KfW Award Bauen 2020: Häuser für heute und morgen
Warum faszinieren uns alte Gebäude und Stadtviertel? Wie können wir sie erhalten? Wie lässt sich Altes und Neues kombinieren? Das fragen sich offenbar viele Menschen, die ans Bauen oder Kaufen denken.
Seit nunmehr 17 Jahren suchen wir, die KfW Bankengruppe, herausragende Bauprojekte und zeichnen die besten mit dem KfW Award Bauen aus. Gelungene Architektur, Kosten- und Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Wohnkomfort sind dafür ausschlaggebend. Und der Vorbildcharakter: Wir wünschen uns, dass die Preisträger andere zum Nachmachen anregen. Als einer der größten Förderer von privatem Wohneigentum in Deutschland unterstützt die KfW Menschen, die vorausschauen – und beim Hausbau etwa an den Klimaschutz denken.
Leider konnte die diesjährige Preisverleihung aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt in der KfW-Niederlassung Berlin stattfinden. Die Preisträger werden auf KfW Stories vorgestellt.
Die Preisträger 2020
Das sind die Gewinner in der Kategorie „Neubau“:
Erster Preis (dotiert mit 7.000 EUR): Klinker für Finken
Der Hamburger Neubau „Stadtfinken“ wurde von den Architekten Oliver Otte, Jan Pietje Witt und Tobias Reinhardt konzipiert und bietet über 140 Bewohnern in insgesamt 22 Stadthäusern einen neuen Wohnraum. Die Wohnanlage orientiert sich an der Typologie des Stadthauses, wird jedoch als Gemeinschaftsprojekt gehalten. Dazu dienen unter anderem ein E-Mobilitätsprojekt, ein gemeinsam genutztes Gästeappartement sowie ein Gemeinschaftsgarten. Der Neubau setzt als Passivhaus energetische Maßstäbe, z. B. durch dachliegende Solarzellen und einem Biogas-Blockheizkraftwerk.
Zweiter Preis (dotiert mit 5.000 EUR): Klein-Holz
Im Chiemgau, Schleching, sind zwei neue Häuser in Holzbauweise entstanden. Die Schwestern Anja und Andrea Aicher legten großen Wert auf ökologische Baustoffe und eine regionaltypische Bauweise. Die Dämmung besteht ausschließlich aus natürlichen Materialien, wie Holzfaser und Cellulose. Der Standort zeichnet sich durch ein unverkennbares Alpenpanorama und den nahelegenden Chiemsee aus.
Auch private Umbauten wurden prämiert
In 2020 sind unter den prämierten Objekten des KfW Awards Bauen besonders viele Umbauten. Die vier Preisträger, die einen Altbau vor dem Verfall retteten, wagten sich mutig an die bröselnde Substanz und integrierten zeitgemäßen Komfort in die Aura des Alten. Sie übernahmen Verantwortung für vernachlässigte Orte und machten sie zu ihrem Zuhause. Doch auch die neuen Gebäude, die wir auszeichnen, zeugen von Respekt vor dem, was schon da war.
Das sind die Gewinner in der Kategorie „Bestand“:
Erster Preis (dotiert mit 7.000 EUR): Aus drei mach zwei
In Stuttgart, auf einem ehemaligen Weinberg, haben die befreundeten Familien Frey und Roth ein 92 Jahre altes Haus kernsaniert und in zwei offene Haushälften mit Garten umgebaut. Beide Familien achteten besonders darauf, ressourcenschonend zu bauen und natürliche Materialien zu verwenden. Zudem haben sie im Garten des Eigenheims einen alten Weinberg mit Mauern und Treppen freilegen können und haben diesen wieder ins Leben gerufen.
Zweiter Preis (dotiert mit 6.000 EUR): Station mit Stil
Der ehemalige Bahnhof in Gräfentonna, nordwestlich von Erfurt, ist bereits 130 Jahre alt und stand 20 davon leer. Gunter Ehe und seine Lebensgefährtin Karsta Schütte revitalisierten den alten Landbahnhof und setzten dabei auf Originalität, Industriebau-Optik und Liebe zum Detail. Die Inneneinrichtung hebt sich besonders durch Möbel, Gegenstände und Dekorationen aus originaler Bahnhofsausstattung ab, die das Paar eigenständig beschafft und restauriert hat.
Dritter Preis (dotiert mit 3.000 EUR): Licht und Loft
Durch die Modernisierung der Cartonnagenfabrik aus dem Jahr 1898 wurde in Solingen Wohnraum geschaffen. Dr. Reinhard Maaß ließ zusammen mit den Kölner Architekten (CatalanoQuiel) aus der ehemaligen Gewerbeimmobilie Loftwohnungen entstehen. Der Industriecharakter wurde beigehalten, indem Mauerwerke, Decken, Stützen und alte Träger erhalten blieben.
Vierter Preis (dotiert mit 2.000 EUR): Gut zum Leben
Im ostwestfälischen Lage haben das Ehepaar Patrizia und Jochen Ferrara eine verlassene Hofstelle am Rande des Teutoburger Waldes wiederentstehen lassen. Der fast 400 Jahre alte Hof zeichnet sich durch eine idyllische Lage mitten im Landschaftsschutzgebiet und ein denkmalgeschütztes Gefüge aus. Das Ehepaar legte besonderen Wert auf eine energiesparende und nachhaltige Bauweise. Sie setzten auf Eichenholz, eine Holz-Pelletheizung mit Solarunterstützung und eine hauseigene Kläranlage.
www.kfw.de/stories/teutoburger-wald
Kategorie Sonderpreis der Jury (dotiert mit 5.000 EUR)
In der historischen Altstadt von Werder, am Hang über der Havel, schufen die Architekten Jurek Brüggen und Sebastian Sailer ein modernes „Jahreszeitenhaus“, das im Sommer und im Winter unterschiedliche Wohnmöglichkeiten bietet. Das Projekt zeichnet sich durch ein harmonisches Zusammenspiel von Wohnhaus, Landschaft und benachbarten Gebäuden aus.
bauen + wohnen
- Prof. Hans Kollhoff, Architekt, Berlin/Zürich (Vorsitzender der Jury)
- Dipl.-Ing. Christa Böhme, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin
- Ulrich Bunnemann, Schelfbauhütte GmbH & Co. KG, Schwerin
- Jochen Dietrich, Redaktionsleiter Wirtschaftsmagazine n-tv Nachrichtenfernsehen, Köln
- Dipl.-Ing. Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer e.V., Berlin
- Michael Fabricius "Die Welt", Leitender Redakteur Immobilien WELT, Berlin
- Werner Genter, Direktor der KfW Bankengruppe, Berlin
- Ahmed Khoja, Doktorand Hochschule München (Vertretung für Prof. Natalie Eßig)
- Prof. Ulla Luther, Staatsrätin a.D., Architektin und Stadtplanerin, Berlin
- Monika Thomas, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung, Wohnen, öffentliches Baurecht, BMI, Berlin
- Dipl.-Ing. Thomas Penningh, Vorstandsvorsitzender Verband Privater Bauherren e.V., Berlin
- Alexander Rychter, Verbandsdirektor, Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen, Düsseldorf
- Susanne Wartzeck, Präsidentin Bund Deutscher Architekten, Berlin
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