KfW Research
Verschiedene Typen von Innovatoren
Wie bringen kleine und mittlere Unternehmen ihre Innovationen hervor?
Wie Innovationen hervorgebracht werden, ist selten Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem Volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk (ifh) Göttingen zeigt, dass hinsichtlich der Vorgehensweise drei Typen von Innovatoren unterschieden werden können. Die ermittelten Typen unterscheiden sich stark in der Art und Weise, wie sie ihr für Innovationen benötigtes Wissen aufbauen. Gerade für wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Innovationsförderung gilt dies zu berücksichtigen.
Auf Branchenwissen spezialisierte Innovatoren
Die erste Gruppe von Innovatoren nutzt für ihre Innovationstätigkeit in einem starken Maß branchenspezifisches Anwendungswissen. Eigene FuE spielt dagegen kaum eine Rolle. Diese Unternehmen wenden vergleichsweise niedrige Anstrengungen für Innovationen auf. Dies gilt monetär – aber auch in Bezug auf die innovationsrelevanten Interaktionen im Unternehmen und zum Unternehmensumfeld. Wesentliche Innovationsimpulse stammen von Zulieferern, Messen und aus der Fachpresse.
Absatzmarktorientierte Innovatoren
Diese Gruppe von Innovatoren setzt sich aus Unternehmen zusammen, die sich durch hohe Innovationsanstrengungen auszeichnen, die aber nur zu einem kleinen Anteil aus FuE bestehen. Dafür nutzen diese Innovatoren vor allem den Absatzmarkt als Quelle für Innovationen. Außerdem lernen diese Unternehmen durch vielfältige innerbetriebliche Interaktionen und eine ausgeprägte Fehlerkultur im Unternehmen.
STI/DUI-Kombinierer
Die dritte Gruppe von Innovatoren stützt ihre Innovationen wesentlich auf eigene FuE und wissenschaftliche Erkenntnisse. Hinzu kommen Informationen aus dem Unternehmensumfeld, ein intensiver innerbetrieblicher Austausch, eine ausgeprägte Fehlerkultur sowie der Einsatz von zahlreichen Managementpraktiken zur Stimulierung der Innovationstätigkeit.
Unterschiede in den drei Innovatorentypen
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Die Unternehmensperformance zwischen den drei Typen unterscheidet sich vergleichsweise wenig. Die FuE-basierten Innovatoren weisen zwar häufiger hohe Wachstumsraten auf; sie zählen somit häufiger zu den Wachstumsunternehmen. Lässt man die Unternehmen mit extrem hohen Wachstumsraten jedoch außen vor, unterscheidet sich sowohl das Umsatz- wie das Beschäftigtenwachstum kaum. Für die Masse der KMU ist es somit nicht nachteilig, keine FuE zu betreiben und keine wissenschaftlichen Erkenntnisse für die eigene Innovationstätigkeit zu nutzen. Stattdessen können KMU auch ohne eigene FuE und ohne Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgreiche Innovatoren sein.
Zu den Studien
Interaktives Lernen oder FuE: Wie bringen kleine und mittlere Unternehmen Innovationen hervor?
Die Unternehmensperformance unterschiedlicher Typen von kleinen und mittleren Innovatoren
Non-R&D, interactive learning and economic performance: Revisiting innovation in small and medium enterprisesifh Working Paper No. 17/2019
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