KfW Research
Der KfW-Gründungsmonitor liefert umfangreiche Gründungsstatistiken für Deutschland
Der KfW-Gründungsmonitor wird als jährliche, repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland erhoben. Seit dem Jahr 2000 wird der KfW-Gründungsmonitor von renommierten Befragungsinstituten nach wissenschaftlichen Standards durchgeführt. Mit dem KfW-Gründungsmonitor stehen umfangreiche Statistiken zur Struktur der Gründungstätigkeit in Deutschland zur Verfügung, die eine differenzierte Analyse von Existenzgründungen ermöglichen. Die Ergebnisse werden in einem jährlich erscheinenden gleichnamigen Jahresbericht mit statischem Begleitheft sowie in Form von Kurzstudien veröffentlicht.
Mit den repräsentativen Informationen können Aussagen zur Entwicklung sowohl der Soziodemografika von Gründerinnen und Gründern, von jungen Selbstständigen und von Gründungsplanerinnen und -planern gemacht werden, als auch der Merkmale ihrer Gründungsprojekte sowie zu Schwierigkeiten und Hemmnissen gemacht werden.
Die Gründungstätigkeit in Deutschland hat im Jahr 2023 leicht zugelegt, wie der KfW-Gründungsmonitor zeigt. Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 568.000 gestiegen (+3 %). Allerdings ging dabei die Zahl an Gründungen im Vollerwerb auf 205.000 zurück (-8 %), während es im Nebenerwerb mit 363.000 wieder mehr Gründungen gab (+11 %). Insgesamt fehlte der Gründungstätigkeit 2023 der gesamtwirtschaftliche Antrieb. Die Prognosen für Konjunktur und Arbeitsmarkt lassen ähnlich schwache Impulse im laufenden Jahr 2024 erwarten.
„Gesamtwirtschaftlich gab es 2023 kaum Impulse für Existenzgründungen. Sowohl Konjunktur als auch Arbeitsmarkt stagnierten und haben die Gründungstätigkeit weder besonders befördert noch belastet. Unterm Strich ergibt sich ein kleines Plus bei der Zahl der Gründungen. Für das laufende Jahr ist vom makroökonomischen Umfeld weiter wenig Rückenwind zu erwarten. Zusammen mit einer deutlich gesunkenen Zahl an Gründungsplanungen im vergangenen Jahr dürfte dies leider wieder für einen Rückgang der Gründungstätigkeit 2024 sorgen. Jährlich werden etwa doppelt so viele Gründungspläne abgebrochen, wie Gründungen realisiert werden. Wenn wir es schaffen, diese Abbruchquote zu reduzieren, wäre schon viel für die Gründungstätigkeit getan. Ein Schlüssel dafür ist Finanzwissen, mit dem viele Gründungshemmnisse seltener werden.
Um den Gründungswunsch unter Frauen breiter zu verankern, müssen Geschlechterklischees in Schule und Erziehung aufgebrochen werden. Dazu ist ein langer Atem notwendig. Ein Quick-Win lässt sich allerdings erzielen, indem man erfolgreiche Gründerinnen sichtbarer macht, denn der positive Effekt unternehmerischer Rollenmodelle ist bei Frauen besonders stark."
Dr. Fritzi Köhler-Geib
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