KfW Research
Weltwirtschaft
Fokus Volkswirtschaft
Seit Jahren ist China Deutschlands wichtigstes Herkunftsland für Warenimporte. In Anbetracht der geoökonomischen Entwicklungen stellt sich daher die Frage nach Diversifizierungsmöglichkeiten. Um alternative Handelspartner zu identifizieren, können die Handelsbeziehungen mit Ländern, aus denen Deutschland ein ähnliches Warenprofil wie aus China bezieht, intensiviert werden. Ebenso ist es möglich, die Handelsbeziehungen mit Ländern auszuweiten, deren Exportprofil dem Warenprofil ähnelt, welches Deutschland aus China bezieht. Im Ergebnis werden 15 Länder – vor allem europäische und asiatische Länder sowie die USA – identifiziert, die sich unter diesen Gesichtspunkten als Diversifizierungsmöglichkeiten zu China anbieten, mit denen teilweise jedoch schon intensive Handelsbeziehungen bestehen. Schon vorhandene Handelsabkommen bieten grundsätzlich günstige Rahmenbedingungen, teilweise hohe Importanteile signalisieren jedoch eine potenzielle Risikokonzentration für andere Länder als China.
China+N=Diversifizierungspotenzial für die Importnachfrage Deutschlands(PDF, 377 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum Thema Außenwirtschaft
Fokus Volkswirtschaft
Die Erforschung und Entwicklung digitaler Technologien ist keine deutsche Stärke. Im Vergleich zu führenden Ländern bringt Deutschland weniger wissenschaftliche Publikationen und Patente hervor. Auch bei der Anwendung digitaler Technologien liegen deutsche Unternehmen nur im EU-Mittelfeld, was auf vergleichsweise geringe Investitionen in die Digitalisierung zurückzuführen ist. Erfreulich ist, dass die Digitalisierungsausgaben im Mittelstand im Zuge der Corona-Pandemie deutlich zugenommen haben. Für eine erfolgreiche digitale Transformation gilt es die akademische Forschung zu verstärken, die Unternehmensförderung weiterzuentwickeln und den Wissenstransfer zu verbessern. Hinsichtlich wirtschaftspolitischer Maßnahmen bietet es sich an, konkrete Digitalisierungshürden wie IT-Knowhow, Finanzierung und strategische Ausrichtung zu adressieren.
Weitere Informationen im Dossier Digitalisierung
Volkswirtschaft Kompakt
Die Halbleiter-Wertschöpfungskette ist international aufgestellt, auf Effizienz ausgerichtet und umfasst mehr als die Produktion fortschrittlichster Mikrochips. Auch wegen des Risikos geoökonomischer Fragmentierung stellt sich die Frage nach der Widerstandsfähigkeit dieser Lieferketten gegenüber Störungen. Wie eine Analyse der Handelsdaten zeigt, ist Deutschland kein reiner Nettoimporteur entsprechender Warenkategorien. Allerdings sind die Halbleiter-Importmärkte oftmals stärker konzentriert als die Exportmärkte und werden von Herkunftsländern außerhalb Europas dominiert. Daher greift der Schutz vor geopolitischen Risiken durch den europäischen Binnenmarkt und kurze Transportwege aufgrund regionaler Verflechtungen beim Import verschiedener, zur Halbleiter-Wertschöpfungskette gehörenden Warenkategorien nur bedingt.
Deutschland in der Halbleiterlieferkette: verletzliche Importseite(PDF, 289 KB, barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Außenwirtschaft
Auslandsgeschäft in Zeiten der Mehrfachkrise: Mittelständische Unternehmen erzielten im Jahr 2022 ein Rekordergebnis
Trotz der Spätfolgen der Corona-Krise sowie der Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine haben die Auslandsumsätze des Mittelstands im Jahr 2022 ein Rekordhoch erreicht (+14 % bzw. +8 % preisbereinigt). Rund jeder achte Euro des Gesamtumsatzes mittelständischer Unternehmen wurde im Jahr 2022 im Ausland erwirtschaftet. Fast jedes vierte KMU war grenzüberschreitend aktiv, der höchste Wert seit 13 Jahren. Das Gros der Auslandsaktiven verlässt sich bei der Bearbeitung der Auslandsmärkte auf Exporte. Die Schwelle hin zu einer Direktinvestition überschreiten nur wenige Unternehmen (2019–2022: 1,7 %). Während das Jahr 2022 noch durch eine gute gesamtwirtschaftliche Lage gekennzeichnet war, trübte sich das globale Konjunkturumfeld spätestens 2023 ein. Auch gegenwärtig stehen Weltwirtschaft und Welthandel noch unter dem Eindruck der Krisenauswirkungen. Allerdings zeichnen sich bereits Besserung und Optimismus ab.
