Förderschwerpunkt Innovation – Geschäftsfeld Mittelstandsbank

Als Förder­bank mit dem not­wendigen langen Atem wird die KfW die Venture-Capital-Land­schaft in Deutsch­land auf ihrem Weg zu einem eigen­ständig trag­fähigen Markt weiterhin konstruktiv begleiten – als Schwung­rad für das Wachs­tum junger, inno­vativer Technologie­unternehmen und als Impuls­geber für die Erneuerung der Unternehmens­landschaft in Deutsch­land.

Die KfW wird ihre Aktivi­täten im Bereich der Beteiligungs­finanzierung in den kommenden Jahren sukzessiv ausbauen. Dazu wird sie in 2018 eine eigene Tochter­gesell­schaft gründen. Der gemein­samen Initiative von Bundes­wirtschafts­ministerium (BMWi), Bundes­finanz­ministerium (BMF) und KfW hat der Verwaltungs­rat der KfW im Juni 2017 zugestimmt. In der neuen Beteiligungs­tochter wird künftig das Finanzierungs­angebot der KfW im Bereich Venture Capital (VC) gebündelt. Darunter fallen das Engagement im High-Tech Gründer­fonds, die Beteiligung an coparion sowie das Engage­ment im Programm ERP-Venture Capital Fonds­investments im Risiko des ERP-Sonder­vermögens.

Ziel der neuen Gesell­schaft ist es, das Angebot an Wagnis­kapital für inno­vative, technologie­orientierte Unter­nehmen in der Start-up-Phase und in der besonders kapital­intensiven frühen Wachstums­phase zu verbessern. Speziell in der Phase, in der junge Unter­nehmen neue Märkte erschließen und schnell expan­dieren wollen, mangelt es in Deutsch­land bisher an einem aus­reichenden Kapital­angebot. Die Angebots­lücke in der Start-up- und frühen Wachstums­phase bei Anschluss- und Wachstums­finanzier­ungen beläuft sich in Deutsch­land nach Schätz­ungen auf rund 500 bis 600 Mio. EUR pro Jahr.

Die neue KfW-Tochter fokussiert sich auf Investi­tionen in Venture-Capital-Fonds. Diese wiederum beteiligen sich an jungen techno­logie­orientierten Unter­nehmen und stärken dadurch deren Kapital­basis. Die KfW-Beteiligungs­tochter kann sich auch an sogenannten Venture Debt Fonds beteiligen. Diese Fonds stellen jungen Unter­nehmen zur Finan­zierung ihrer risiko­reichen Expansions­phase Fremd­kapital zur Verfü­gung.

Bis zum Jahr 2020 soll die Beteiligungs­gesellschaft ihr jähr­liches Investitions­volumen in VC-Fonds auf 200 Mio. EUR steigern und so in den kommenden zehn Jahren rund 2 Mrd. EUR für wachstums­orientierte Hightech-Firmen zur Verfügung stellen.

Wichtig­ster und größter Akteur ist hier der High-Tech Gründerfonds (HTGF), der in der ganz frühen Phase, der soge­nannten Seed-Phase, den Techno­logie-Start­ups Kapital zur Verfü­gung stellt. Die KfW ist seit Grün­dung des HTGF im Jahre 2005 nach dem Bund der größte Inves­tor.

2017 führte die KfW ihr Engage­ment im High-Tech Gründer­fonds (HTGF) auch in der dritten Fonds­generation fort. Die KfW ist wieder nach dem ERP-Sondervermögen (ERP-SV) der größte Investor.

Gemein­sam mit dem Bundes­ministerium für Wirt­schaft und Energie (BMWi) hat die KfW als erste Säule der Beteiligungs­finanzierung das Förder­instrument ERP-Venture Capital-Fondsinvestments im Jahr 2015 auf den Markt gebracht.

Damit beteiligt sich die KfW nicht direkt, sondern über aus­gewählte Wagnis­kapital-Fonds (Venture-Capital-Fonds) aus Deutsch­land und Europa an jungen deutschen Technologie­unternehmen.

Auf diese Art kann die KfW auf die Expertise der Venture-Capital-Fonds im Markt zurück­greifen – und gleich­zeitig als staatliche Förder­bank Privat­kapital mobili­sieren.

Seit Start des Programms beteiligte sich die KfW mit knapp 185 Mio. EUR an 14 Venture-Capital-Fonds.

Als weitere Säule haben die KfW und das ERP-Sondervermögen – vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) – den Co-Investitionsfonds coparion gegründet, der sich stets gemeinsam mit privaten Investoren direkt an jungen Technologieunternehmen beteiligt.

coparion ist mit einem Kapital von 225 Mio. EUR ausgestattet. Pro Unternehmen kann er bis zu 10 Mio. EUR investieren. Mit einem erfahrenen Management-Team an der Spitze agiert coparion markt- und performanceorientiert, mit marktüblichen Arbeitsweisen und Erfolgskriterien.

Das Fondskonzept umfasst ein klares Bekenntnis zum Prinzip „Qualität vor Quantität“ und setzt den Fokus auf Engagements mit einem guten Risiko-Rendite­Profil. Seit Start des Fonds wurden über 1.200 Businesspläne gescreent und 15 Beteiligungen – unter anderem in den Bereichen Life Science, Software, IoT (Internet of Things), Plattformen, Robotik – eingegangen.