Die Studie „Female Entrepreneurship – Mobilisierung von Gründerinnen ist wirtschaftliche Chance und gesellschaftliche Aufgabe” von KfW Research beleuchtet Status Quo und Hindernisse von weiblichen Gründungen.
Im Durchschnitt der Jahre 2017-2021 gingen nur 39 % der Existenzgründungen von Frauen aus. Der Anteil von Frauen, die unabhängig von ihrer aktuellen persönlichen Situation lieber selbstständig statt angestellt wären, liegt im Durchschnitt bei 37 %. Männer würden sich häufiger für die berufliche Selbstständigkeit entscheiden als Frauen.
Frauen gründen häufiger im Nebenerwerb, seltener im Gründungsteam und auch seltener mit Mitarbeitenden. Die Gründungen erfolgen öfter im Dienstleistungsbereich mit Endkundenfokus und seltener mit Wachstumswunsch.
Frauen übernehmen mehr häusliche Arbeit und haben deshalb eine geringere Erwerbsbeteiligung und Gründungsneigung. Die traditionellen Muster bei der innerfamiliären Arbeitsteilung haben sich bisher nur langsam aufgelöst. Die Digitalisierung und die damit einhergehende Flexibilität haben in den letzten Jahren jedoch zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf geführt.
Die Forschung zeigt, dass Risikopräferenzen die Gründungsneigung beeinflussen. Mädchen werden in der Regel risikoaverser erzogen. Dies spiegelt sich darin wider, dass Frauen häufiger ein Angestelltenverhältnis der beruflichen Selbstständigkeit vorziehen bzw. häufiger im Nebenerwerb gründen, was als weniger risikoreich gilt.
Untersuchungen unter deutschen Gründerinnen und Gründern zeigen, dass das Finanzwissen sogar stärker zur Überlebenswahrscheinlichkeit von Existenzgründungen beiträgt als das allgemeine berufliche Bildungsniveau. Frauen weisen in verschiedenen Studien dabei im Durchschnitt ein geringeres Finanzwissen auf als Männer. Das zeigt sich sowohl in Deutschland als auch international.
Frauengeführte Start-ups erhalten im Durchschnitt seltener und wenn, dann weniger Venture Capital. Frauen haben somit schlechtere Chancen, ihre Start-ups zu finanzieren und aus ihnen erfolgreiche, skalierbare Geschäftsmodelle zu machen. Anders als beim Kreditzugang sind Nachteile für Gründerinnen beim Zugang zu Wagniskapital (Venture Capital) eindeutig zu beobachten.
Sichtbare, erfolgreiche Frauen im Start-up-Ökosystem dienen als Vorbild. In dieser Rolle können sie zur Stärkung des Netzwerks für Gründerinnen beitragen oder als Mentorinnen fungieren. Die persönliche Interaktion mit erfolgreichen Vorbildern hilft Gründerinnen dabei, das Risiko beim Start eines Unternehmens realistisch einzuschätzen und etwaige Fehleinschätzung der eigenen unternehmerischen Fähigkeiten zu korrigieren.
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