Collage mit Bildern der Vorstandsmitglieder

    Brief des Vorstands

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    in den über sieben Dekaden ihres Bestehens hat die KfW immer wieder geholfen, Krisen zu bewältigen. Das Corona-Jahr 2020 geht in die KfW-Geschichte ein als eine Zeit beispielloser Heraus­forderungen an unsere finanziellen, personellen und technischen Ressourcen. Zugleich hat dieses außer­gewöhnliche Jahr gezeigt, welchen Wert ein über viele Jahrzehnte entwickeltes Förder­system für unsere Gesellschaft gerade in Zeiten der Krise darstellt. Neben dem Kampf gegen die Folgen der Pandemie haben wir auch in unserem Engagement für nachhaltige Entwicklung, Digitalisierung und Innovation nicht nachgelassen.

    Dr. Günther Bräunig

    Zusagen 2020

    Das Gesamt­geschäfts­volumen ist im Jahr 2020 auf einen historischen Höchstwert von 135,3 Mrd. EUR gestiegen. Allein in Deutschland hat die KfW rund eine Million Kredite, Zuschüsse und andere Finanzierungen in Höhe von 106,4 Mrd. EUR zugesagt. Den größten Beitrag hierzu leistete das Geschäfts­feld Mittel­stands­bank & Private Kunden, dessen Zusage­volumen – getrieben durch die KfW-Corona-Hilfe – um nahezu das Zwei­einhalb­fache auf 86,3 Mrd. EUR gestiegen ist. Einen hohen Beitrag leisteten auch die Förder­programme im Bereich Energie­effizient Bauen und Sanieren im Förder­bereich Wohnen, deren Volumen um 140 % auf 26,8 Mrd. EUR stieg. Als großer Erfolg erwies sich das Ende November gestartete Zuschuss­programm zur Förderung der Lade­infrastruktur für Elektroautos im privaten Wohn­bereich. Hier sagte die KfW bis zum Jahres­ende rund 137.000 Zuschuss­anträge zu.

    Das Zusage­volumen im Geschäfts­feld Export- und Projekt­finanzierung lag mit 16,6 Mrd. EUR infolge der globalen Corona-Krise zwar deutlich unter dem Rekord­wert des Vorjahres, konnte aber an die Größen­ordnungen der vorherigen Jahre anknüpfen. Die Zusagen des Geschäfts­feldes KfW Capital beliefen sich im Jahr 2020 insgesamt auf 871 Mio. EUR, einschließlich der Zusagen aus dem Corona-Maßnahmen­paket des Bundes für Start-ups. Im Programm „ERP-Venture Capital-Fonds­investments“, konnten die Zusagen trotz der Pandemie planungs­gemäß um rund 19 % auf 184 Mio. EUR gesteigert werden. Das Geschäfts­feld Entwicklungs- und Schwellen­länder steigerte sein Geschäft um 16 % auf 12,4 Mrd. EUR. Davon entfielen 11 Mrd. EUR auf die KfW Entwicklungs­bank und 1,4 Mrd. EUR auf die DEG.

    Dr. Ingrid Hengster

    Ergebnis 2020

    Die weltweite Corona-Pandemie hat sich substanziell auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der KfW ausgewirkt. Die Ertrags­lage zeigte sich infolge­dessen mit einem Konzern­gewinn von 0,5 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr (1,4 Mrd. EUR) deutlich rückläufig. Dagegen übertraf das Betriebs­ergebnis vor Bewertungen (vor Förder­aufwand) in Höhe von 1,9 Mrd. EUR infolge der gestiegenen Zins- und Provisions­ergebnisse bei nahezu unveränderten Verwaltungs­aufwendungen sowohl das Vorjahr (2019: 1,7 Mrd. EUR) als auch die Erwartungen.

    Das durch die Bewertungs­effekte aus der Corona-Pandemie belastete Bewertungs­ergebnis minderte den Konzern­gewinn um 1,2 Mrd. EUR (2019: -0,2 Mrd. EUR). Ursächlich waren hierfür Netto­belastungen aus der Kredit­risiko­vorsorge in Höhe von 777 Mio. EUR und ein negativer Beitrag des Beteiligungs­portfolios in Höhe von 281 Mio. EUR. Verstärkt wurde dies zudem durch ergebnis­belastende IFRS-bedingte Effekte aus der Abbildung von Sicherungs­zusammen­hängen in Höhe von 109 Mio. EUR.

    Die Bilanzsumme des Konzerns ist im Geschäfts­jahr 2020 um 40,4 Mrd. EUR auf 546,4 Mrd. EUR gestiegen. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf gestiegene Netto­kredit­forderungen im Rahmen des KfW-Sonder­programms 2020.

