Sieben innovative Unternemen aus Deutschland
Innovation

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Ideen aus Deutschland

Barrierefreies Kino, Papier aus Grasfasern oder eine mobile Werkstatt für Windräder – sieben Unternehmen zeigen beispielhaft, wie stark die Innovationskraft im Land der Dichter und Denker ist.

Forschen, erfinden, tüfteln, entwickeln und Neuheiten an den Start bringen: Das Dichter-und-Denker-Land Deutschland spielt auch im Erschaffen praktischer Dinge in der ersten Liga mit. Vom Automobil über den Dübel bis hin zur Zündkerze – Erfindungen haben das Land wirtschaftlich stark gemacht und sie tun es noch immer. Viele innovationskräftige Unternehmen tragen jeden Tag dazu bei. Denn Innovationen sind nicht nur für das Unternehmen selbst wichtig, sie stärken den Wirtschaftsstandort insgesamt. Wenn neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht werden, ganz gleich ob von Start-ups oder von Traditionsfirmen, kurbelt das den Wettbewerb an. Andere Anbieter ziehen nach, das Investitionsvolumen und die Produktivität steigen, neue Arbeitsplätze entstehen. Innovationen lassen eine Volkswirtschaft wachsen und gedeihen.

So gesehen ist die deutsche Volkswirtschaft prächtig aufgestellt. Ein Maß für die Innovationskraft von Volkswirtschaften ist die Patentstatistik, bei der die Zahl an Patenten pro Million Beschäftigter berechnet wird. Hier liegt Deutschland auf Platz 5, weit vor den USA (Platz 13) oder China (Platz 19) – angeführt wird die Liste von der Schweiz.

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In der Tendenz steigt die Anzahl an Patenten seit 20 Jahren, doch aus verschiedenen Gründen lassen Unternehmen bei Weitem nicht jedes innovative Produkt oder jeden innovativen Prozess rechtlich schützen. Die Patentstatistik allein hat also keine absolute Aussagekraft. Aber noch eine weitere Studie feiert die Innovationsstärke der deutschen Wirtschaft: Im sogenannten Innovationsindikator 2017, den das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erstellt hat, rangiert Deutschland auf Rang 4 von 35 Ländern. Deutschlands Innovationssystem zählt damit weltweit zu den besten, nur die Schweiz, Singapur und Belgien sind noch erneuerungsfreudiger. Weiter so, möchte man rufen, das Siegertreppchen ist schon in Sicht. Eine Hürde gibt es aber auch.

Tatsächlich investieren laut dem aktuellen KfW-Innovationsbericht 27 Prozent der mittelständischen Unternehmen nach eigenen Angaben in die Entwicklung von neuen oder verbesserten Produkten und Herstellungsverfahren. Das klingt erst mal nicht schlecht, doch es könnten mehr sein. Zehn Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 42 Prozent. Immerhin ist das Gesamtvolumen in dieser Zeit nicht gesunken, denn die verbliebenen Firmen setzen heute mehr Geld ein, von den Großunternehmen ganz zu schweigen. Dennoch täte es der Wirtschaft gut, wenn mindestens jedes zweite oder dritte mittelständische Unternehmen eigene Innovationen vorantreiben würde.

Und noch etwas gibt Ökonomen zu denken: Im erstmals erhobenen Indikator „Digitalisierungsinnovation“ liegt Deutschland nur auf Platz 17 von 35 Ländern, Mittelfeld also. Hier macht sich bemerkbar, dass Deutschland als großes Land der Ingenieure traditionell vor allem in Chemie, Maschinenbau und Automobilbau stark ist. Innovationen im Bereich der Digitalisierung hingegen sind noch keine klassische Stärke und werden bisher typischerweise eher von Start-ups aufgegriffen. „Eine wichtige Aufgabe der nächsten fünf bis zehn Jahre wird sein, das Standbein der Digitalisierung kontinuierlich zu stärken“, sagt Volker Zimmermann, Volkswirt bei KfW Research. Denn die digitale Welt und der technische Fortschritt entwickeln sich immer rasanter. Schritt halten ist wichtig, einen Schritt vorauszugehen ist besser.

Besser, schneller, digitaler: Nicht jede Neuheit wird von jedem bejubelt, Skeptiker gibt es immer. Auch dem Automobil prophezeiten viele Zeitgenossen keine große Zukunft – und dann zog es an allen vorbei. Ob sich eine Innovation durchsetzen oder sogar die Welt verändern wird, wie nützlich und sinnvoll sie sein wird, lässt sich oft erst später sagen. Und natürlich kann nicht jeden Tag das Rad oder auch nur das Auto neu erfunden werden. Muss es auch gar nicht. Schon das stetige Modernisieren und Verbessern von bestehenden Produkten und Herstellungsverfahren bringt Firmen nach vorn und den Motor der Volkswirtschaft zum Schnurren. Wenn dabei dann tatsächlich das eine oder andere Rad neu erfunden werden sollte: umso erfreulicher für die couragierten Unternehmer und den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Auf KfW Stories veröffentlicht am: Mittwoch, 15. August 2018

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Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030. Ihr Herzstück ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Unsere Welt soll sich in einen Ort verwandeln, an dem Menschen ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig in Frieden miteinander leben können.