KfW-Internationalisierungsbericht 2024(PDF, 2 MB, barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Außenwirtschaft
Die zukunftsfeste Aufstellung der Versorgung Deutschlands mit mineralischen Rohstoffen ist für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts zentral, auch wegen des steigenden Bedarfs für Zukunftstechnologien. Eine von KfW Research in Auftrag gegebene und von IW Consult und Fraunhofer ISI erstellte Studie analysiert die rohstoffhaltige Wertschöpfung für die Rohstoffe Kupfer, Lithium und Seltenen Erden. Hohe Abhängigkeiten bestehen in Branchen, die das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland prägen. Besonders ausgeprägt sind diese im Wirtschaftszweig Kraftwagen und -teile, aber auch bei der Herstellung elektrischer Ausrüstungen sowie elektronische und optische Erzeugnisse. Entlang der Produktions- und Lieferketten der drei Rohstoffe ergeben sich aus unterschiedlich gelagerten Länderrisiken und Marktkonzentrationen differenzierte Angebotsrisiken. Mit Blick auf die heterogenen Risikoprofile bietet sich ein Baukastenansatz an, um die künftige Versorgung mit Rohstoffen resilienter zu gestalten.
Weitere Informationen zum Thema Rohstoffe
Volkswirtschaft Kompakt
Bei der 28. UN-Klimakonferenz (COP28) ab Ende November wird im ersten Global Stocktake Prozess der kollektive Fortschritt in Bezug auf das Pariser Abkommen evaluiert. Bisherige Bemühungen reichen nicht aus, um die globalen Klimaziele zu erreichen, aber es gibt vielversprechende Ansätze wie eine Kurskorrektur erfolgen kann. Dazu zählen der Ausbau erneuerbarer Energien auf breiter Basis, technologischer Fortschritt und Innovation. Auch für das globale Ziel der Anpassung an den Klimawandel fällt die Finanzierung hinter den Bedarfen zurück. Hier sind eine Erhöhung der internationalen Anpassungsfinanzierung, ein effektiverer Mitteleinsatz sowie die Mobilisierung von privatem Kapital notwendige Bausteine zur Schließung der Lücke. Dem dringend benötigten Schub bei der internationalen Klimafinanzierung in Schwellen- und Entwicklungsländern kommt schließlich eine entscheidende Rolle zu. Über all diesen Themen stehen Transparenz und globale Koordination als verbindende Elemente.
Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema COP28
Volkswirtschaft Kompakt
Nach vielen Jahren des globalen Niedrigzinsumfeldes haben die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg zu deutlich steigenden Teuerungsraten geführt. Zur Inflationsbekämpfung begannen die Fed im März 2022 und die EZB im Juli 2022 den Leitzins anzuheben. Darüber hinaus wurden die Anleihekaufprogramme der Zentralbanken nach Jahren des Quantitative Easing zunächst zurückgefahren, bevor in einem weiteren Schritt damit begonnen wurde, die Anleihebestände zu reduzieren. Die in unserer neusten Veröffentlichung dargestellten Berechnungen geben einen groben Anhaltspunkt, wie groß die Effekte des Quantitative Tightening auf die Inflation und das BIP in der Eurozone und den USA sind (und in der Zukunft sein könnten) und wie viele Zinsschritte durch sie substituiert werden. Die Berechnungen legen nahe, dass die Zentralbanken mit der aktuellen Geldpolitik möglicherweise schon deutlicher im restriktiven Bereich sein könnten, als dies der Blick allein auf den Leitzins nahelegt.