    Bernd Loewen

    KfW-Corona-Hilfe

    Als zum Ende des 1. Quartals 2020 die gravierenden gesamt­wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Pandemie absehbar wurden, gelang es in kürzester Zeit, ein wirksames Hilfs­programm zu etablieren. Zwischen der Ankündigung der KfW-Corona-Hilfe und dem Beginn der Antrag­stellung lagen nur wenige Tage. Möglich war dies nur durch eine sehr effiziente Zusammenarbeit zwischen Bundes­regierung, KfW und den Finanzierungs­partnern. Ein weiterer entscheidender Faktor war die hohe Leistungs­fähigkeit unserer IT-Systeme, die Voraussetzung war für die automatisierte Bearbeitung einer großen Zahl an Kredit­anträgen in kurzer Zeit. Dies zeigt, dass die Modernisierung unserer IT Früchte getragen hat. Bis zum Jahres­ende hat die KfW über 100.000 Kredit­anträge in einem Volumen von rund 46 Mrd. EUR zugesagt. 97% der Zusagen kamen kleinen und mittel­ständischen Unternehmen zugute. Die Corona-Hilfe der KfW hat somit das Rück­grat der deutschen Wirtschaft wirksam gestärkt.

    Dr. Stefan Peiß

    Agenda DNA

    Bereits im Jahr 2018 hat die KfW die Themen Digitalisierung, Nach­haltigkeit und Afrika (DNA) in den Mittel­punkt ihres Handelns gestellt. Die Bank hat sich diesen Themen auch im Corona-Jahr 2020 gestellt. Die zuvor angestoßenen Initiativen zur Förderung digitaler Projekte wurden weitergeführt und ausgebaut. Nun gilt es, die anstehende Erholung zu nutzen und unsere Wirt­schaft auf die Heraus­forderungen der Digitalisierung und des Klima­wandels vorzubereiten.

    Die KfW hat die Förderung von Nach­haltig­keit zu einer zentralen Säule ihrer Unternehmens­strategie erklärt. Damit eng verknüpft ist der Auftrag des Bundes, als transformative Förder­bank Deutschland auf seinem Weg zu einem klima­neutralen Wirtschaften zu begleiten. Diesen Auftrag haben wir auch im Jahr 2020 konsequent verfolgt. Lang­fristig haben wir das Ziel, unser Finanzierungs­portfolio bis zum Jahr 2050 vollständig CO2-frei zu stellen.

    Viele Länder des afrikanischen Kontinents haben in den vergangenen Jahren spür­bare Erfolge auf ihrem Entwicklungskurs erzielt. Die Corona-Krise droht jedoch viele der erreichten Fortschritte zunichtezumachen. Deshalb unterstützt die KfW im Auftrag der Bundesregierung ihre afrikanischen Partnerländer dabei, die Folgen der Krise abzufedern. Dazu hat die KfW innerhalb weniger Monate ein Corona-Sofortprogramm für Afrika im Umfang von 4 Mrd. EUR gestartet und hat zudem neue, speziell auf Afrika zugeschnittene Instrumente zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung ausgebaut.

    Melanie Kehr

    Ausblick

    Dem Corona-Jahr 2020 folgt nun das Corona-Jahr 2021. Zwar wächst mit jedem Tag die Hoffnung, die akute Krise zu überwinden, dennoch wird sie uns sowohl im Neu­geschäft als auch im Bestand weiter beschäftigen. Die Heraus­forderungen der Digitalisierung und die Umstellung auf eine nachhaltige, klima­neutrale Wirtschaft erfordern enorme Investitionen, stoßen aber auf eine in Teilen stark geschwächte Unternehmens­landschaft. Die KfW wird Erholung und Aufschwung nach Kräften fördern.

    Für die wirtschaftliche Erholung besonders wichtig ist eine funktionierende Start-up-Kultur. Mit der Strukturierung und Umsetzung des 10 Mrd. EUR umfassenden Zukunfts­fonds durch KfW Capital liegt ein Auftrag des Bundes vor uns, von dem wir in den kommenden Jahren entscheidende Impulse für die Entwicklung innovativer und weg­weisender Lösungen nicht zuletzt auf den strategischen Feldern Digitalisierung und Nach­haltig­keit erwarten.

    2020 war für die KfW ein Jahr unerwarteter und beispielloser Heraus­forderungen. Der entscheidende Faktor, um sie zu bewältigen, waren unsere hoch­motivierten und leistungs­bereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir danken ihnen an dieser Stelle herzlich für ihren außer­gewöhnlichen und heraus­ragenden Einsatz im vergangenen Jahr und zählen auch für 2021 wieder auf ihren Einsatz

    Unterschriften des Vorstands

    Rechtlicher Hinweis:
    Die Ausführungen dieses Online-Ge­schäfts­berichts 2020 basieren auf dem Finanz­bericht 2020 der KfW, den Sie hier downloaden können. Treten bei den mit größter Sorgfalt erstellten Inhalten dieses Online-Geschäftsberichts 2020 Wider­sprüche oder Fehler im Vergleich zum Finanz­bericht auf, hat der Finanzbericht 2020 der KfW Vorrang.