung der Signale ebenfalls aktive Netzwerk­komponenten installiert.

Ja. Wenn Sie Ihr Vorhaben mit einem Konsortium finanzieren, können sich die Konsortial­partner mit dem Investitions­kredit Digitale Infra­struktur (206/239) refinanzieren.

Ja, bei einer gemischten Finanzierung aus staat­lichem Zuschuss und einem KfW-Förder­kredit können Sie den Zuschuss mit dem KfW-Kredit vor­finanzieren.

Hinweis: Gilt nicht für das Zuschuss­programm des Bundes „Bundes­förder­programm zum Breit­band­ausbau“, hier ist eine Kombination gemäß Programm-Merkblatt ausgeschlossen.

Wenn der Zuschuss eingeht, wird der entsprechende Teil­betrag des KfW-Kredites sofort fällig. Die Zahlung gilt als außer­plan­mäßige Tilgung, für die eine Vorfällig­keits­entschä­digung anfällt.