Die Firma Cloud & Heat nutzt die Abwärme aus Servern, um damit Gebäude zu beheizen. Professor Dr. Christof Fetzer über die Entwicklung einer grünen Energielösung.
Der Erzähler
Professor Dr. Christof Fetzer hat zusammen mit Jens Struckmeier (nicht im Bild) das Unternehmen Cloud & Heat gegründet.
„An der Technischen Universität Dresden habe ich zu Cloud-Systemen und Energieeffizienz gelehrt. Die Initialzündung für unser Unternehmen war aber, dass ich ein Haus gebaut habe und mir viele Gedanken über die Heizung gemacht habe. Meinen späteren Mitgründer, den Physiker Dr. Struckmeier habe ich gefragt, ob man mit der Abwärme von Servern nicht auch Heizen könne. Zusammen haben wir dann den Prototypen eines Serverschranks entwickelt, der direkt an die Warmwasserversorgung angeschlossen wird. Das funktionierte sehr gut und so haben wir 2011 Cloud & Heat gegründet.
Unseren IT-Kunden bieten wir sichere Cloudleistungen. Das System zum Schutz der Daten ist ausgeklügelt. Gelagert werden sie ausschließlich in Deutschland, da hier ein strenges Datenschutzgesetz gilt. Unternehmen, Forschungseinrichtungen, die rechenintensive Jobs verarbeiten und Behörden, denen die sichere Verarbeitung sicherheitskritischer Daten wichtig ist, können unsere Serverschränke innerhalb ihrer Gebäude installieren und die Abwärme für die Heizung und das Warmwasser nutzen. Ein Pufferspeicher hält das Wasser warm, wenn es nicht gebraucht wird. Die Energieversorgung ist damit autark und überaus günstig. Nachrüstbar ist das System ebenfalls, es kann an bestehende Immobilien angeschlossen werden.
Doppelter Nutzen
Cloud & Heat heizt Gebäude mit der Wärme von Serverschränken. Der Gründer erzählt über die Idee (KfW Bankengruppe/n-tv).
Unsere Serverschränke wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Auf der CeBIT 2016 haben wir unsere neuste Servergeneration vorgestellt. Mit unserer Technologie konnten wir bereits eine Vielzahl spannender Projekte akquirieren, u. a. zusammen mit der innogy TelNet und Envirotech Solutions. Ende 2017 eröffnen wir zudem in Frankfurt am Main einen neuen Public-Cloud-Standort, der mit der neuesten Servergeneration und dem aktuellsten Softwarepaket ausgestattet ist.
Die Auszeichnung als
KfW GründerChampion 2015 (seit 2017 KfW-Award „Gründen“, Anmerkung Redaktion) hat uns in unserer Arbeit bestätigt. Heute liegen wir im Zukunftsmarkt Green IT weit vorn: Wir haben nachweislich den weltweit niedrigsten Energieverbrauch in unserem Rechenzentrum in Dresden – und warme Büros.“
Protokolliert von Carmen Vallero.
Auf KfW Stories veröffentlicht am: Donnerstag, 10. Juli 2017
Zu diesen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen leistet das dargestellte Projekt einen Beitrag
Ziel 9: Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung
Eine nicht vorhandene oder marode Infrastruktur hemmt die Wirtschaftlichkeit und fördert so die Armut. Beim Aufbau der Infrastruktur sollte der Aspekt der Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen, zum Beispiel mit der Förderung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Auch Fabriken und Industriestätten sollten nach ökologischen Gesichtspunkten nachhaltig produzieren, um eine unnötige Umweltbelastung zu vermeiden. Quelle: www.17ziele.de
Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030. Ihr Herzstück ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Unsere Welt soll sich in einen Ort verwandeln, an dem Menschen ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig in Frieden miteinander leben können.
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