Pressemitteilung vom 29.04.2015 / KfW Stiftung
KfW-Bernhard-Grzimek-Preis 2015 geht an Emmanuel de Merode und Pavan Suhkdev
- Leiter des Virunga Nationalparks im Kongo, Emmanuel de Merode, verbindet Schutz der Artenvielfalt mit Armutsbekämpfung, Friedenssicherung und die Verbesserung der Lebensbedingungen von Mitarbeitern und Bevölkerung
- Wirtschaftswissenschaftler Pavan Sukhdev entwickelte bahnbrechenden Ansatz für die Bewertung von Biodiversität und ist Vordenker einer Neuordnung des existierenden Wirtschaftssystems
Die KfW Stiftung hat den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten KfW-Bernhard-Grzimek-Preis 2015 je zur Hälfte an den Leiter des zum UNESCO Weltnaturerbe zählenden Virunga Nationalparks im Kongo, Emmanuel de Merode, und den Wissenschaftler und Ökonomen Pavan Sukhdev verliehen. Emmanuel de Merode erhielt den Preis für seinen herausragenden Einsatz im ältesten Nationalpark Afrikas sowie für den Schutz der bedrohten Berggorillas und der einmaligen Biodiversität. Darüber hinaus hat er wichtige wirtschaftliche Initiativen im Bereich des Nationalparks angestoßen, die den Menschen eine nachhaltige Lebensgrundlage sichern sollen. So hat er wesentlich dazu beigetragen, die Wilderei einzudämmen, den illegalen Holzeinschlag zu verringern und mit Rebellenführern der Grenzregion Friedensvereinbarungen zu schließen.
Pavan Sukhdev wurde für seinen federführenden Beitrag zur Studie „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“ (TEEB) ausgezeichnet. Sie bietet einen bahnbrechenden Ansatz für die Bewertung von Biodiversität. Hierdurch können erstmals die steigenden Kosten durch den Verlust von Biodiversität ermittelt werden. Der Ansatz wurde inzwischen für unterschiedliche Sektoren weiterentwickelt und für Entscheidungsträger nutzbar gemacht.
Das Vorstandmitglied der KfW Stiftung, Dr. Edeltraud Leibrock, sagte bei der Preisverleihung: „Mit dem KfW-Bernhard-Grzimek-Preis möchte die KfW Stiftung die breite Öffentlichkeit für das Thema Artenvielfalt sensibilisieren und das Bewusstsein von Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft dafür schärfen, dass schnelles und nachhaltiges Handeln von herausragender Bedeutung für unsere gemeinsame Zukunft ist. Die vielen positiven Rückmeldungen und Einreichungen bestätigen uns darin, dass der KfW-Bernhard-Grzimek-Preis auch international eine immer stärkere Wahrnehmung erzielt. So erhielten wir Einreichungen aus Europa, Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten.“
In der Begründung der mit renommierten Fachleuten besetzten Jury zur Preisverleihung an Emmanuel de Merode heißt es: „Für seine Mitarbeiter und die lokale Bevölkerung ist Emmanuel de Merode der Held Virungas und „moralischer Kompass“. Sein Engagement reicht weit über die üblichen Aufgaben eines Nationalparkleiters hinaus. Armutsbekämpfung, Friedenssicherung und die Verbesserung der Lebensbedingungen seiner Mitarbeiter und der lokalen Bevölkerung sind neben dem Natur- und Artenschutz Aufgaben, denen er sich mit ganzer Kraft widmet. Dabei übernimmt de Merode eine Vorbildfunktion für die erfolgreiche Einbindung lokaler Kräfte, der Bewohner, seiner Mitarbeiter und Politiker der Region, in den Artenschutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung dieses einmaligen Naturraums.“ Zum Preis an Pavan Sukhdev sagte die Jury: „Pavan Sukhdev hat gezeigt, dass eine umweltverträgliche Entwicklung kein Hindernis für Wachstum, sondern vielmehr ein neuer Motor für wachsenden Wohlstand, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Armutsreduzierung ist. Seine bahnbrechende Studie „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“ (TEEB) bestärkt Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft darin, den Wert des natürlichen Reichtums neben den traditionellen Finanzmaßeinheiten zu messen, um eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu verwirklichen. Sukhdev ist der Vordenker einer Neuordnung des existierenden Wirtschaftssystems, die angesichts globaler Herausforderungen, wie dem Klimawandel, anhaltender Armut und Ressourcenverknappung, unumgänglich ist.“
Die KfW Stiftung in Frankfurt verleiht alle zwei Jahre den KfW-Bernhard-Grzimek-Preis an Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich in herausragender Weise mit ihrer Kreativität und Innovationskraft für die Erhaltung der Artenvielfalt einsetzen. Namenspatron des Preises ist der Pionier des Umwelt- und Tierschutzes, früherer Direktor des Frankfurter Zoos und langjähiger Präsident der Zoologioschen Gesellschaft Frankfurt, Professor Bernhard Grzimek. Der Preis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Erste Preisträgerin 2013 war die Zoologische Gesellschaft Frankfurt.
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