Tunesiens Hauptstadt ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die Folge: lange Staus und ein überlasteter öffentlicher Nahverkehr. Ein Großprojekt soll Abhilfe schaffen. Fünf S-Bahnlinien werden gebaut, die täglich 350.000 Menschen in Tunis befördern können. Bereits Ende 2018 sollen die ersten beiden Linien in Betrieb gehen.
Der wirtschaftliche Aufschwung und das Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre haben Tunesiens Infrastruktur an ihre Grenzen gebracht. Vor allem in der Zwei-Millionen-Metropole Tunis hat der Verkehr stark zugenommen. Pendler, die das Auto benutzen, müssen mit langen Staus rechnen, und das öffentliche Nahverkehrsnetz ist nicht ausreichend ausgebaut. Abhilfe soll ein S-Bahnsystem in der tunesischen Hauptstadt schaffen, das auch die benachteiligten Vororte besser an das Geschäftszentrum anbindet.
Im Gegensatz zu Bussen und Straßenbahnen fährt die S-Bahn auf einer eigenen Trasse und damit unabhängig vom Straßenverkehr. Ein weiterer Vorteil ist ihre Umweltfreundlichkeit. Realisiert wird das Projekt vom eigens gegründeten öffentlichen Unternehmen Société du Réseau Ferroviaire Rapide de Tunis (RFR).
AFD
Die Agence Française de Développement (AFD) ist die französische Entwicklungsbank und ein wichtiger Partner der KfW in der Finanziellen Zusammenarbeit. Bis 2019 konnten bereits mehr als 100 gemeinsame Projekte realisiert werden. Beide Banken gehören zum Netzwerk der Entwicklungsbanken IDFC.
Mehr erfahrenDie KfW Entwicklungsbank beteiligt sich im Auftrag der Bundesregierung an der Finanzierung des Streckenbaus. Weitere Geber sind die Europäische Investitionsbank, die französische Entwicklungsbank Agence Française de Développement (AFD) und die Europäische Union. Für die ersten beiden Linien, die im Bau sind und Ende 2018 fertig werden sollen, beträgt der über die KfW bereitgestellte deutsche Finanzierungsanteil 47 Millionen Euro.
Insgesamt sind fünf S-Bahnlinien auf einer Gesamtlänge von 85 Kilometern vorgesehen. Sie sollen täglich 350.000 Menschen befördern und die Zunahme des Autoverkehrs bremsen. Den Prognosen zufolge können so etwa 50.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.
Quelle
Dieser Artikel ist erschienen in FZ – Das Magazin für Finanzielle Zusammenarbeit 2016.
Zur AusgabeDie KfW unterstützt die RFR auch dabei, die mit dem Bau verbundenen Eingriffe möglichst umwelt- und sozialverträglich zu gestalten. „Uns ist wichtig, dass es einen ernsthaften Austausch mit der betroffenen Bevölkerung gibt“, erklärt Jens von Roda-Pulkowski, der zuständige Projektmanager der KfW. Bürgerbeteiligung, Entschädigungen und ein Beschwerdemanagement sollen für eine hohe Akzeptanz des Großprojekts sorgen.
Veröffentlicht auf KfW Stories am: Donnerstag, 20. Juli 2017
Zu diesen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen leistet das dargestellte Projekt einen Beitrag
Ziel 9: Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung
Eine nicht vorhandene oder marode Infrastruktur hemmt die Wirtschaftlichkeit und fördert so die Armut. Beim Aufbau der Infrastruktur sollte der Aspekt der Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen, zum Beispiel mit der Förderung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Auch Fabriken und Industriestätten sollten nach ökologischen Gesichtspunkten nachhaltig produzieren, um eine unnötige Umweltbelastung zu vermeiden. Quelle: www.17ziele.de
Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030. Ihr Herzstück ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Unsere Welt soll sich in einen Ort verwandeln, an dem Menschen ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig in Frieden miteinander leben können.
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