Effekte der Bilanzverkürzung der EZB und der Fed auf Inflation und BIP(PDF, 122 KB, barrierefrei)
Jedes zehnte der 3,8 Mio. kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland steht im globalen Wettbewerb. Vor allem größere mittelständische Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, die zu den wesentlichen Treibern von Umsätzen, Beschäftigung und Investitionen im Mittelstand gehören, konkurrieren mit Wettbewerbern aus dem Ausland. Diese kommen häufig aus Europa, aber auch aus China, anderen Regionen Asiens und den USA. Gegenwärtig sieht sich der deutsche Mittelstand im internationalen Wettbewerb in vielerlei Hinsicht gut aufgestellt. Auch mit Blick auf ihre zukünftige Wettbewerbsposition sind die Unternehmen überwiegend zuversichtlich, sehen aber auch deutlichen Handlungsbedarf. Der Abbau von Bürokratie, die Bekämpfung des Fachkräftemangels, die Schaffung von Akzeptanz für die grüne Transformation durch die Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen, die Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung und das Vorantreiben der Digitalisierung sind wichtige Ansatzpunkte.
KfW-Internationalisierungsbericht 2023(PDF, 2 MB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Deutschlands starke Verbindung zur Weltwirtschaft
Volkswirtschaft Kompakt
In den drei Jahren vor der Corona-Krise entwickelte sich das Handelsvolumen von Ländern und Regionen vergleichsweise parallel. Seit Anfang 2020 ist jedoch eine deutlich heterogene Exportperformance zu beobachten. Dafür ist unter anderem die Exportstruktur der Länder bestimmend. Denn sie beeinflusst, wie sich die Corona-Krise und die Verschiebung von Konsummustern in der Erholungsphase auf die Exportentwicklung auswirken. Auch der Ukraine-Krieg hat veränderte Handelsströme zur Folge. Für eine längerfristige Heterogenität können die Anpassungen von Wertschöpfungsketten und Lieferbeziehungen als Reaktion auf die Krisenerfahrung der Unternehmen oder Veränderungen in der Nachfragestruktur durch die grüne Transformation sorgen.
Heterogene Exportentwicklung – Erbe von Corona-Krise und Ukraine-Krieg(PDF, 110 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Deutschlands starke Verbindung zur Weltwirtschaft
Fokus Volkswirtschaft
Globale Wertschöpfungsketten stärken den Konjunkturverbund zwischen Ländern. Die Corona-Krise hat zudem gezeigt, dass sie die wirtschaftlichen Schocks abmildern und die Erholungsfähigkeit unterstützen können, jedoch zugleich die Störungen zwischen Ländern übertragen. In stärker in die internationale Arbeitsteilung eingebundene Länder fiel der Wirtschaftseinbruch nicht zwangsläufig stärker aus. Unternehmen sind jedoch gut beraten, potenziell adverse Wirtschaftsentwicklungen auf Auslandsmärkten in ihre Kostenüberlegungen einzubeziehen. Sie könnten – auch vor dem Hintergrund zunehmender geostrategischer Spannungen seit Beginn des Ukraine-Kriegs – dazu angehalten werden, ihre internationalen Produktionsverflechtungen anzupassen, um aus gesellschaftlicher Sicht als zu hoch eingeschätzte Abhängigkeiten und Risiken zu reduzieren. Ein pauschaler Rückzug aus der internationalen Arbeitsteilung ist jedoch kein sinnvoller Ansatz, da er umfangreiche Wohlfahrtsverluste verursachen würde.
Fokus Volkswirtschaft
Die EU-Kommission wird am 14. März 2023 ein neues Rohstoffgesetz, den EU Critical Raw Materials Act (CRMA), vorstellen. Im Kern geht es darum, die zukünftige Ressourcenversorgung auf eine strategische Grundlage zu stellen. Die Studie zeigt mögliche Ansatzpunkte für die Verbesserung der Resilienz und Nachhaltigkeit von Rohstofflieferketten auf. Gleichzeitig gilt es, in Europa einen geeigneten Rahmen für private Investitionen in Schlüsseltechnologien sicherzustellen, die für das Gelingen der grünen und digitalen Transformation unabdingbar sind. Vor dem Hintergrund eines zukünftig steigenden Bedarfs an Rohstoffen sowie anziehenden globalen Wettbewerbs besteht die besondere Herausforderung, die politischen, regulatorischen und finanziellen Bedingungen zu identifizieren, die nachhaltige Projekte entlang der Wertschöpfungskette ermöglichen – von Bergbau bis Kreislaufwirtschaft. Dabei ist es zentral, dass nationale und europäische Ansätze gemeinsam gedacht und anschlussfähig gemacht werden.
