Pressemitteilung vom 20.07.2017 / KfW, KfW Entwicklungsbank

Blockchain macht Entwicklungszusammenarbeit wirksamer

  • KfW verwendet erstmals Blockchain-Technologie für den transparenten Einsatz von Haushaltsmitteln
  • Pilotprojekt in Afrika geplant

Die KfW testet im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) den Einsatz der sogenannten Blockchain-Technologie. Diese ermöglicht es, sämtliche Arbeits- und Genehmigungsschritte im Rahmen der Beschaffung, der Vertragsgestaltung, der Ausschreibungen und Auszahlungsprozesse bei der Durchführung eines Projekts zuverlässig abzubilden. Um die Verwendung öffentlicher Mittel transparent und nachvollziehbar zu gestalten, hat der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank zusammen mit dem Digital Office KfW die Software TruBudget (Trusted Budget Expenditure Regime) auf Basis dieser innovativen Technologie entwickelt. Alle beteiligten Parteien können auf dieser Plattform zusammenarbeiten und verfolgen, wer welche Änderungen vornimmt. Dank der Blockchain-Technologie sind die Vorgänge nicht nur transparenter nachvollziehbar, sondern können vor allem nicht nachträglich oder unbefugt manipuliert werden. Das minimiert die Risiken einer Mittelfehlverwendung auf Seiten der Institutionen, an die ausgezahlt wird.

„Mängel im Management öffentlicher Finanzen gehören zu den größten Hemmnissen für wirtschaftliche Entwicklung und gefährden regelmäßig auch die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit. Mit TruBudget hat die KfW eine innovative digitale Anwendung entwickelt, von deren Nutzen auch andere Entwicklungsbanken profitieren könnten. Mit dieser Software ist Deutschland weltweit Vorreiter bei der Anwendung digitaler Lösungen in der Armutsbekämpfung“, sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

In Entwicklungsländern besteht das Risiko, dass öffentliche Mittel fehlgeleitet werden anstatt dem Gemeinwohl (z. B. bei Krankenhäusern und Schulen) zu dienen. Internationale Geber reagieren auf diese Risiken und die schwachen Umsetzungskapazitäten in den Partnerländern, indem parallele Strukturen aufgesetzt werden. Die damit verbundenen Transaktionskosten sind jedoch für beide Seiten hoch. Mit der Umgehung der Systeme der Partnerinstitutionen des jeweiligen Entwicklungs- oder Schwellenlandes erschweren die Geber zudem ihre eigentliche Aufgabe, nämlich die Partnerländer in die Lage zu versetzen, Projekte eigenständig zu planen und umzusetzen.

In einer Pilotphase, die durch das BMZ in Höhe von 1 Mio. EUR finanziert wird, soll der existierende Prototyp der Software zunächst bei laufenden Investitionsprojekten getestet und weiterentwickelt werden. Die KfW ist bereits mit mehreren afrikanischen Ländern für eine Pilotphase im Gespräch.

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Dr. Charis Pöthig

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