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Klimaschutz

Klimaschutz

Wald als Retter

Die Wälder dieser Erde speichern Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr und sind Wiege der Artenvielfalt: Dem Schutz des Waldes kommt deshalb eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zu.

Sie befinden sich mitten im Regenwald, im heißen feuchten und satten Grün Brasiliens. Auf Plastikstühlen, die im nassen Boden versinken, sprechen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit Frauen einer Kakao-Kooperative nahe der Stadt Belém im Norden des Landes. Diese erzählen von ihren Produktionsmethoden:

Baerbock und Heil im Regenwald
Ortstermin

Die beiden Bundesminister Annalena Baerbock und Hubertus Heil machen sich bei einer Besichtigungsreise von Projekt in Brasilien im Juni 2023 ein eigenes Bild von der Bedeutung des Regenwalds..

Die Frauen bauen nur so viel Kakao an, wie der Wald verträgt ohne Schaden zu nehmen. Um den Erhalt von Wäldern geht es auch bei einem weiteren Stopp der europäischen Gäste: beim Betrieb Ebata Produtos Florestais, ebenfalls in Belém. Das Unternehmen verarbeitet und exportiert Holz aus der Amazonasregion, das sich zurückverfolgen lässt und aus nachhaltig bewirtschafteten, kontrollierten Nationalwäldern stammt – ein Projekt, das die KfW im Auftrag der Bundesregierung fördert, weil es den umweltfreundlichen und legalen Export von Tropenholz stärkt.

Der Handel mit Holz in Brasilien soll nach dem Willen von Baerbock und Heil so bald wie möglich nur noch nachhaltig sein. Darin möchte Deutschland das südamerikanische Land unterstützen. „Wir brauchen Brasilien“, betont die Außenministerin, „um Treibhausgasemissionen zu senken.“ Falls Tropenwälder weiterhin wild abgeholzt werden, sind die internationalen Klimaziele nicht zu halten.

CO2-Speicher

Bäume im Regenwald
"Lunge der Welt"

Wälder sorgen für ausreichend Sauerstoff, regulieren Wasserkreisläufe fördern Wolkenbildung und fruchtbare Landwirtschaft,

Allein der Amazonas-Regenwald speichert Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Würde er komplett von der Erde verschwinden, käme das einem Ausstoß an menschenverursachten Treibhausgasen von aktuell 140 Jahren gleich. Diese Zahl illustriert, warum Wälder so wichtig sind im Kampf gegen höhere Erdtemperaturen. Sie bilden natürliche Senken, in der Fachsprache auch „naturbasierte Lösungen“ genannt, und lagern CO2 ein, ohne dass es weiterer Mühen bedarf.

Neben ihrer abmildernden Wirkung bei klimaschädlichen Gasen haben Wälder noch eine lange Reihe weiterer positiver Eigenschaften: Sie sind Heimat unzähliger, auch bedrohter Arten, sorgen als "Lunge der Welt“ für ausreichend Sauerstoff, regulieren Wasserkreisläufe, fördern Wolkenbildung und fruchtbare Landwirtschaft, speichern Trinkwasser, schützen vor Erosion, bremsen Stürme ab und produzieren wertvolle Rohstoffe, Nahrung und Medikamente. Deshalb gelten Erhalt und Wiederherstellung der Wälder als wichtiges Ziel der internationalen Gemeinschaft. Deutschland fördert seit etwa 25 Jahren Waldprogramme, zurzeit mit etwa drei Milliarden Euro allein über die KfW Entwicklungsbank.

Dazu gehören Waldschutzgebiete in Madagaskar oder in Namibia, Projekte für eine nachhaltige Waldwirtschaft in Vietnam, für das Wiederherstellen von Waldlandschaften in verschiedenen Ländern Afrikas sowie sogenannte REDD-Programme, bei denen Geld fließt, um nachgewiesene Erfolge im Kampf gegen Entwaldung zu vergüten, wie zum Beispiel in Kolumbien. Ebenfalls dazu zählen entwaldungsfreie Lieferketten: Hier weicht der Wald nicht neuen landwirtschaftlichen Flächen, sondern die Landwirtschaft steht im Einklang mit dem Wald. Waldschutz lässt sich dauerhaft nur durchsetzen, wenn er sich für die Menschen rechnet. Sonst werden sie früher oder später – legal oder illegal – doch wieder Raubbau betreiben, einfach um zu überleben. Deshalb stehen bei allen KfW-Projekten immer auch die Menschen im Fokus.

In Indonesien, neben Brasilien ein weiteres großes Waldland, unterhält die KfW ebenfalls verschiedene Waldprojekte, darunter auch eines um den Nationalpark Gunung Leuser. Hier erhalten benachbarte Gemeinden, wenn sie Schutzvereinbarungen unterzeichnen, jährliche Zuschüsse für dann umzusetzende umweltfreundliche Investitionen. Auch Gemeindewälder, die einer ganzen Kommune gehören und gemeinsam nachhaltig genutzt werden, erhalten KfW-Unterstützung. In Indonesien tragen die Bemühungen, die das Land zusammen mit internationalen Partnern wie der KfW unternommen hat, inzwischen Früchte: Die Entwaldung sinkt seit Jahren und liegt heute ungefähr wieder dort, wo sie vor zwanzig Jahren war.

So gelingt Transformation in Indonesien

(Quelle: KfW / Christian Chua / Thomas Schuch)

KfW fördert Waldschutz weltweit

Die KfW fördert

Die KfW Entwicklungsbank fördert weltweit zahlreiche Entwicklungsprojekte mit Programmen zum Klima- und Umweltschutz.

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Anders in Brasilien. Die Bolsonaro-Jahre sind nicht spurlos am Amazonas-Regenwald vorbeigegangen. Während Bolsonaros Amtszeit hat der Kahlschlag neue Rekordhöhen erreicht. Mit Präsident Lula da Silva soll sich das erklärtermaßen ändern. Deshalb hat Deutschland seine Zahlungen in den weltgrößten Waldschutz-Fonds, den Amazonienfonds, wieder aufgenommen. Sie waren zwischenzeitlich ausgesetzt. 55 Millionen Euro sind bereits geflossen, weitere 35 Millionen Euro kommen über die KfW dazu.

„Wir wollen finanziell dazu beitragen, dass die Entwaldung gestoppt wird bis 2030“, beschreibt Bundesaußenministerin Baerbock die deutsche Absicht. Ein Ziel, das dem Klimaschutz zugutekommt – und damit der ganzen Welt.

Auf KfW Stories veröffentlicht am 6. November 2023.

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Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030. Ihr Herzstück ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Unsere Welt soll sich in einen Ort verwandeln, an dem Menschen ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig in Frieden miteinander leben können.