Ergänzend zum KfW-Konjunkturkompass bietet dieser Foliensatz einen Überblick über die globalen Konjunkturtreiber und -prognosen für 2023/2024: Die Weltwirtschaft erbt 2023 die Belastungsfaktoren des Vorjahres, in den USA belastet die Zinswende den Ausblick und aus China kommt nur ein Zwischenspurt mit begrenzter Zugkraft für die Weltwirtschaft. In Europa lässt die Belastung durch die Energiekrise zwar nach, aber die Bremswirkung der Geldpolitik nimmt zu. Unterm Strich kommen Deutschland und der Euroraum konjunkturell wohl mit einem blauen Auge davon. Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte 2023 in etwa stagnieren und 2024 wieder moderat wachsen.
Fokus Volkswirtschaft
Die Größe der US-amerikanischen Wirtschaft, die Tiefe des Kapitalmarktes, die freie Konvertierbarkeit der Währung und das Vertrauen in die US-Institutionen haben dazu beigetragen, dass der US-Dollar seine Stellung als globale Leitwährung auch nach dem Ende von Bretton Woods verteidigen konnte. Zwar ist der Anteil der in US-Dollar allokierten Währungsreserven in den vergangenen Jahrzehnten gesunken, mit derzeit etwa 60 % behauptet der Greenback aber weiterhin deutlich seine dominante Stellung. Als Antwort auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde die Dollar-Dominanz zum ersten Mal in der Geschichte als „Sanktionswaffe“ genutzt, eine Entwicklung, die dem Gebrauch lokaler Währungen und alternativer Zahlungssysteme in Asien Rückenwind verleihen wird. Die Alternativen zum Dollar als globale Leitwährung sind aber insgesamt begrenzt. Weder der Renminbi oder der Euro, noch Kryptowährungen werden dem Greenback auf absehbare Zeit zur Konkurrenz werden.
Derzeit kaum Alternativen zur Dollar-Dominanz in Sicht(PDF, 232 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Rekordinflationszahlen der vergangenen Monate haben die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed unter Zugzwang gebracht, den hohen Preissteigerungen mit einer restriktiveren Geldpolitik entgegenzuwirken. Während die Fed bereits im März mit der geldpolitischen Wende begonnen hat, vollzog die EZB ihren Kursschwenk erst mit der Ratssitzung im Juli 2022. Der vorliegende Fokus begründet dieses unterschiedliche Tempo der bisher erfolgten geldpolitischen Maßnahmen der beiden Notenbanken mit den unterschiedlichen Entwicklungen der Konjunktur und des Arbeitsmarktes nach der Pandemie. Da die EZB ihre Kehrtwende erst später eingeleitet hat, scheint das Zeitfenster für deutliche Zinsschritte zur Inflationsbekämpfung aufgrund der sich abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung in der Eurozone deutlich kleiner. Die EZB befindet sich in einer schwierigen Lage und ob sie ihren weiteren Kurs konsequent durchziehen kann, erscheint weniger eindeutig.
Zwei Notenbanken – ein Problem: nach Inflation droht Rezession(PDF, 269 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Transformation Richtung Klimaneutralität und die Digitalisierung werden die weltweite Nachfrage sowohl nach Massenmetallen wie Kupfer als auch nach Spezialmetallen wie Lithium, Seltenen Erden oder Kobalt deutlich erhöhen. Deutschland und Europa sind in hohem Maße auf den Import dieser Rohstoffe angewiesen. Beim Abbau und der Weiterverarbeitung von Spezialmetallen sind hohe Länderkonzentrationen zu verzeichnen, die zum Teil höher sind als bei der Öl- und Gasproduktion. Für die Positionierung europäischer Unternehmen im Bereich strategischer Technologien wie Lithium-Ionen-Batterien oder Solartechnik stellt die hohe Marktmacht Chinas eine besondere Herausforderung für die Rohstoffversorgung im speziellen und für den Technologiestandort Europa im allgemeinen dar. Für eine höhere Rohstoffsicherheit in Europa sind das Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft, der Ausbau der Rohstoffgewinnung in Europa selbst und die Diversifizierung internationaler Bezugsquellen zentral.
Ukraine-Konflikt verschärft globale Lieferengpässe – und gefährdet Erholung des mittelständischen Auslandsgeschäfts
Der Ukraine-Krieg führt zu neuen Störungen in globalen Lieferketten, die infolge der Corona-Pandemie ohnehin unter Druck stehen. Auch im Mittelstand bleiben die Belastungen durch Lieferengpässe hoch. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen, die Rohstoffe oder Vorprodukte aus dem Ausland beziehen – insbesondere aus China, Russland und dem Vereinigten Königreich. Infolge der Materialknappheit hat zuletzt jeder vierte Mittelständler seine Preise anheben müssen. Lieferengpässe bleiben damit ein Inflationstreiber.
