KfW Award Gründen 2021
Die Preisträger stehen fest!
Seit 1998 verleiht die KfW jährlich den Award an Unternehmen, die sich mit ihren Geschäftsideen erfolgreich am Markt behaupten. Je ein Unternehmen aus jedem Bundesland wird prämiert. Diese 16 Sieger konkurrierten auch um den Bundessieg. Er wird an die Circunomics GmbH aus Mainz vergeben und ist mit 9.000 Euro dotiert. Die HEYHO GmbH aus Lüneburg wird mit dem Sonderpreis Social Entrepreneurship ausgezeichnet und erhält 5.000 Euro Preisgeld. Vergeben wurde der Award in einem Festakt am Abend des 28. Oktober in Berlin.
Das 2019 gegründete Clean-Tech Startup Circunomics ist der erste cloud-basierte „Internet-of-things“-Marktplatz für die Wiederverwendung und das Recycling von Batterien. Mit künstlicher Intelligenz vereinfacht und optimiert die Plattform die Rücknahme und Wiedervermarktung von E-Fahrzeugbatterien für einen nachhaltigen Ressourcenumgang. Dadurch kann der CO2-Fußabdruck von Batterien bis zu 50% reduziert werden. Das Unternehmen stellt sich damit der größten Herausforderung des boomenden Marktes der E-Mobilität und erneuerbaren Energien – dem nachhaltigen Umgang mit der Batterieressource. Die Batterie ist das wertvollste aber auch der emissionsstärkste Bauteil von E-Autos und Energiespeichern. Die Wiederverwendung und das Recycling der Batterien ist für eine nachhaltige Nutzung der Materialien ausschlaggebend. Momentan ist die Wiederverwendungsrate von E-Fahrzeugbatterien jedoch noch sehr gering, dabei kann eine gebrauchte Batterie bis zu 15 weitere Jahre in einem Energiespeicher eingesetzt werden.
Patrick Peter, CEO Circunomics: „Alle Automobilhersteller und Energieunternehmen signalisieren das Gleiche: sie brauchen eine übergreifende Plattform-Lösung wie Circunomics. Indem wir jeder Batterie eine digitale Identität geben und die Handelsprozesse automatisieren, beweisen wir, dass Nachhaltigkeit nicht zwingend mehr Kostenaufwand bedeutet, sondern im Gegenteil: dass Nachhaltigkeit auch mehr Profit bedeuten kann. Der KfW Award Gründen beweist die gesamtgesellschaftliche Relevanz für nachhaltige Batterien, deshalb freuen wir uns über die Anerkennung als führendes Start-up in diesem Bereich.“
Mit dem Sonderpreis Social Entrepreneurship wird die HEYHO GmbH aus Lüneburg ausgezeichnet. Das Unternehmen wurde 2016 von Stefan Buchholz, Timm Duffner und Christian Schmidt gegründet und stellt Granola-Müsli-Mischungen her. Es setzt dabei nicht nur auf hochwertige Bio-Zutaten, sondern insbesondere auf ein starkes, vielfältiges Team. Bei HEYHO! arbeiten Menschen, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte häufig ausgegrenzt und stigmatisiert werden. HEYHO! setzt damit ein Zeichen für Perspektiven für alle – egal ob ehemals Inhaftierte, Menschen mit früheren Suchterkrankungen oder psychisch erkrankte Personen. Derzeit arbeiten rund 30 Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen bei HEYHO!, ein Drittel von ihnen bringt eine bewegte Vorgeschichte mit. Zusammen stellen sie vielfältige Müsli-Kreationen in der hauseigenen Bio-Rösterei her. Vertrieben werden sie sowohl über den eigenen Online-Shop als auch im Bio-Handel, der Gastronomie und dem Lebensmitteleinzelhandel. Das Konzept des Unternehmens geht weit über die Herstellung der Produkte hinaus: es packt eine gesellschaftliche Schieflage an und ermöglicht Menschen, die sonst niemand einstellt, eine fair entlohnte Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe.
„Wir stellen keine Menschen ein, um Müsli zu rösten – wir rösten Müsli, um Menschen einzustellen. Durch den KfW Award Gründen zeigen wir einem noch größeren Kreis, dass eine moderne Bio-Manufaktur herausragende Produkte herstellen kann und gleichzeitig den Menschen wieder radikal in den Mittelpunkt des Wirtschaftens rückt. Soziales Unternehmertum macht Spaß! Langfristig ist unser Ziel, andere Unternehmen zu inspirieren, es uns gleichzutun.“ sagt Christian Schmidt, Co-Gründer und Geschäftsführer der HEYHO GmbH.
Am Wettbewerb teilgenommen haben rund 500 Firmen aller Branchen ab Gründungsjahr 2016. Ausgewählt wurden sie in einem mehrstufigen Verfahren von einer erfahrenen Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus der KfW, Förderinstituten, Wirtschaft, Politik und Medien. Sie bewertete die Geschäftsideen nach ihrem Innovationsgrad, ihrer Kreativität und der Übernahme gesellschaftlicher bzw. ökologischer Verantwortung.
Die 16 Landessieger
Die softwarebasierte Lösung von "Concular" ermöglicht Materialkreisläufe im Gebäudesektor und eine ressourcenschonende Wiederverwendung. Denn: Die Baubranche erzeugt 40 % des globalen CO2-Ausstoßes und 60 % des Abfalls. Die Materialproduktion ist ressourcen- und energieintensiv, der Ursprung des Materials liegt nämlich oft in Ländern mit prekären Arbeitsbedingungen. Nach Ende der Lebenszeit eines Gebäudes werden verbaute Materialien deponiert oder minderwertig rezykliert. Vieles kann jedoch wiederverwendet werden. Mithilfe der Software-as-a-Service-Plattform werden Materialien in Bestandsgebäuden erfasst und bei einem Rückbau in der Datenbank zur Verfügung gestellt. Architektur- und Planungsbüros können ihren Bedarf in neuen Projekten mit dem Angebot abgleichen. Bei einem Match organisiert Concular den Transport von der Rückbau- zur Neubaustelle und misst die Einsparung von CO2-, Kosten- und Abfall.
Weiterführende Informationen
Geschichten über ausgewählte Preisträger 2021 finden Sie unter www.kfw.de/stories.
Fotos der Unternehmen stehen unter www.peperonihaus.de/kfw zum Download bereit.
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