KfW Research
Geschäftsmodellinnovationen bezeichnen Änderungen im grundlegenden Ansatz, wie Unternehmen Werte schaffen, diese Werte den Kunden und Nutzern bereitstellen und dabei Gewinne erzielen. Zu diesen zentralen Elementen eines Geschäftsmodells zählen:
In der volkswirtschaftlichen Literatur wurden Geschäftsmodellinnovationen bislang nur selten in den Blick genommen. Typischerweise werden dort Innovationen in der anhand der Kategorien Produkt- und Prozessinnovationen erfasst (gemäß der Definition im Oslo Manual von OECD und Eurostat). KfW Research hat daher beim Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe, eine Studie in Auftrag gegeben, die die Geschäftsmodellinnovationen in mittelständischen Unternehmen untersucht.
Als Unternehmen mit Geschäftsmodellinnovationen im zentralen Bereich des Geschäftsmodells („Kern-Geschäftsmodellinnovation“) gelten Unternehmen, die Änderungen beim Nutzenversprechen oder beim Ertragsmodell vornehmen. Änderungen bei diesen Facetten des Geschäftsmodells wirken sich grundlegend auf die Positionierung des Unternehmens im Markt (hinsichtlich des Leistungsangebots und der Art der Gewinnerzielung) und gegenüber Wettbewerbern aus und verändern seine Attraktivität für Kunden und Nutzer der Leistungen.
Eine umfassende Geschäftsmodellinnovation liegt vor, wenn zusätzlich zu Geschäftsmodellinnovationen im Kernbereich sowohl eine Veränderung in der Wertschöpfungsarchitektur hinsichtlich der Beschaffung als auch hinsichtlich der Absatzseite stattgefunden hat. Die Veränderungen der Wertschöpfungsarchitektur können die bestehenden Beziehungen oder auch neue Beziehungen betreffen. Diese Definition ist deutlich anspruchsvoller, da sie erfordert, dass die betreffenden Unternehmen ihr Geschäftsmodell an mehreren zentralen Stellen anpassen.
Schließlich sind Unternehmen mit Geschäftsmodellinnovationen im weiteren Sinn Unternehmen mit Änderungen bei zumindest einer der vier Facetten Nutzenversprechen, Ertragsmodell, bestehende beschaffungsseitige Wertschöpfungsarchitektur sowie bestehende absatzseitige Wertschöpfungsarchitektur. Geschäftsmodellinnovationen im weiteren Sinn umfassen im Vergleich zu Kern-Geschäftsmodellinnovation somit auch jene Unternehmen, die Änderungen bei der bestehenden Wertschöpfungsarchitektur realisiert haben, ohne das Nutzenversprechen oder das Ertragsmodell angepasst zu haben.
Stand: November 2024
KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt,
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