Corona-Pandemie und Lieferkettenstörungen haben sich auch im deutschen Außenhandel und damit in den mittelständischen Auslandsumsätzen niedergeschlagen. Diese sind im Jahr 2020 um rund 11 % eingebrochen. Mit 533 Mrd. EUR lagen sie auf dem tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Im Jahr 2021 haben sich die mittelständischen Auslandsumsätze leicht erholt, sind aber unter dem Vorkrisenniveau geblieben. Ihre weitere Entwicklung unterliegt einer hohen Unsicherheit.
KfW-Internationalisierungsbericht 2022(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Mehr Veröffentlichungen zum Thema Deutschlands starke Verbindung zur Weltwirtschaft
Fokus Volkswirtschaft
Die geldpolitische Wende in den USA wird Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben. Für die Schwellenländer besteht die Gefahr, dass es ähnlich wie 2013 zu Kapitalabflüssen kommen könnte, Turbulenzen in den Anleihe- und Währungsmärkten wären eine mögliche Folge. Im Vergleich zu 2013 haben sich die makroökonomischen Voraussetzungen vieler Schwellenländer aber deutlich verbessert. Beispielsweise wurden Leistungsbilanzdefizite verringert und Devisenreserven aufgebaut. Die Studie untersucht sechs Schwellenländer anhand von makroökonomischen Indikatoren und zeigt, dass sich diese in fünf der untersuchten Volkswirtschaften überwiegend positiv entwickelt haben. Die einzige Ausnahme stellt die Türkei dar, die heute deutlich verwundbarer als im Jahre 2013 erscheint.
Taper Tantrum 2.0 erscheint unwahrscheinlich(PDF, 194 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Eine geringe Globalisierungsdynamik stellt die Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle auf Zukunftsfähigkeit zu prüfen, ihre Exportstrategien anzupassen und neue Absatzpotenziale zu erschließen. Die Prognos-Studie identifiziert drei wesentliche Anpassungsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen. Eine stärkere Fokussierung auf den heimischen Markt ist eine Option, die Entwicklung neuer, innovativer Exportprodukte oder -dienstleistungen eine weitere Möglichkeit. Wachstumschancen ergeben sich hier vor allem aus den Megatrends demografischer Wandel, Digitalisierung sowie Klima- und Umweltschutz. Eine dritte Strategie besteht in der Erschließung neuer Exportmärkte, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern. Für die Politik ergeben sich hieraus verschiedene Ansatzpunkte, wie sie die Unternehmen dabei unterstützen kann.
Fokus Volkswirtschaft
Die Auswirkungen der Globalisierung auf Wachstum, Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit in Deutschland in den nächsten zehn Jahren werden anhand von drei Szenarien analysiert. Ein erneuter Globalisierungsschub mit stark zunehmender Offenheit für den Handel stellt mit einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,2 % pro Jahr zwischen 2023 und 2030 das beste, eine Deglobalisierung und damit abnehmende Offenheit mit 0,9 % das schlechteste Szenario für die deutsche Wirtschaft dar. Die als wahrscheinlicher eingeschätzte Fortsetzung der verlangsamten Globalisierung der letzten zehn Jahre ordnet sich mit einer Wachstumsrate von 1,1 % zwischen diesen beiden Optionen ein.
Fokus Volkswirtschaft
Das Coronavirus hatte sich Anfang 2020 innerhalb kürzester Zeit weltweit ausgebreitet. Zum Jahresende 2020 zeigt sich dann, dass die Schwere der Coronapandemie bestimmt, wie groß die Lücke der Wirtschaftsleistung zum Vorkrisenniveau noch ist. Allein von den Strukturen und Vorschriften her gut auf eine Pandemie vorbereitet zu sein, garantierte jedoch keinen Erfolg bei der Eindämmung des Coronavirus. Vielmehr müssen die politischen und gesellschaftlichen Kosten der Eindämmungsmaßnahmen getragen werden. In der nun anstehenden Phase der Pandemiebekämpfung muss das Gesundheitssystem schnell eine hohe Impfgeschwindigkeit ermöglichen. Da im Zuge des Klimawandels davon auszugehen ist, dass Infektionskrankheiten zunehmen werden, gehört zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell, auf eine Pandemie vorbereitet zu sein.
