Die Schuhmacherei ist ein Handwerk, das Kenntnisse von A wie Anatomie bis Z wie Zuschnitt erfordert. Stefanie Degle bringt dieses Wissen mit. Sie fertigt orthopädische Schuhe nach Maß. Für KfW Stories schildert sie, wie ihr Traum vom eigenen Unternehmen in Erfüllung ging.
Die Gründerin
Stefanie Degle ist Schuhmacherin. 2014 wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit. Alia Begisheva hat ihre Geschichte aufgeschrieben.
„Bereits mein Opa war Schuhmacher. Ich habe ihn zwar nie kennengelernt, aber das Handwerk habe ich im Blut. Meinen Lebensweg als Orthopädieschuhmacherin habe ich 1999 mit einer Lehre angefangen und war bis 2012 Gesellin. Danach ging ich für ein Jahr auf eine Meisterschule. Bereits meine Aus- und Weiterbildung wurde von der KfW gefördert.
Heute bin ich nicht nur Expertin für Schuhe: Ich habe ein gutes Verständnis vom Körperaufbau, von Knochen und Muskeln. Füße bilden unser Fundament. Auch bei einem Haus haben Risse im Fundament Auswirkungen auf das Dach. Genauso ist es mit unseren Füßen: Haben sie Probleme, sind sie bis zum Nacken zu spüren.
Außerdem kenne ich mich mit Leder aus und kann es bearbeiten. Eine gute Basis also, um eine eigene Orthopädieschuhmacherei zu gründen: Den Schritt in die Selbständigkeit habe ich im August 2014 gewagt. Nun fertige ich in meinem „DS Fußzentrum" im bayerischen Waldkraiburg Orthopädieschuhe nach Maß. Geholfen haben mir dabei meine Hausbank und die KfW mit dem zinsgünstigen „ERP Gründerkredit – StartGeld".
Im Moment betreiben mein Lebensgefährte und ich das Geschäft zu zweit. Allerdings hat er noch eine andere Stelle. Wenn der Laden auf festen Füßen steht, wird er sie aufgeben und Vollzeit im „DS Fußzentrum" einsteigen. Ich bin ganz zuversichtlich, dass es so kommt.
Mit zwei Schleif- und einer Reparaturnähmaschine sowie einer Sohlen- und Absatzpresse und einem Vacupress ist meine Werkstatt sehr gut dafür ausgestattet. Damit kann ich vier bis fünf Paar Schuhe pro Woche herstellen – von Hausschuhen bis zu Stiefeln.
Die meisten Kunden kommen aus Waldkraiburg und dem 30-Kilometer-Umkreis. Diese Nähe gefällt mir gut: Schließlich muss ich auf die Probleme von jedem einzelnen eingehen. Manche Kunden haben ein Rezept dabei, anderen gebe ich eine Rezeptempfehlung für den Arzt mit.
Eine Diagnose darf ich selbst nicht erstellen. Ich kann aber den Gang des Kunden analysieren, einen 2-D-Scan seiner Füße machen und einen 3-D-Fußabdruck. Ich biete auch Reparaturen an. Von der Vermessung bis zur Abgabe von orthopädischen Schuhen können schon mal sechs Wochen vergehen. Jeden Schritt stimme ich mit dem Kunden ab. Ich habe meinen Traumberuf gefunden!”
Auf KfW Stories veröffentlicht am: Donnerstag, 23. März 2017
Aktualisiert am: Dienstag, 27. Februar 2018
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