KLAUS Barber X Shop OHG: Mit dem “KLAUS-Feeling” durch die Corona-Krise
Mit ihrem KLAUS Barber Shop haben Sascha Mozdzierz und Dominic Hammer ein hippes Wohnzimmer für Männer mitten in der Kleinstadt geschaffen. Zwei Wochen nach der Eröffnung machte ihnen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Doch das Gründerduo nutzte nach dem ersten Schock die Ausnahmesituation, um seine Marke weiterzuentwickeln.
Auf dem Schaufenster im Erdgeschoss des unscheinbaren Mehrfamilienhauses in der Nagolder Marktstraße steht groß der Name „KLAUS“ geschrieben. Hinter den Scheiben des weißen Baus: pechschwarze Wände, eine geflieste Bar, Kleiderständer und Regale mit Lifestyle-Klamotten, Hip-Hop aus der Retro-Marshall-Box. Im hinteren Bereich führt eine Stufe in einen grün gestrichenen Barbier-Bereich, der aussieht, als käme er direkt aus den 70er Jahren.
Anfang März 2020 haben sich Sascha Mozdzierz und Dominic Hammer in ihrer Heimat, der 23.000-Einwohner-Stadt Nagold, 45 Autominuten von Stuttgart entfernt, ihren Männertraum erfüllt. KLAUS Barber X Shop ist das Wohnzimmer für den Herren – ein Ort für „Krawalliere“, wie die Gründer ihren Laden beschreiben. Bart- und Haarpflege, Klamotten und einen Drink an der Bar – hier bekommt Mann mehr als nur Liebhaberprodukte. Bei Mozdzierz und Hammer gibt`s das spezielle „KLAUS-Feeling“.
Einen hippen Mini-Kiez, inspiriert von Kreuzberg oder Shoreditch, in die Kleinstadt holen – das war der Plan der Gründer. Doch nur zwei Wochen nach der Eröffnungsparty änderte die Corona-Pandemie alles. Wie unzählige andere Unternehmen auch mussten Mozdzierz und Hammer schließen. „So eine Eröffnung nach anderthalb Jahren Planung ist ein toller Moment, wir waren euphorisch, wollten mit unserem Konzept endlich durchstarten“, sagt Sascha Mozdzierz. „Dann schließen zu müssen, war ein riesiger Dämpfer. An dem Abend mussten wir und die Mitarbeiter unsere Bar selbst nutzen und erstmal einen Drink nehmen.“
Dabei hatte alles so gut begonnen. Während Mozdzierz aus der Friseurbranche kommt, ist Hammer im Einzelhandel zuhause. Die Gründer haben bereits mehrere Geschäfte in Nagold. Doch der KLAUS Barber X Shop ist ihr persönliches Herzensprojekt. Es erfüllt das, was sie sich als Männer schon immer in ihrer Heimat gewünscht hatten. Die Eröffnung sprach sich in dem Städtchen schnell herum, der Kundenstamm wuchs rasch. „So etwas wie uns gab es bisher einfach nicht. Wir haben eine Idee entwickelt, nach der niemand gefragt hat, aber die Leute feiern es“, sagt Dominic Hammer.
Schockstarre war keine Option
Doch aller Zuspruch hilft nicht, wenn der Laden zu ist. Die Gründer mussten umsteuern. Glücklicherweise war ein Onlineshop bereits in Planung – nur der Zeitplan musste beschleunigt werden. „Im Laufe des Jahres wollten wir die Marke ‚Schwarzwald‘s Finest‘ im Internet etablieren und unsere Produkte auch online verkaufen: coole Herrenmode und Accessoires für Männer, besondere Spirituosen, hochwertige Haar- und Bartpflegeprodukte – ein einzigartiges Sortiment nur mit ausgewählten Produkten“, sagt Mozdzierz. „Nach dem ersten Schock kam einen Tag nach Beginn des Lockdowns das ganze Team zusammen und wir haben beschlossen, ‚Schwarzwald‘s Finest‘ so schnell wie möglich an den Start zu bringen.“ Gesagt, getan: Anfang April, zweieinhalb Wochen nach Schließung, ging der Shop online.
Während die Gründer am Anfang nur einige Pakete pro Woche verschickten, machen sie inzwischen mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes rein digital. Bisher reinvestieren die Gründer alle Gewinne in Marketing, Kampagnen und den Aufbau eines großen Stammkundenfeldes. Rund 20.000 Euro steckten Mozdzierz und Hammer 2020 in den Aufbau der Website und das Marketing. „Anfangs haben wir das meiste aus dem KfW-Gründerkredit abdecken können, den wir bekommen hatten. All unsere digital erwirtschafteten Gewinne investieren wir gleich wieder, um den Shop größer und bekannter zu machen“, sagt Hammer.
Eine Marke, ein Gefühl
Zum Marketing gehören für die Nagolder vor allem ansprechende Inhalte auf Instagram und Facebook, die das „KLAUS-Feeling“ vermitteln: „Wir stecken als Geschäftsführer die meiste Zeit in den Markenaufbau in sozialen Medien”, erklärt Mozdzierz. „Wir wollen eine Geschichte erzählen. Klamotten, Spirituosen und Bartpflege bekommt man an vielen Orten. Aber nur bei uns bekommt Mann einen Ort, mit dem er sich identifizieren kann. In dieser Nische wollen wir mit der Marke Nummer eins werden.“
Den zweiten Lockdown überstanden die Gründer entspannter als den ersten. Trotzdem war Stillstand keine Option, sie tüftelten an neuen Produkten: So haben sie ein eigenes T-Shirt designt und in limitierter Stückzahl angeboten. Nach zwei Stunden war es restlos ausverkauft. „Zur Weihnachtszeit haben wir dann auch Frauen als Zielgruppe entdeckt – mit dem Launch von Geschenkboxen für Männer“, sagt Mozdzierz.
Trotz allen Erfolges im Internet war das Gründerduo glücklich, als es den Laden wieder öffnen durfte. „Auch wenn es online sehr gut läuft, waren wir froh, endlich wieder öffnen zu können und unsere Kunden persönlich zu empfangen“, sagt Hammer. Denn auch wenn die Nagolder in Zukunft knapp die Hälfte ihres Umsatzes im Internet erwirtschaften wollen, bleibt Klaus Barber X Shop das Herzstück ihres Unternehmens: das echte Wohnzimmer für Männer, mit Bartrasur, Old-School-Hip-Hop, einem Drink an der Bar – und dem KLAUS-Feeling.
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