Fokus Volkswirtschaft
Regionale Handelsabkommen sind seit 1990 sowohl zahl- als auch umfangreicher geworden, auch weil die multilateralen Verhandlungen innerhalb der WTO stocken. Die Welthandelsorganisation zählt derzeit 305 solcher Abkommen. Diese regeln nicht nur Zollfragen, sondern beschäftigen sich zunehmend mit nicht-tarifären Handelshemmnissen, legen Regeln für den Handel fest und setzen länderübergreifende Standards. Der Inhalt spiegelt einen sich verändernden Welthandel wider. Themen wie Dienstleistungen, Investitionen und Kapitalverkehr, aber auch digitaler Handel werden immer wichtiger. Beim Abschluss mega-regionaler Abkommen, die einen substanziellen Teil des Welthandels und der ausländischen Direktinvestitionen abdecken und so die größten, plurilateralen Foren außerhalb der WTO bilden, spielen auch politische Interessen ein Rolle.
Pragmatismus in der Handelspolitik: regionale Handelsabkommen(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft hart getroffen und den internationalen Handel einbrechen lassen. Als Teil globaler Wertschöpfungsketten ist auch der deutsche Mittelstand von Nachfragerückgängen und Produktionsunterbrechungen im Ausland betroffen. Die Krisenerfahrungen dürften viele Unternehmen veranlassen, ihre Absatz- und Beschaffungsstrategien zu überprüfen und langfristig anzupassen. Vor allem Mittelständler, deren eigene Lieferketten infolge der Corona-Krise gestört waren, gehen davon aus, dass sich viele Unternehmen aus globalen Wertschöpfungsketten zurückziehen werden.
Schon vor der Corona-Krise hat die Globalisierung an Dynamik verloren. Diese Entwicklung könnte sich durch die Betonung nationaler Interessen als Reaktion auf die globale Rezession weiter verstärken. Wird der internationale Handel behindert, reduziert sich die Möglichkeit, länderspezifische Risiken zu diversifizieren. Eine bessere internationale Zusammenarbeit ist damit wichtiger denn je.
Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Fokus Volkswirtschaft
Die Bundesregierung sieht privatwirtschaftliche Investitionen als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas an. Allerdings haben deutsche Unternehmen bislang vergleichsweise wenig in Afrika investiert. Eine zentrale Stellschraube, über die die Bundesregierung verfügt, um ausländische Direktinvestitionen zu fördern, sind die Außenwirtschaftsförderinstrumente. Die Ausweitung dieser Förderinstrumente wird immer wieder diskutiert mit dem Ziel, das Engagement deutscher Firmen in Afrika zu erhöhen. Wir haben daher überprüfen lassen, inwieweit diese Instrumente im afrikanischen Kontext wirken und ob zum Beispiel eine Aufstockung des Garantievolumens für Investitionen zum gewünschten Erfolg führen würde.
Volkswirtschaft Kompakt
Handelskonflikte, Brexit, Sanktionen, geopolitische Auseinandersetzungen und jetzt auch noch das Coronavirus: Schwierige internationale Rahmenbedingungen belasten anhaltend den globalen Warenverkehr. Das setzt nicht nur den europäischen Exportunternehmen zu, sondern bremst auch die Konjunktur im Euroraum spürbar aus.
Aber nicht auf allen Absatzmärkten europäischer Exporte hat sich die Schwäche im vergangenen Jahr gleichermaßen manifestiert. Vielmehr konzentriert sich der Dynamikverlust seit 2017 auf China und die mit dem Land der Mitte eng vernetzten dynamischen Volkswirtschaften Asiens. Für die stockende Nachfrage der Region nach europäischen Gütern dürften daher neben dem Handelskonflikt auch weitere Faktoren wie der Umbau des chinesischen Wachstumsmodells, der forcierte Ausbau der E-Mobilität sowie die Abschwungphase im globalen Elektronikzyklus von Bedeutung gewesen sein.
Fokus Volkswirtschaft
Die internationale Schifffahrt verursacht CO2-Emissionen, die größer sind als die von Deutschland. Dabei gibt es schon heute ausreichende technische Lösungen, um dem entgegenzuwirken. Auch sind sich viele Akteure der Problematik bewusst und beschreiten neue Wege. Viele Randbedingungen – z. B. unzureichende rechtliche Vorgaben – sind jedoch schwierig. Trotzdem ist die Dynamik, die in manchen Segmenten der Seeschifffahrt beobachtet werden kann, sehr wertvoll.
