Inländische Förderung 2020

Die von der Bundes­regierung in Auftrag gegebenen Corona-Hilfs­programme wurden in kürzester Zeit aufgesetzt. Somit standen sie kurzfristig als Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Pandemie zur Verfügung. Mit dem KfW-Unternehmer­kredit, dem KfW-Schnell­kredit und dem Gründer­kredit als Bestandteile des Corona-Sonder­programms konnte Unternehmen in unterschiedlichen Phasen Hilfe angeboten werden.

Das Sonder­programm 855 leistete mit Zusagen in Höhe von 14,6 Mrd. EUR sehr kurzfristig einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Pandemie. Nach bereits 6,1 Mrd. EUR zurück­geführten Krediten verblieb ein Zusagewert von 8,4 Mrd. EUR für das Jahr 2020. Mit der Direkt­beteiligung für Konsortial­finanzierungen übernimmt die KfW unter Garantie des Bundes bis zu 80% des Kreditrisikos und finanziert Investitionen und Betriebs­mittel. Wesentliche antrag­stellende Branchen waren: Verkehr, Nachrichten­übermittlung, Verarbeitendes Gewerbe, Handel.

Den Landes­förder­instituten wurden 619 Mio. EUR Global­darlehen mit Haftungs­frei­stellung zur Unterstützung von Start-Ups und kleinen Mittel­ständlern zur Verfügung gestellt. Die Förder­programme konnten so flächen­deckend in allen Bundes­ländern initiiert werden. Mit diesen Mitteln wurden bis Ende 2020 innerhalb von 6 Monaten nach Start des Programms bereits fast 600 Start-Ups und Mittel­ständler finanziert. Die erstmals im Rahmen von Global­darlehen gewährte Haftungs­freistellung des Bundes bündelt die Förder­kompetenz von Bund und Ländern und bietet Unternehmen einen besseren Zugang zu Finanzierungen, die das Eigen­kapital stärken.

Den Landes­förder­instituten wurden Global­darlehen mit Haftungs­freistellung über insgesamt 486 Mio. EUR zur Unterstützung von gemein­nützigen Organisationen zur Verfügung gestellt. Damit können über zielgerichtete Landes­programme Hilfen für einen Sektor angeboten werden, der eine eminent wichtige gesellschaftliche Rolle innehat.

Die Kommunikation zu den Corona-Hilfen musste im Frühjahr 2020 schnellst­möglich starten:

- Programm­informationen wurden für die Homepage verständlich aufbereitet und kontinuierlich aktualisiert: unter anderem in Form von Info­grafiken, FAQs, Rechen­beispielen, Check­listen und Erklär­videos.

- Kunden wurden per Newsletter und Anschreiben über Aktualisierungen informiert.

- Mehr als 50 digitale und analoge Informations­formate zu den Corona-Hilfen wurden entwickelt und medial ausgerollt.

2020 wurde die erfolgreiche Nutzung des Chatbot beim Studien­kredit auch auf das Bau­kinder­geld ausgedehnt: Interessierte erhalten auf kfw.de jetzt rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche qualifizierte Aussagen zu diesem Förder­produkt.

Für die Corona-Hilfen wurde in kürzester Zeit ein einfacher und schneller Antrags­prozess aufgebaut, zunächst in Form der „Vorantrags-App“, die im Früh­sommer 2020 kurzfristig zum „KfW-Förder­assistenten“ ausgebaut wurde. Im Förder­assistenten können weitere Daten zu Finanzierungs­vorhaben erfasst werden, so dass Gespräche mit dem Finanzierungs­partner noch gezielter vorbereitet werden können. Auf diese Weise lässt sich der Gesamt­antrags­prozess für alle Beteiligten noch effizienter gestalten.

Das Infocenter war erster Ansprech­partner auch in der Krise: Unternehmen, Studierende aus dem In- und Ausland, bau- und sanierungs­willige Familien und Senioren wurden qualifiziert beraten und unterstützt. Gegenüber dem Vorjahr wurden rund dreimal so viele Anrufe von kleinen und mittleren Unternehmen beantwortet. Auch beim KfW-Studien­kredit lagen die Anrufzahlen 2020 um mehr als 75% über dem Vorjahres­niveau.

Neben der Kommunikation zu den Corona-Hilfen wurden mehrere Programm­starts erfolgreich begleitet: die Bundes­förderung für energie­effiziente Gebäude (BEG) und die Förderung der Elektro­mobilität/Lade­infrastruktur. Bei letzterem konnten ca. 64.000 Anträge in der ersten Woche nach Programmstart umgesetzt werden.

Dieses hohe Anfragen­volumen wurde vor der Corona-bedingten teilweisen Umstellung auf einen Remote­betrieb bewältigt.