KfW Award Bauen 2021
Seit nunmehr 18 Jahren suchen wir, die KfW Bankengruppe, herausragende Bauprojekte und zeichnen die besten mit dem KfW Award Bauen aus. Gelungene Architektur, Kosten- und Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Wohnkomfort sind dafür ausschlaggebend. Und der Vorbildcharakter: Wir wünschen uns, dass die Preisträger andere zum Nachmachen anregen. Als einer der größten Förderer von Wohneigentum in Deutschland unterstützt die KfW Menschen, die vorausschauen – und beim Hausbau etwa an den Klimaschutz denken.
In Münsing in Oberbayern gelang es, eine geplante Bebauung mit konventionellen Einzelhäusern durch ein Konzept mit nur zwei kompakten Baukörpern zu ersetzen. Deren großes Dach erinnert an den alten Bauernhof, der zuvor hier stand, und bietet Platz für 24 individuelle Reihenhäuser und Wohnungen zwischen 72 und 184 Quadratmetern.
Wo sonst Straßen und Häuser entstanden wären, gedeihen nun Gärten und Streuobstwiesen – ein Paradies nicht nur für die vielen Kinder im Quartier. Bauherren sind 55 Erwachsene im Alter zwischen 30 und 70, die dafür eine Baugemeinschaft gründeten. Mit ihnen geplant haben das filigrane, von einem Blockheizkraftwerk samt Solaranlage versorgten Holzbau-Ensemble arc-Architekten und Theo Peter.
Ein kompaktes Holzhaus für eine fünfköpfige Familie plante Susi Matt von Unisono Architekten aus Innsbruck. Die Bauherren wünschten sich ein besonders nachhaltiges Gebäude, das sich im Garten der Eltern, direkt an den Inn-Auen bei Rosenheim, in die Natur einfügt. Dazu trägt das nach japanischem Vorbild verkohlte Lärchenholz der Fassade bei, die Brettstapelbauweise und der platzsparende offene Grundriss, aber auch die Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, die das Anwesen autark macht.
Wo zuvor eine Gummifabrik rauchte, wächst in Köln-Nippes nun ein Stadtquartier. Energie+, eine der zehn Baugemeinschaften, die dort bauen durften, realisierte mit Zeller Koelmel Architekten und Markus Pfeil als Ingenieur ein ehrgeiziges Passivhaus-Ensemble mit 17 Wohnungen. Die Ecken seiner massiven Ziegelwände sind in Anlehnung an die Architektur des Viertels raffiniert abgerundet, die Fenster eher schmal. So wirkt das von einer bunten Gruppe Gleichgesinnter bewohnte, schon üppig begrünte Projekt fast, als habe es schon immer dagestanden.
2021 sind unter den prämierten Objekten des KfW Award Bauen wieder vier Umbauten. Die Preisträger, die einen Altbau vor dem Verfall retteten, wagten sich mutig an die bröselnde Substanz und integrierten zeitgemäßen Komfort in die Aura des Alten. Sie übernahmen Verantwortung für vernachlässigte Orte und machten sie zu ihrem Zuhause.
Mitten im thüringischen Arnstadt rettete das Ehepaar Herz mit großem Engagement einen uralten Dreiseithof. Im offen und hell gestalteten Dachgeschoss der Scheune wohnen sie nun, während zu ebener Erde zwischen restaurierten Bruchsteinmauern immer wieder kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Nur durch den Mut und enorm viel Eigenleistung der Bauherrn war diese denkmalgerechte und ökologisch nachhaltige Revitalisierung eines prominenten Ensembles in der Altstadt möglich.
Als der Forstbetrieb beim Darmstädter Jagdschloss Kranichstein aufgegeben wurde, erwarb die Architektin Ramona Buxbaum das alte Gehöft und baute es behutsam für ihre Zwecke um. Im Forsthaus vorn an der Landstraße richtete sie ihr nobles Büro ein. Scheune und Werkstatt hinten im Gelände wurden zum Wohnhaus, in dem trotz Modernisierung und Wärmeschutz viel vom Ambiente der alten Försterei erhalten blieb.
Eine Ruine im Chemnitzer Gründerzeitviertel Sonnenberg, billig erworben, machten die Münchener Architekten Christian Bodensteiner und Annette Fest mit viel Aufwand wieder flott. Dabei wurde gerade das Ruinöse zum Thema, indem viele der alten Ziegelsteinwände freigelegt wurden. Abbruchziegel verwendete man, um im neuen Dach eine Maisonette einzurichten. So entstanden sechs offene, trendige Wohnungen im kommenden Szene-Kiez.
Auf unkonventionelle Art bewahrte das örtliche Ärztepaar in Niesky in der Oberlausitz eine Fabrikantenvilla vor dem weiteren Verfall. Fast umsonst ersteigert, wurde das neugotische Baudenkmal nur durch das Talent des Bauherrn zum Organisieren und Improvisieren wieder schön: Über Kleinanzeigen beschaffte er das meiste Material ebenso wie die künstlerische Ausstattung. Heute sind in der Preziose die Praxis der Bauherrin sowie sechs originelle Mietwohnungen untergebracht.
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