Es gibt bei der Seeschifffahrt viele Parallelen zum globalen Klimaschutz – allerdings ist das Umfeld deutlich überschaubarer. In diesem Sinne lässt sich die Seeschifffahrt als ein Labor verstehen, in dem neue Lösungsansätze entwickelt und getestet werden. Der Fokus lenkt die Aufmerksamkeit hierauf und diskutiert ausgewählte Konzepte für neue Wege.
Sustainable Shipping: Seeschifffahrt und Klimaschutz(PDF, 222 KB, nicht barrierefrei)
Politische Störfeuer, fehlende Impulse: Konjunktur ohne Schwung
Die Konjunktur kommt nicht Recht in Fahrt. Auch im neuen Jahr wird es in Deutschland, Europa und der Welt nur in schleppendem Tempo aufwärts gehen.
Ausgebremst wird die weltwirtschaftliche Entwicklung weiterhin von tief greifenden Verwerfungen der internationalen Ordnung, die mit einer Vielzahl von Konflikten auf einer breiten Palette von Politikbereichen einhergehen. Die damit verbundene, außergewöhnlich hohe Unsicherheit belastet die Investitionstätigkeit weltweit und schwächt das international vernetzte Verarbeitende Gewerbe. Immerhin zeigt die jüngste Annäherung zwischen den USA und China, dass der Appetit auf weitere Eskalationsrunden geringer wird.
Der Jahresausblick 2020 von KfW Research zeigt anschaulich im Präsentationsformat, welche Folgen die schwache Auslandsnachfrage für Deutschland und die Eurozone hat und warum die Binnenwirtschaft dennoch für moderates Wachstum sorgt.
KfW Research Jahresausblick 2020(PDF, 469 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Strukturreformen für mehr Produktivität und Wirtschaftswachstum sind einfach zu fordern. Ihre Durchführung ist jedoch komplex, verlangt sie doch Entscheidungen über das Design und damit die Zusammensetzung, den Zeitpunkt und die Abfolge der Veränderungen, als auch Entscheidungen über die Gestaltung der Politik, durch die die Umsetzung erfolgt. Entsprechend vielfältig sind die politischen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren, die die Einführung und Umsetzung von Strukturreformen bestimmen.
Strukturreformen – einfacher gesagt als getan(PDF, 206 KB, nicht barrierefrei)
Die Jahresmitte 2019 ist erreicht. KfW Research zieht eine konjunkturelle Halbzeitbilanz und zeigt anschaulich im Präsentationsformat, wie es um die wirtschaftliche Entwicklung in der Welt, der Eurozone und in Deutschland steht:
Die Konjunktur ist ins Stocken geraten, der Welthandel kraftlos und die Industrie befindet sich in einem regelrechten Abschwung. Dieses Bild zeigt sich inzwischen mehr oder minder ausgeprägt in allen wichtigen Volkswirtschaften. Handels- und geopolitische Konflikte sind dafür nicht die alleinige Ursachen, aber sie tragen maßgeblich dazu bei, die Abkühlung zu verlängern und zu vertiefen.
Noch erwarten wir, dass sich die Wachstumsdynamik in Deutschland und der Eurozone zum Jahresende hin wieder verstärkt. Dafür muss jedoch die hohe Unsicherheit sinken, die auf der Stimmung der Unternehmen lastet. Entspannungssignale vom G20-Gipfel am kommenden Wochenende könnten ein Anfang sein – mehr nicht. Die Abwärtsrisiken für die Konjunktur bleiben darüber hinaus hoch.
Konjunkturprognose Halbzeit 2019(PDF, 469 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Äthiopien möchte bis 2025 in die Liga der Schwellenländer aufsteigen. Diese Vision hat unter dem seit einem Jahr amtierenden Premierminister, Abiy Ahmed, eine neue Dynamik erhalten. Der aufkommende Industriesektor nimmt hier eine zentrale Stellung ein. Ob dieser Sektor allerdings ausreicht, um die wirtschaftliche Grundlage für den weiteren Aufstieg legen kann, muss im Hinblick auf die bisherige und zukünftige Entwicklung und die sich abschwächende globale Konjunktur kritisch hinterfragt werden.
Äthiopien 2025: ein aufstrebender Industriestandort in Afrika?(PDF, 327 KB, nicht barrierefrei)
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